Schlagwort-Archive: Happy Mondays

All These Things That Ivory Done

Als ich hier das letzte Mal einen Song von Ivory Wave postete, da zeigten sich die Brummies (= Typen aus Birmingham) als Lads im Happy Mondays-Oasis-Kasabian-Stil: Trainingsanzüge, Dosenbier, Attitüde. Aber wie es mit Lads oft so ist: Raue Schale, herzensguter Kern.

Na, das jedenfalls entnehme ich ihrem Video zum Song „Young Blood“. Dies nämlich ist eine fast schon sentimentale Britpop-Ballade, die gegen Ende hin so richtig die Soundschichten auftürmt, inklusive Gospelchor.

Ivory League

Engländer, die Trainingsanzüge tragen, die Drogen erkennbar ziemlich gut finden, die eher wie ein Hooligantrupp aussehen als eine Band (sich aber dann meistens als totale Herzchen entpuppen), und zu deren Gitarrenmusik man schweinegut schwof-tanzen kann – die sind nix Neues. Die gibt es, seit die Happy Mondays in Madchester rum raveten.

Ivory Wave aus Birmingham haben sich nach einer Designerdroge benannt, sie haben die Happy Mondays und Kasabian zu ihren Vorbildern erklärt, sie gelten seit 2016 als kommendes Ding der Szene in „Brum“, aber sind noch nicht wirklich durchgestartet. Allerdings: Zu ihrer aktuellen Single „Uptown“ kann man schweinegut schwof-tanzen.

Pleased To Feet You

Kurswechsel im Lager der FEET.

Eigentlich hatten die Jungs aus Coventry ihr Debütalbum „What’s Inside Is More Than Just Ham“ für Anfang August angekündigt. Nun haben sie nicht nur ein neues Video gepostet, sondern auch einen neuen Termin: Die Platte kommt nun doch erst im Oktober.

Na gut, dann gedulden wir uns eben noch und schauen wir uns das neue Video namens „Outer Rim“ an: Okay, der Song geht in ein andere Richtung als das, was wir von FEET bisher kennen. Er ist struppiger, punkiger als „English Weather“und „Ad Blue“. Nach diesen zwei Singles hätte ich gesagt, die Neuankömmlinge aus Coventry orientieren sich an early-90s-Bands wie Happy Mondays und „Leisure“-Ära-Blur. Natürlich nicht 1:1. Natüürlich ein Update. Aber darauf baut’s auf, auf diesen Rhythmen und Gitarrensounds.

„Outer Rim“ erinnert mich nun mehr an die Blur in der Phase nach „Leisure“,  als sie ja durchaus Gas geben konnten. In der Art, in der FEET sich ein bisserl spinnert und humorig präsentieren, sehe ich wiederum einen gewissen Throwback auf Madness. So oder so, very british, das Ganze, dabei nicht einseitig. Das Album sollte interessant werden.

FEET Good Inc.

Ende Februar sangen uns FEET aus Coventry eine Single über das englische Wetter und sie klangen darauf durchaus den Happy Mondays ähnlich.

Das schicke ich voraus, denn auf der Nachfolgesingle „Ad Blue“ hopsen die fünf in Cowboykostümen a la Boss Hoss durch eine Westernstadt. Man lässt sich von solchen Visuals ja gerne mal ablenken.

„Ad Blue“ klingt jedoch nicht nach Comedy-Country, sondern schlägt in eine ähnlich Kerbe wie „English Weather“. Wir haben es also mit groovy Britpop mit einer gewissen schrägen Note zu tun. Ihr erstes Album haben FEET jetzt auch angekündigt: „What’s Inside Is More Than Just Ham“ erscheint am 02.08.

FEET, BUT YOU KNOW IT

Auch auf der Insel herrscht, wie bei uns, gerade eine Hitzewelle. Naja, es sind 17-20° – aber hey, es ist FEBRUAR! Alle freuen sich übers Ende des Winters – und ich ja auch. Aber es nagt auch in mir: Fuckin‘ hell, das sind 20 Grad mehr, als es sein sollten! Erwartet uns ein Sommer, in dem wir uns bei 45° in die Keller zurückziehen müssen?

Jedenfalls: „Englisches Wetter“ könnte in Zeiten des Klimawandels bald ganz anders aussehen als wir es kennen. Und warum rede ich übers Wetter auf der Insel? FEET aus Coventry bringen mich drauf. Deren neue Single/neues Video heisst „English Weather“, es ist eine feine Indie-Pop-Nummer, die mich irgendwie an den Shuffle der Happy Mondays erinnert. Klar, sie ist nicht so funky, aber trotzdem. Netter Song, netter Clip mit Regenschirm-Choreo.

p.s. Oha. Ich kann auf dem Blog jetzt die Farben der Schriften und Hintergründe wechseln. Na damit werde ich künftig ein bisschen spielen.

Meine Alben 2018, Pt.5: 10-6

… und schon sind wir in den Top Ten. Der Countdown geht weiter – es geht um meine persönlichen Lieblingsalben von 2018. Wir haben die sehr guten und die sehr sehr guten Alben hinter uns gelassen und kommen bei den richtig tollen an.

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Review: The Embassy

The Embassy – „White Lake“

„Even a stopped clock gives the right time twice a day.“ 

Den Spruch kennt ihr ja. Ich muss immer dran denken, wenn ich The Embassy höre. Fredrik Lindson und Torbjörn Håkansson sind stehen geblieben wie ein Uhrzeiger. Und sie bewegen sich keinen Zentimeter mehr. Mit konsequentem Trotz (be)harren sie auf ihrem Fleck.

Die Trends in der Musik wiederum sind zyklisch. Das heisst also, alle paar Jährchen wird die Mode immer mal wieder bei The Embassy vorbei schauen. Dann werden die zwei also wieder eine Weile ihrer Zeit voraus klingen – um in einer anderen Phase nur retro zu fremdeln. 

Okay, hundertpro korrekt ist das nicht. Denn die musikalische Uhr namens The Embassy, die blieb sogar zu einem Zeitpunkt stehen, den es auf anderen Zifferblättern nicht gibt. Hier ist es immer Gölf Uhr 90. 

Das setzt sich zusammen aus Göteborg und aus 1990, falls ihr euch fragt. 

The Embassy sagen von sich selbst, sie seien „weder zeitgenössisch noch zeitlos“. Review: The Embassy weiterlesen

Review: Bad Sounds

Bad Sounds – „Get Better“

Mann, da haben sie uns aber lange hingehalten! 

Stichwort „Avalanche“. Schon im Sommer 2016 erschien diese umwerfende Single, mit der die Bad Sounds in unser Leben traten. Was für ein Hit! Wir führten in der Küche den Kranichtanz auf und warten seitdem gespannt. ob die fünf Briten aus Bath diesen Level wohl auf Albumlänge werden halten können.

Fleißig waren sie ja seitdem. Singles haben sie zur Genüge abgeliefert, zwei EPs damit gefüllt. Aber ein Debütalbum, das ist halt doch immer noch mal was anderes. Seit Freitag ist es da.

Und weil ein Debütalbum der Punkt ist, an dem bei einer Band viele neue Fans an Bord kommen, fange ich auch noch mal bei Null an. Also: Wer oder was sind die Bad Sounds? 

Die Bad Sounds, das sind fünf Kids aus Bath in Südengland. Es gibt zwei Hauptpersonen: Die beiden Brüder Ewan und Callum Merrett. Review: Bad Sounds weiterlesen

Review: Fascinator

Fascinator – „Water Sign“

Positive Überraschung! Ich nehm’s gleich mal vorweg: Das zweite Album von Fascinator ist famos. Damit habe ich nicht gerechnet.

Den schrägen Vogel, der sich Lord Fascinator nennt, habe ich bisher nämlich nur so halbernst genommen. Ich hatte ein paar Videos von seinem Debütalbum „Man“ (2015) gesehen und mir mein Urteil gebildet. Die Single „Dead Of The Night“ war lässig, keine Frage. Obwohl dies Musik war, die synthetisch und tanzbar war, passte sie aufs Perth-Psychedelia-Hauslabel Spinning Top zu Kollegen wie Pond, GUM und Tame Impala. Denn erstens steckte eine unzweifelhaft experimentell-psychedelische Komponente drin. Zweitens war das auch visuell verspult und es nahm sich sichtbar nicht so bierernst. Was ja durchaus auch für Pond & Co gilt.

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