Das ist nicht ganz brandneu jetzt, aber ich wollte doch eben was dazu sagen. Von all den Shoegazern, die sich zuletzt wiedervereinigten, von My Bloody Valentine über Ride zu Swervedriver, gab es doch eine Band, bei der ich kein Comeback erwartet habe: Lush.
Ihre Trennung war damals sehr abrupt. Alle fielen aus den Wolken, als die News kam, dass Drummer Chris Acland Selbstmord begangen hatte – er galt immer als der lustige Vogel in dem Boy/Girl-Quartett, das nach langen Jahren als kultige Dreampop-Band mit seinem untypischen letzten Album „Lovelife“ endlich in den Charts angekommen war. Natürlich war das Ereignis ein Stock in den Speichen der Band, man hörte einfach nichts mehr von ihnen.
Jetzt aber sind Miki Berenyi, Emma Anderson und Phil King zurück, an den Drums sitzt Justin Welch (ehemals Elastica). Ihre Comebacksingle „Out Of Control“ klingt nicht nach den Britpop-Lush aus den Charts, sondern nach den Lush der ersten zwei Alben „Gala“ (1990) bzw. „Spooky „(1992) – fast zu sehr sogar. „Out Of Control“ hätte unverändert als Albumtrack oder B-Seite zur „Spooky“-Ära erscheinen können. Offen gestanden finde ich die Nummer aber ziemlich zäh. Ob ein junger Indie-Fan, der Lush auf diese Weise kennen lernt, sich wohl vorstellen kann, wie strahlend und außerirdisch die mal gewirkt haben? Was es für ein Ereignis war, wenn nachts um zwei ausnahmsweise mal „Nothing Natural“ auf MTV kam statt Janet Jackson oder Bryan Adams?
Nach dem Break ein paar frühere Clips von Lush:
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