Schlagwort-Archive: Swim Deep

M.O.A. Than Ever

Oha. Auch die zweite Single von The M.O.A. gefällt mir auf Anhieb. The M.O.A., das sind zwei „Brummies“, also Typen aus Birmingham/UK, die es auf die Südhalbkugel verschlagen hat und die jetzt in Melbourne Musik mit zwei Australiern machen.

Ich bilde mir ein, hier sowohl australischen Neo-Britpop a la DMA’s, Deep Sea Arcade oder Jagwar Ma heraus zu hören, aber auch Birmingham-Bands wie The Twang, Swim Deep und vielleicht sogar The Streets zu erkennen – naja, zumindest im Sinne vom Nebenprojekt The D.O.T., das Mike Skinner ja vor ein paar Jahren mal mit Rob Harvey von The Music  hatte.

Ivory League

Engländer, die Trainingsanzüge tragen, die Drogen erkennbar ziemlich gut finden, die eher wie ein Hooligantrupp aussehen als eine Band (sich aber dann meistens als totale Herzchen entpuppen), und zu deren Gitarrenmusik man schweinegut schwof-tanzen kann – die sind nix Neues. Die gibt es, seit die Happy Mondays in Madchester rum raveten.

Ivory Wave aus Birmingham haben sich nach einer Designerdroge benannt, sie haben die Happy Mondays und Kasabian zu ihren Vorbildern erklärt, sie gelten seit 2016 als kommendes Ding der Szene in „Brum“, aber sind noch nicht wirklich durchgestartet. Allerdings: Zu ihrer aktuellen Single „Uptown“ kann man schweinegut schwof-tanzen.

Dig a Little Deep

Swim Deep aus Birmingham… das ist ja auch so eine Band, aus der ich nicht ganz schlau werde.  Man weiss bei denen nie genau, was einen beim nächsten Song erwartet. Einerseits ist das ambitioniert, andererseits glaube ich, dass sie manchmal den roten Faden verlieren. Die neue Single „Sail Away, Say Goodbye“ ist eine sehr poppig-poppige Popnummer geworden, die ganz andere Töne anschlägt als zuletzt „To Feel Good“. Na, wir sind gespannt aufs kommende dritte Album.

Deep Thoughts

Oha. Swim Deep haben ein neues Video gepostet. Ihr letztes Album ist jetzt fast vier Jahre her, da habe ich die Band aus Birmingham gar nicht mehr so auf dem Radar gehabt. „Mothers“ war damals sehr ambitioniert und streckenweise sehr gelungen (HIER mein Text vom Herbst 2015), aber die Platte schlug nicht gerade ein.  Da hätte es auch sein können, dass Swim Deep unbemerkt die Gitarren an den Nagel gehängt hätten.

Haben sie aber nicht. Im Gegenteil, sie wollen’s noch mal richtig wissen, das macht die Comebacksingle sofort klar. Ein Kirchenchor schmettert, die Beats kurbeln einen „Screamadelica“-Groove,  Sänger Austin Williams geht im White Boy-Rap die großen Themen an und findet die schlichten Wahrheiten als Antwort. Ich paraphrasiere: Warum machen wir das alles? Was wünschen wir uns? Was ist der Sinn des Lebens? „To Feel Good“

Jeder muss für sich selbst erkennen, was das für sie/ihn bedeutet.

Give Peace a chance

Von den drei Birmingham-Bands, die immer in einen Szene-Zusammenhang gebracht werden, waren mir Peace bisher immer nur am drittliebsten (hinter Superfood und Swim Deep). Jetzt aber haben Sänger Harry Koisser & Co ihren – finde ich – ersten potentiellen Welthit abgedreht.

„You Don’t Walk Away From Love“ ist ein stampfender Indiepop-Glamrock-Knüller, bei dem einfach alles sitzt. Ich muss hier sowohl an Suedes „The Drowners“ denken, als auch an die fast nervende Ohrwurm-Hittigkeit von Rooneys „When Did Your Heart Go Missing“.  An was erinnert’s euch? Denn es ist einer dieser Songs, von denen man denkt, man kennt ihn schon seit Ewigkeiten.

Die Botschaft ist auch gut. Zusammenbleiben, Krisen durchstehen. Wenn’s mit der Liebsten mal hakt, kann man damit sagen: „Hey, egal, der Zank neulich. Was wir haben, das treten wir wegen sowas nicht in die Tonne. Because: You Don’t Walk Away From Love!“

Freitag erscheint das dritte Peace-Album, es trägt den Titel „Kindness Is The New Rock’n’Roll“.

 

Review: Bad Sounds

Bad Sounds – „Mixtape One – EP“

Okay. Faktisch sind dies nur drei Songs. Von denen wir zwei schon kennen. Plus zwei Intros sowie zwei „Skits“. Ganze 14:16 Minuten Musik. Trotzdem schreibe ich eben drüber. Weil ich den wurligen Bad Sounds auf diesem Blog Anfang des Jahres schließlich sowas wie den Titel „meine Hoffnung des Jahres 2017“ zugeschustert habe.

Für die Neuankömmlinge hier: Wer sind die Bad Sounds? Es handelt sich um ein Quintett aus Bath, England. Die beiden Köpfe der Band sind die Brüder Ewan und Callum Merrett. Zwei Jungs, die sagen, ihr Vater hätte „Odelay“ von Beck auf Dauerschleife gehört, deshalb habe sie keine andere Platte mehr beeinflusst.

Ich wage noch ne Behauptung: Daddy Merrett muss auch die Happy Mondays, „Leisure“ von blur sowie die Platten der Inspiral Carpets fleißig gehört haben. Erstens finden sich Baggy Manchester Vibes zuhauf in den Sounds der Bad Sounds. Zweitens: Solche Frisuren hat man nicht mehr gesehen, seit Clint Boon auf seiner Farfisa rumorgelte.

Keine Ahnung, ob das Sounds sind, die jemanden interessieren, der 18 oder 20 ist. Review: Bad Sounds weiterlesen

Review: Superfood

Superfood – „Bambino“

Auf ihrem zweiten Album klingen Superfood ziemlich anders als auf ihrem Debüt. Man könnte jetzt sagen „Das kam unerwartet“. Aber so unerwartet kam’s gar nicht.

Als Superfood so 2012/2013 auftauchten, da waren sie Teil einer ganzen Clique neuer Bands aus Birmingham. Wer damals Peace sagte, der musste auch Swim Deep sagen, und wer Swim Deep sagte, musste auch Superfood sagen. Superfood waren die letzten der drei, die mit einem Album um die Ecke kamen. Aber die besten. Peace hatten ein ganz okayes Debüt hingelegt mit „In Love“. Das war ein bisschen Foals, ein bisschen early 90s-Indie. „Where The Heaven Are We“ wiederum, das erste Album von Swim Deep war eher wischi-waschi. Ein paar niedliche Melodiepop-Momente, aber auch eine Menge nicht bemerkenswertes Geplodder.

Superfoods „Don’t Say That“ dagegen war ein durchwegs peppiges, griffiges Gitarrenpop-Album, das Britpop-Hurra a la Supergrass und den Baggy-Schwof-Pop von Blur zur „Leisure“-Ära mit einem Grinsen zusammen dengelte. Wenn man sie darauf ansprach, wunderten sie sich aber ein bisschen über die klare Zuordnung zum Gitarrenindie. Kennengelernt hatten sich Dom Ganderton und Ryan Malcolm schließlich in einer Disco, in der Dancemusic lief, und die Vorarbeit an ihrer Musik machten sie am Computer.

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Review: Swim Deep

Mothers (Deluxe)Swim Deep – „Mothers“

Sie haben’s halt ernsthaft gebracht. Swim Deep haben in der UK-Presse verlautbart, dass ihr zweites Album die zeitgenössische Antwort auf „Screamadelica“ sein sollte. Auf das legendäre Primal Scream Indie-Dance-Crossover-Album von 1991, damals der Kulminationspunkt einer ganzen Bewegung. Neben „Pills’n’Thrills’n’Bellyaches“ sowie „The Stone Roses“ DAS ultimative Album der Baggy-Ära.

Da ist der erste Reflex, loszuprusten. Schritt zwei ist, tief Luft zu holen, der Band in die Augen zu schauen und zu sagen: „Swim Deep. Jetzt mal im Ernst. Ihr seid Heinis, die von der UK-Maschine mal wieder total überschätzt wurden. Auf Eurem Debüt („Where The Heaven Are We?“, 2013) habt ihr ein paar nette, aber auch komplett belanglose Songs zusammen gestöpselt. Außerdem, ich habe euch live gesehen damals, im Atomic. Ihr seid mit riesigem Nightliner vorgefahren und habt dann ein dermaßen holpriges, unknackiges Set gespielt, da sind viele Münchner Schülerbands weiter!“

So, jetzt ist dieser Stein vom Herzen, jetzt können wir durchatmen und das Ganze noch mal mit etwas Abstand angucken. Review: Swim Deep weiterlesen

Meine Alben 2014. Pt 3 (16-11)

11-16 Header Temples

Hallo im Jahr 2015! Das Jahr ohne Atomic Café. Oh Mann, das wird ganz schön hart werden. Die letzten Nächte habe ich noch so oft wie möglich dort verbracht… schlimm wird’s ab Mitte/Ende Januar. Wenn ich ein, zwei Wochenenden nicht weg war, und mal wieder so richtig auf den Putz hauen will – aber dann nicht ins Atomic gehen kann. Ach je.

Aber zum neuen Blog-Eintrag. Ich sitze immer noch an der Liste meiner Lieblingsalben von 2014, die ich nun aufarbeite. Dabei fiel mir vorhin auf, dass mir ein Cut&Paste-Fehler unterlaufen sein muss, als ich meine Liste erstellt habe. Eine meiner Lieblingsplatten ist nämlich aus der Liste verschwunden, obwohl sie knapp hinter den Top Ten landen sollte. Die muss jetzt noch nachträglich rein. Wenn man genau ist, rutschen also alle anderen bisherigen genannten Alben eine Position nach hinten. Aber hey, ist ja eigentlich egal. Dies ist ja keine offizielle Liste irgendeiner namhaften Publikation, dies sind einfach meine Lieblingsplatten 2014, über die ich noch schwärmen und auf die ich noch mal hinweisen möchte. Naja, jedenfalls umfasst der nächste Post sechs Alben statt fünf, und es geht von Platz 16-11. Meine Alben 2014. Pt 3 (16-11) weiterlesen

Kochen mit Superfood

superfood openerEiner der doofsten Momente für einen Interviewer ist der, wenn man gerade fertig ist, das Aufnahmegerät ausschalten will – und feststellt: Auweia, das Mistding ist gar nicht mitgelaufen! Falsche Taste gedrückt, oder nicht fest genug, oder was weiss ich! Passiert aber halt doch immer mal wieder. Mir geschah es neulich, als ich Dom Ganderton am Telefon hatte, den Sänger der erfreulichen Nu-Britpopper Superfood aus Birmingham.

Woran ich mich aber dann doch erinnere: Ich fragte „Was ist denn dein persönliches Lieblings-Superfood?“ und Doms Antwort war: „Die Süßkartoffel. Die gilt doch als Superfood, oder?“ Also, ich finde schon. Dom: „… und weisst du, wie man die Süßkartoffel am leichtesten zubereitet? Einfach in die Mikrowelle damit! Zehn Minuten, und wenn du sie rausholst, ist sie innen schön weich und du kannst sie praktisch aus der Schale löffeln. Perfekt, wenn’s schnell und unkompliziert gehen soll!“ Oh, das werde ich mal ausprobieren, sage ich.

Also kommt jetzt eine Süßkartoffel für zehn Minuten in die Mikrowelle. Danach erzähle ich euch, ob’s schmeckt. Und ich erinnere mich an ein paar weitere Gesprächsthemen aus dem Interview. Nach dem Break. Kochen mit Superfood weiterlesen