Es gibt auch gute News! Rolling Blackouts Coastal Fever haben den VÖ ihres zweiten Albums bestätigt: Am 05.06. kommt „Sideway To New Italy“. Vorab gibt’s die Single „She’s There“, die vorhin taufrisch auf youtube Premiere feierte.
Oh, ich liebe diese Band. Und wir könnte man ein Band mit drei Gitarren auch nicht lieben?
So. Jetzt aber. Ich habe mich lange um andere Dinge gekümmert, aber in Zeiten der Corona-Isolation habe ich keine Ausrede mehr. Der Ein-Kasten-Augustiner-Preis-Gewinner für 2019 will offiziell bekannt gegeben werden!
Worum geht’s? Wir haben ein Lied zum Song des Jahres gekürt, auf unsere bekannt beknackte Weise. Dies ist der zweite Teil zum diesjährigen Votum. Vielleicht wollt ihr erst mal Teil Eins lesen?
Auch irgendwie romantisch. The Confusions aus Sundsvall gibt’s jetzt auch schon seit den frühen 90ern. Aber sagen wir’s so: Auf abgelegene Landsitze haben sich die Nordschweden wegen zu viel Welterfolg nicht zurückziehen müssen. Okay, ihr drittes Album „Six-o-Seven“ (1998) sorgte international für einen kleinen Buzz. Ihre 2002-er Single „The Pilot“ war ein kleiner Hit, ich spielte den Song damals gerne im Atomic. Tja, aber das waren, glaube ich, die Highlights.
Trotzdem, wer sich dem Indie Rock verschieben hat, hat sich dem Indie Rock verschrieben. Die vier machen weiter regelmäßig ihre Singles und Alben, auf denen sich auch immer feine Songs finden. Außerdem machen sie so liebevolle Dinge wie mit dem Iphone ein eigenes Lego-Video zu basteln. Nice. Die bleiben mit vollem Herzen dabei.
… und wie wir so alle in der Corona-Isolation leben, denken sich die Bands was aus, um Youtube-Content zu liefern. Es kursieren zig virtuelle Gigs und inzwischen einige Clips, in denen sich Bandmitglieder übers Internet verknüpfen, um gemeinsam von zu Hause zu spielen. Ich stelle mir das nicht leicht vor. Da gibt’s doch sicher kleine zeitliche Verzögerungen? Die sich dann summieren?
Naja, aber es scheint ja doch zu klappen. Zwei schöne Beispiele möchte ich picken. Elbow haben den wunderschönen Abschluss-Song ihres letzten Albums „Giants of All Sizes“ auf diese Weise präsentiert.
The Vaccines präsentieren sogar gleich ein ganz neues Lied – naja, nicht wirklich. Erstens spielen sie’s im Clip nicht echt, zweitens ist’s ein altes Demo. „Wir haben den Song vor ein paar Jahren gemacht und nie gedacht, dass er mal zum Vorschein käme, aber zuletzt hat er eine ganz neue Bedeutung bekommen. Da wollten wir ihn teilen, denn geliebt haben wir ihn eh immer. Sieht so aus, als kämen wie alle irgendwann wieder ans Tageslicht!“
Ach guck, auch Day Wave hat eine neue Single draußen. „Potions“ klingt wie immer. Aber es gibt Acts, da WILL man, dass sie wie immer klingen. So weiss man, es gibt auch Konstanten im Leben. Day Wave
= Jackson Phillips = Feiner Janglepop aus Oakland, California. So soll’s sein.
Ui ui ui! Josh Pyke, einer meiner Lieblingssongwriter, hat nach längerer Auszeit für morgen eine neue Single angekündigt. Nur: In Australien ist ja bereits Freitag. Hurra! Hier ist „I Don’t Know“ also schon ein paar Stunden früher als erwartet!
Letztes Jahr machte Jonas Alaska mal was anderes: Gemeinsam mit Freundin Billie Van und Kumpel Mikhael Paskalev hatte er das Trio Hollywood gegründet und eine feine, quirky Pop-LP veröffentlicht.
Nun geht’s wieder weiter im Normalprogramm für den in seiner norwegischen Heimat preisgekrönten Singer/Songwriter. Es gibt eine neue Single namens „Roof Came Down“, was nur bedeuten kann, dass sein fünftes Album in absehbarer Zeit vor der Tür steht.
Jonas hat den Song letzte Woche im norwegischen TV performt, in einer Sendung namens Koronerulling. Jonas hat die Show im Kommentar zu seinem Youtube Clip als „super weird“ beschrieben, denn sie fand, des Coronavirus wegen, ohne Publikum statt.
Na, und wie verbringt ihr so die Selbst-Isolation?
Ich für meinen Teil streame viel Zeug, ich habe nach Ewigkeiten mal wieder die Spielkonsole angemacht – und rege mich wieder auf, wenn mein Außenstürmer den Ball auf den nachrückenden Außenverteidiger zurück legen soll, aber das Programm den Move als sinnlosen Pass ins Aus spielt… es gab doch GRÜNDE, warum ich das Ding nicht mehr anschalten wollte!
Ich halte Nachmittagsschläfchen. Ich koche, so richtig mit Gemüse schnippeln, anstatt nur was in den Ofen zu hauen. Tja und in dem sehr hellhörigen Haus, in dem ich wohne, leiden die Nachbarn hoffentlich nicht zu arg unter meinen kontinuierlichen, langfristig zum Scheitern verurteilten Versuchen, noch rudimentär Gitarre zu lernen.
Doch dann teilt Bluegrass-Virtuose Billy Strings ein neues Video und man stellt sich die Frage, warum man’s überhaupt versucht. Der Typ kann halt was und man weiss, auf diesen Level kann man sich selbst nicht mal denken. Das ist schon ein bisschen demoralisierend.
In einem Teil meines Gehirns, da sind The Radio Dept. noch immer die coolen neuen Schweden, die entgegen aller Trends und mit relativ minimalen Lo-Fi-MItteln etwas interessantes Neues aus dem Thema Shoegazing raus holen – weswegen ich sie gleich in Herz schloss, denn auch ich habe Shoegazing weiter geliebt, auch als der Rest der Welt sich abwandte.
Tja, und dann stellt man fest, dass meine erste Begegnung mit dem Duo „When The Damage Isn’t Already Done“ jetzt auch schon 17 verdammte Jahre alt ist. Tja, so geht sie dahin, die Zeit.
Fein: The Radio Dept. machen eisern ihren Stiefel weiter. Politisch sind sie geworden über die Jahre, ihre Texte sind heute Statements des Antifaschismus und Anklagen gegen zu konservatives Denken. Klar schlägt auch „You Fear The Wrong Thing, Baby“ in diese Kerbe.
Okay, das ist jetzt nicht brandneu, aber ich bin gerade erst drauf gestoßen. Ich stehe auch nicht auf jeden Song, den Harper Finn bisher veröffentlicht hat, seine jüngste Single „Sun Down“ z.B. geht komplett an mir vorbei. Aber diese folgenden zwei Nummern von 2019 sind absolut sen-sa-tio-nell!
Fangen wir an mit der Pianoballade „Good For Me“. Was für famose, unerwartete Akkordfolgen!
Harper Finn ist Neuseeländer. Ja, da horcht man auf. Finn? Neuseeland? Yup, ein Mitglied der Finn-Familie. Die hören einfach nicht auf, musikalisch zu sein, diese Finns. Harpers Dad, man sieht’s ihm an, ist Tim Finn. Den kennt man, weil er gemeinsam mit Bruder Neil die Spilt Enz gründete, eine erfolgreiche Solokarriere feierte und zwischendurch auch Teil von Neils Welterfolgs-Band Crowded House war. Neil wiederum ist der Vater von Songwriter Liam Finn.
Jetzt legt also auch Liams Cousin Harper nach. Noch ein Song! Auch dieser hier flasht mich total mit seinen unorthodoxen, aber ultra-effektiven Akkordfolgen!
Neil Finn hat übrigens einen weiteren Sohn namens Elroy. Googlen wir das doch mal auf blöd. Fuckin‘ Hell, auch Elroy macht Musik! Nice.
Dann gibt’s zuletzt noch Tims jüngste Tochter mit Namen Eliot. Von ihr gibt’s noch keine Releases, aber wenn die Finns ihre in Neuseeland legendären Familienkonzerte geben, steht sie bereits auf der Bühne.
Indiekram. Mehr oder weniger. Interviews, Reviews, Playlists, Commentary.