Review: Binoculers

binoculers_adapted-to-both_cover_2400x2400-e1432481139320Binoculers –
„Adapted To Both Shade And Sun“

Ich habe Post ins Büro gekriegt. Okay, in meinem Dayjob kriege ich Glückspilz nun mal CDs und Downloads zuhauf, aber diese war quasi was Besonderes. Die Binoculers wollten gar nicht im piranha-Heft besprochen werden. Sie wollten HIER besprochen werden. Auf dem Blog. Hui, jetzt bin ich aber verlegen.

Tja. Und nun? Was, wenn ich das Album gar nicht mag? Briten wie Everything Everything kann ich hier guten Gewissens verreissen – die werden das nicht mitkriegen bzw sie sind sowas gewohnt, vermutlich. Aber die Binoculers lesen am Ende sogar, was ich hier sage? Aber gut, ich werde drüber schreiben.

Noch weiss ich nix über die Band. Ich gehe nachher mal auf ihre Website. Aber vielleicht ist es gut, wenn ich dies erst mal nur höre und kein Bild von den Musikern habe? (Wenn es überhaupt mehrere sind…?)

So. Song 1 heisst „Repeller Boat“. Erst mal googlen, was das ist: Aha – ein Repeller auf einem Boot ist ein Dingens, das Seevögel davon abhält, sich dort aufzuhalten. Sonst würden die Viecher ja das Deck zukacken, i guess. Hmm. Ein unromantischer Gedanke, der gar nicht zum stilvollen Albumcover passt. Besser, wir streichen den wieder aus dem Kopf. Nun gut. Drücke Start.

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Video Analyse: Awolnation

Laut meinem Zähler rechts ist dies der hundertste Beitrag, den ich seit meinem Blog-Neubeginn unter der Kategorie „New(ish) Clips“ poste. Ich will das zum Anlass nehmen, von jetzt an (wenn ich die Möglichkeit/Zeit habe, oft kommt man ja gar nicht erst dazu) Videos auch mal etwas vertiefter zu besprechen bzw zu bewerten. So nach dem Motto: Was finde ich gut, was nicht? Was finde ich witzig, oder auffällig? Wie deute ich den Song/das Visuelle? Denn wenn es hier nur darum ginge, Videos weiter zu leiten, warum sollte man meinen Blog dann lesen?

Es gibt ein zweites Video vom Awolnation-Album „Run“, und als Single gepickt wurde „I Am“. Nicht unbedingt der Titel, der meine erste Wahl gewesen wäre. Mein Lieblingslied von der Platte ist der Titelsong, der aber wohl im Radio keine Chancen hat. Am Single-tauglichsten ist meiner Meinung nach „Woman Woman.“ Aber gut.

So. Betrachten wir den Clip doch mal. Die ersten 40 Sekunden sind musikalisch sehr reduziert, was der Regisseur (sein/ihr Name wird nicht genannt) auch visuell wiedergibt. Auffällig die Textzeile „I’ll be swimming in a face of flames for these friends of mine I overpaid“ – ganz offenbar eine Abrechnung mit Aaron Brunos alten Dealern.  awolnation i am 1

45 Sek: Der Refrain kommt rein, die Synths, die Beats, und damit gehen auch die Scheinwerfer an. Aaron ist nicht allein, befindet sich in einer ganzen Masse von Tänzern und Tänzerinnen. Der Text des Refrains: „All of these things made me who I am“ – es geht also immer noch um frühere Fehler, aber vor allem darum, diese zu akzeptieren. Video Analyse: Awolnation weiterlesen

It’s A Glast! Pt 3

Noch mal Danke, BBC, fürs Online-Stellen von so vielen Glastonbury-Clips. Das gibt mir die Möglichkeit, mit einer dritten Runde das Sommerloch zu überspringen.

Auf geht’s: Franz Ferdinand & Sparks als FFS jetzt auch live:

Django Django zeigen, wie weit sie als Liveband gekommen sind:

Ende Juli kommt das vierte Maccabees-Album. Hier der einzige Song, der auch etwas Tempo hat – das Titellied „Marks To Prove It“. (Ich hätte Sänger Orlando Weeks beinah nicht erkannt mit dem kahl geschorenem Kopf und Bart.)

Grundsätzlich gut: Ryan Adams.

…und auch die Visuals der Chemical Brothers lassen sich natürlich sehen.

It’s A Glast pt 2

Wie schon von mir bejammert: Zur Zeit herrscht Sommerloch und es gibt nur wenig Material, das ich hier posten könnte. Immerhin, die BBC lädt weiter fleißig Kostproben vom gerade stattfinden Glastonbury-Festival hoch, und da sind so einige Indie-Favoriten dabei.

Ex-Supergrass-Frontmann Gaz Coombes zum Beispiel…

oder die Prä-Indie-Evergreens The Waterboys – da muss natürlich ihr Klassiker „The Whole Of The Moon“ sein.

Noch mal Wolf Alice – hier covern sie „Take Your Mama“ von den Scissor Sisters und geben dem Lied einen smarten „Sympathy For The Devil“-Flava mit. „Whoo-hoo!“

Zum Abschluss kein Indie – aber ein Lied, das für mich ein Glanzlicht in Sachen Songwriting ist, ein ewiger Referenzpunkt. Burt Bacharach (87!) singt „Raindrops Keep Faling On My Head“.

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It’s A Glast!

Sommerloch, Sommerloch, Popommerloch. Sorry, in diesen Tagen gibt’s hier nur wenige Updates – aber es erscheint halt auch verdammt wenig. Umso mehr ist los auf den Festivals der Welt, und dieses Wochenende steht auf der Insel natürlich komplett im Zeichen von Glastonbury. Die BBC hat schon einige sehenswerte Clips onlne gestellt.

Wolf Alice zum Beispiel, auf einer Nebenbühne, Freitag Nachmittag. Es regnet, aber noch ist Glasto zu diesem Zeitpunkt nicht zur Schlammschlacht verkommen.

Florence + the Machine hatten die Aufgabe, den Headline-Slot der Foo Fighters zu übernehmen, die wegen Dave Grohls Beinbruch absagen mussten. Kein Job, um den man sie beneidet – da kann man auch zur Zielscheibe der Enttäuschung der Foo-Fans werden. Aber den Berichten nach haben Flo & Co die Gelegenheit beim Schopf gepackt, eine starke Performance hingelegt und die Leute auf ihre Seite gezogen.

Als Überraschungsgast für die abwesenden Foos gab’s The Libertines. Es heisst, sie hätten ein eher halbgares Set hingelegt und die Chance, sich vor ihrem Comeback-Album bei allen mit Vollgas zurück zu melden, verpasst.

Im Zelt: Circa Waves.. Ich bin nicht unbedingt ein Fan ihres Standard-Indiepops, sie spielen den Sound ziemlich safe – andererseits, es funktioniert ja und es kann durchaus seine Wirkung entfalten. Siehe:

Review: Oscar

oscar beautifulOscar – „Beautiful Words E.P.“

Hin und hergerissen bin ich. Soll ich überhaupt was über diese EP schreiben? Oder doch erst mal links liegen lassen? Wie stehe ich überhaupt zu diesen fünf Songs? Ich schwanke sekündlich hin und her zwischen „Echt-in-Ordnung-Finden“ und „Ziemlich-Verabscheuen“.

Oscar Scheller ist ein junger schüchterner Mann aus London, der sich seine Songs im Alleingang lo-Fi zusammen stöpselt, wobei wirklich schöne Lieder entstehen. Die Britpresse sagt, man kommt nicht daran vorbei, ihn mit Morrissey zu vergleichen. Das sagt die Britpresse, weil sie null Ahnung vom Rest der Welt hat und einen Sänger nicht kennt, der in Europa, den USA, Australien und überall ein Begriff ist, aber nicht auf der Insel. Okay, hier und da klingt Oscar wie Morrissey. ABER es gibt einen Mann, an dem man nicht vorbei kommt, überhaupt nicht, nullnicht, keinesfalls, unmöglich, wenn man Oscar Scheller hört. Und dieser Mann kommt aus Göteborgs Stadtteil Kortedala. Genau, Oscar klingt 1:1 wie Jens Lekman.

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Britwoch – Secret Classics

Ich habe mal wieder ein Spotify-Playlist angelegt: „Britwoch Secret Classics“

Der Gedanke dahinter: In all den Atomic-Jahren gab es immer Songs, die vielleicht keine großen Hits außerhalb der Britwoch/smart club-Welt wurden, die ich aber zu ihrer Zeit ziemlich pushte und auch regelmäßig im Set einsetzte. Der eine oder andere Song (nicht jeder) wurde dann wenigstens innerhalb der Atomic-Mauern zum Hit. Einige dieser Titel sind inzwischen vielleicht ein bisschen in Vergessenheit geraten – und deswegen könnte es doch ganz nett sein, sie mal wieder zu hören, zumal viele Songs ja aus der Zeit stammen, als man noch nicht jedes Lied shazaamen konnte.

Btw – diese Liste werde ich sicher immer mal erweitern. Alleine, während ich diese Zeilen schrieb, habe ich acht Tracks dazu gefügt, weil mir immer noch eine passende Nummer einfiel…

Review: Everything Everything

EverythingEverythingGetToHeavenArtwork2015750Everything Everything – „Get To Heaven“

Everything Everything. Eine Band, mit der ich bisher echt nichts anfangen konnte. Aber Hey, ich dachte auch, dass ich Wolf Alice nicht mögen würde. Also warum nicht?

Vorher: Britannien hat sich ein Problem geschaffen, als es ca 2008/2009 anfing, jede Gitarrenband mit dem Schlagwort „Indie Landfill“ abzukanzeln. Seitdem trauen sich nur noch wenige Gruppen auf der Insel, das zu machen, wofür das vereinigte Königreich doch eigentlich so berühmt ist: Gewitzten, smarten, frechen Gitarrenpop. Dafür gibt’s allerhand Bands, die uns besessen beweisen wollen, dass sie kein „Landfill“ sind. Zum Beispiel die Wild Beasts, These New Puritans, mit Abstrichen Alt-J oder eben Everything Everything: Leute, die uns mit jedem Ton unterstreichen, dass sie Künstler sind und dass das, was sie machen, ach so anders ist.

Everything Everything haben sogar einen Bandnamen, der schon alles über sie aussagt: Die vier aus Manchester versuchten immer, in jeden Song alles gleichzeitig rein zu packen – und deswegen kamen sie nie in die Gänge.

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Interview: Cayucas

cayucas headerHeute (19.06.) erscheint bei uns „Dancing At The Blue Lagoon“, das zweite Album von Cayucas. Mit ihrem Debüt „Bigfoot“ und den Singles „High School Lover“ und „Cayucos“ haben Bandkopf Zach Yudin und seine Band uns vor zwei Jahren großen Spaß gemacht. Also versuchte ich, auch diesmal wieder ein Interview zu kriegen. Immerhin, einen Stapel email-Fragen hat Zach mir beantwortet. Interview: Cayucas weiterlesen