Schlagwort-Archive: New FADs

Ivory League

Engländer, die Trainingsanzüge tragen, die Drogen erkennbar ziemlich gut finden, die eher wie ein Hooligantrupp aussehen als eine Band (sich aber dann meistens als totale Herzchen entpuppen), und zu deren Gitarrenmusik man schweinegut schwof-tanzen kann – die sind nix Neues. Die gibt es, seit die Happy Mondays in Madchester rum raveten.

Ivory Wave aus Birmingham haben sich nach einer Designerdroge benannt, sie haben die Happy Mondays und Kasabian zu ihren Vorbildern erklärt, sie gelten seit 2016 als kommendes Ding der Szene in „Brum“, aber sind noch nicht wirklich durchgestartet. Allerdings: Zu ihrer aktuellen Single „Uptown“ kann man schweinegut schwof-tanzen.

Meine Alben 2018, Pt.5: 10-6

… und schon sind wir in den Top Ten. Der Countdown geht weiter – es geht um meine persönlichen Lieblingsalben von 2018. Wir haben die sehr guten und die sehr sehr guten Alben hinter uns gelassen und kommen bei den richtig tollen an.

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Review: The Embassy

The Embassy – „White Lake“

„Even a stopped clock gives the right time twice a day.“ 

Den Spruch kennt ihr ja. Ich muss immer dran denken, wenn ich The Embassy höre. Fredrik Lindson und Torbjörn Håkansson sind stehen geblieben wie ein Uhrzeiger. Und sie bewegen sich keinen Zentimeter mehr. Mit konsequentem Trotz (be)harren sie auf ihrem Fleck.

Die Trends in der Musik wiederum sind zyklisch. Das heisst also, alle paar Jährchen wird die Mode immer mal wieder bei The Embassy vorbei schauen. Dann werden die zwei also wieder eine Weile ihrer Zeit voraus klingen – um in einer anderen Phase nur retro zu fremdeln. 

Okay, hundertpro korrekt ist das nicht. Denn die musikalische Uhr namens The Embassy, die blieb sogar zu einem Zeitpunkt stehen, den es auf anderen Zifferblättern nicht gibt. Hier ist es immer Gölf Uhr 90. 

Das setzt sich zusammen aus Göteborg und aus 1990, falls ihr euch fragt. 

The Embassy sagen von sich selbst, sie seien „weder zeitgenössisch noch zeitlos“. Review: The Embassy weiterlesen

The Curse Of Knowledge

… an dieser Stelle mal wieder ein Blick über den Tellerrand, über die Musik hinaus. Aber auch wieder auf diesen Blog zurück.

Ich bin ein Mensch, der nur begrenzt gebildet ist und der in vielen Dingen bestenfalls ein Halbwissen pflegt. Trotzdem ist auch mir der eine oder andere Wissenschaftler aufgefallen – und der Kommunikationsforscher Steven Pinker kann mich regelrecht begeistern. Ich kann mir seine Vorträge auf youtube angucken wie andere Leute Kinofilme. Seine Berichte über den Niedergang der Gewalt in der menschlichen Kultur haben aus mir in kurzer Zeit aus einem Angstbold, der sich wegen der aussichtslosen Zukunft für die Menschheit aus Religionskriegen und Klimawandel im Loch verkriechen wollte, auch in Zeiten von ISIS, AfD und ähnlichen zum Aussterben verdammten letzten Bastionen der Kurzsichtigkeit und Dummheit zu einem freudigen Utopisten gemacht.

Zuletzt befasste sich Pinker mit dem vielleicht auf den ersten Blick trocken wirkenden Thema des guten Schreibstils. In dem folgenden Vortrag erklärt er uns den größten Feind des Autoren: „The curse of knowledge“. Zu viele Verfasser übertragen beim Schreiben ihren eigenen Wissensstand auf den ihrer Leser, die aber können unmöglich folgen.

Nun ist es so: Ich weiss, dass ich hier, auf diesem Blog, genau diesem Curse Of Knowledge erliege. Aber ich tue das sogar mit einer gewissen Absicht. The Curse Of Knowledge weiterlesen