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Meine Alben 2020, Pt.4 / 15-11

Und schon sind wir bei Runde 4 meiner Lieblingsalben des Jahres 2020 angekommen. Vielleicht der Moment, wo ich noch mal  erwähnen sollte: Hey, dies ist nur mein persönlicher Geschmack – und der ist behaftet mit mehreren Makeln. Zum Beispiel, dass ich mich nur auf so Indiekram konzentriere und vom Rest der Musikwelt nicht genug mitkriege. Indie wiederum ist ja nicht unbedingt der Sound der Stunde. Aber gut, wer wie ich an diesem Musikstil hängen geblieben ist, der entdeckt hier vielleicht noch was für sich. Oder findet Gründe, sich an den Kopf zu greifen, weil er/sie komplett anderer Meinung ist. 

Anyway, wir kommen der Sache näher. Wir sind bei Platz 15 – 11 angekommen. Bei den Alben, die ich bereits so richtig, richtig stark finde.

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Kleine Kollektion 2020/35

So, ich sammle mal wieder.

Die nihilistischen US-Shoegazer NOTHING hört man doch immer gern. Die Single „Catch A Fade“ ist für ihre Verhältnisse ja regelrecht poppig. Das aktuelle Album trägt den Titel „The Great Dismal“.

Passen Streicher zu Sløtface? Och, warum nicht. Die Norweger haben eine Aufnahme des Songs „New Year New Me“ vom letzten Album „Sorry For The Late Reply“ geteilt, aufgenommen im Konzerthaus Stavanger.

The Magic Gang bleiben medial aktiv und haben eine Liveaufnahme des Tracks „Make A Sound“ vom aktuellen Album „Death Of A Party“ online gestellt,

Auch Glasgows 80s-Revivalisten The Ninth Wave bleiben bemerkenswert produktiv. Das neue Video(„Everything Will Be Fine“) ist so ein arty Ding, dessen Budget erkennbar kaum mehr als 3 Pfund betrug, mich trotzdem fasziniert. WAS IST DAS? Ich würde sagen: Flüssigkeiten, verschiedenfarbig, in Folie bzw zwischen Folien, bewegt. Oder was ganz anderes?

Zuletzt: Na das Video zu „Be A Rebel“ von New Order werdet ihr nicht verpasst haben, oder? Ich poste es trotzdem, ist ja schließlich mal wieder ein echter Hingucker. Sonderbar: Ihr „True Faith“ ist seit einiger Zeit in den itunes Charts. Warum? Ich meine, klar, das ist ein Klassiker. Trotzdem, kam das in irgendeiner TV-Show vor? Hat das irgendein maskiertes Schaumstofftier gesungen? Warum jetzt? Warum null Fokus auf die neue Single?

Dais of our Lives

Seit ihr eine Band, die nach 80s klingt? Aber nicht nach 1981, sondern nach 1984? Dais Records ist euer Label! Schickt hier euer Demo hin – wenn ihr gut genug seid! Hier sind Bands wie Private World oder Drab Majesty unter Vertrag. Bands, die auch vor 36 Jahren gut in die Welt von New Order, The Fixx, Siouxsie & The Banshees oder China Crisis geprägte Post-New-Wave-Welt gepasst hätten. So die Sammelmenge aus frühem Goth, New Romantics und wavigem Synthpop.

Auch die ursprünglich aus Sydney stammenden und jetzt in LA ansässigen Death Bells veröffentlichen über Dais Records. Mit der Single „New Signs Of Life“ starten sie die Kampagne für ihr gleichnamiges zweites Album., das am 25.09. erscheinen soll.

You’ve got the Hook

Die Gorillaz sind immer so ein bisschen ’ne Wundertüte. Damon Albarn hat mit seinem experimentellen Kollaborations-Projekt einige richtige Klassiker geschaffen, keine Frage. Aber manchmal will’s einfach nicht zünden, das, was er da mit seinen wechselnden Kollegen angemischt hat.

Zuletzt aber haben Damon & Co ein Projekt namens „Song Machine“ gestartet. Sie veröffentlichen unter diesem Motto zur Zeit alle paar Wochen eine neue Single. Vermutlich werden die Songs eines Tages sehr wohl auf einem Album zusammen gefasst, so oder so: Dieser Fokus auf einzelne Tracks funktioniert. Alle drei „Song Machine“-Singles bisher sind prima.

Heute neu: „Aries“. Mit an Bord Elektro-Allrounderin Georgia und Indie-One-Trick-Pony Peter Hook. Letzteren kennt man für eine Sache, nämlich für typische New-Order-Basslines (klar, er war Jahrzehnte ihr Bassist). Er liefert entsprechend ab. Nur wenige Bassisten erkennt man sofort, Hooky ist einer davon.

Good Lies

Inzwischen ist es vier Jahre her, dass die Londoner Real Lies ihr Debütalbum „Real Life“ veröffentlichten. Seitdem haben sie nicht gerade viel von sich hören lassen und sind vom Trio zum Duo geschrumpft.

Jetzt gibt es mal wieder eine neue Single. „You Were In Love“ zeigt Real Lies in eher nachdenklichem Modus und erinnert einmal mehr an die Referenzpunkte des Debüts. Mir jedenfalls fallen dazu ein: New Order, The Streets, the Specials, Pet Shop Boys.

Review: Hatchie

Hatchie – „Keepsake“

Ich wollte hier ja eigentlich letzten Mai schon was Größeres zu Hatchies erster EP schreiben. Denn Harriette Pilbeam aus Brisbane hat darauf große Erwartungen erfüllt und noch größere geweckt. Ich hab aber nix geschrieben. Warum? Dazu gleich.

Los ging’s im Herbst 2017. Da tauchte Harriette alias Hatchie, bis zu diesem Punkt (wenig) bekannt als Mitglied der Indiepopband Babaganouj, mit ihren ersten Solo-Singles „Try“ und „Sure“ auf. Man hörte gleich: Da ist was im Busch. Diese Lady kann so richtig schönen Dreampop machen. 

Ein paar Monate später gab’s „Try und „Sure“ noch mal auf Hatchies erster EP, plus drei neue Songs. Diese fielen nicht ab. Sie hielten den Level und bestätigten die Qualität der ersten beiden Singles.

Aber ich habe dann eben doch keinen Text dazu gepostet. Der Grund: Mehr als zu sagen „Hey, echt schöner, gekonnter Dreampop“ wollte mir einfach nicht einfallen. 

Letzten Freitag ist nun Hatchies erstes ganzes Album erschienen. Es ist sehr gelungen. Na, versuchen wir’s: Kann ich diesmal mehr dazu sagen? Review: Hatchie weiterlesen

Thèque As Thieves

Dress Thèque aus Sydney suchen noch ein bisschen nach ihrem Sound, aber diese Suche führt immer wieder zu feinen Ergebnissen. Ihre erste EP stolperte ein bisschen zwischen TripHop-Sounds und New Order-ismen, ich musste bei diesen Songs nach langer Zeit mal wieder an die Band Delphic denken – unglaublich eigentlich, dass es schon wieder zehn Jahre her ist, dass die mal gehypt wurden.

Dress Theques folgende Single „Football Music“ groove-schmoovte krautig, der neue Song „Gone Mad“ wiederum mixt ein Britpop-Element mit ins Gesamtbild. Bei der Textstelle „Nothing’s the same to me“ höre ich naturgemäß ein Echo von Oasis‘ „Columbia“, die Beats erinnern mich auch an die Chemical Brothers. Nice.

Meine Alben 2018, Pt.5: 10-6

… und schon sind wir in den Top Ten. Der Countdown geht weiter – es geht um meine persönlichen Lieblingsalben von 2018. Wir haben die sehr guten und die sehr sehr guten Alben hinter uns gelassen und kommen bei den richtig tollen an.

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Review: The Embassy

The Embassy – „White Lake“

„Even a stopped clock gives the right time twice a day.“ 

Den Spruch kennt ihr ja. Ich muss immer dran denken, wenn ich The Embassy höre. Fredrik Lindson und Torbjörn Håkansson sind stehen geblieben wie ein Uhrzeiger. Und sie bewegen sich keinen Zentimeter mehr. Mit konsequentem Trotz (be)harren sie auf ihrem Fleck.

Die Trends in der Musik wiederum sind zyklisch. Das heisst also, alle paar Jährchen wird die Mode immer mal wieder bei The Embassy vorbei schauen. Dann werden die zwei also wieder eine Weile ihrer Zeit voraus klingen – um in einer anderen Phase nur retro zu fremdeln. 

Okay, hundertpro korrekt ist das nicht. Denn die musikalische Uhr namens The Embassy, die blieb sogar zu einem Zeitpunkt stehen, den es auf anderen Zifferblättern nicht gibt. Hier ist es immer Gölf Uhr 90. 

Das setzt sich zusammen aus Göteborg und aus 1990, falls ihr euch fragt. 

The Embassy sagen von sich selbst, sie seien „weder zeitgenössisch noch zeitlos“. Review: The Embassy weiterlesen

Review: Lusts

Lusts – „Call Of The Void“

„Illuminations“, das Debüt von Sänger Andy und Drummer James Stone aus Leicester, die man als Lusts kennt, erschien vor drei Jahren beim Label 1965 Records. Diese Firma ist eine echte Hausnummer. Von der Arbeitsweise her ist 1965 ein Indie, aber die Connections sind stark: Die Finanzierung kommt von der Sony, in Deutschland werden die VÖs über PIAS bearbeitet. So ein Backing zu haben, ist hilfreich. Letztes Mal hat die PIAS in Deutschland auch durchaus versucht, was für die Lusts zu erreichen. So wurde mir zum Beispiel auch ein Interview mit Andy fürs piranha organisiert.

Warum dieses langweilige Labelgeschwafel? Weil die Neue auf der mir unbekannten Plattenfirma „Blinky Watts“ erscheint. Googlen ergibt: Es ist die erste VÖ dieser Company. Der Verdacht bstätigt sich: Die Stone-Brüder haben das Label selbst gegründet und das neue Album auch selbst aufgenommen.

Es ist ja so: Ich bin nun schon recht lange irgendwie in der Musikindustrie unterwegs. Zwar war ich nie bei einem Label, sondern arbeitete nur mal ne Zeitlang bei einem Veranstalter und jetzt halt seit gefühlten Ewigkeiten als Musikjournalist. Jedenfalls, man kommt dann nicht drumrum, sich einen gewissen Blick auf das Kommerzielle anzugewöhnen. Auch wenn man nicht will, stellt man sich doch Fragen wie: Warum haben die jetzt wohl ihren Plattenvertrag verloren? Warum wohl keinen neuen unterschrieben? Dass sie jetzt alles selbst gemacht haben, war das eine aktive Entscheidung? Oder eine aus der Not geboren? Wenn ich selbst ein Label hätte – würde ich sie unter Vertrag nehmen? Review: Lusts weiterlesen