Showcasing DIIVersity

Sieh mal an: DIIV haben anläßlich der VÖ ihrs dritten Albums „Deceiver“ einen Song für den Youtube-Channel „Cardinal Sessions“ eingespielt. Akustisch. Ganz ehrlich, dass ihr verwaschener, trippy Shoegaze-Cure-Pop sich für eine Unplugged-Session eignet, das hätte ich vorher jetzt einfach mal verneint. Ihre „Shhhrrrrrmm“- und „Vrrrrrrrrr“- und „RrrOOARRRR“-Geräusche sind einfach zu elementare Bauteile ihres Sounds, hätte ich gesagt. Das bringst du unplugged nicht rüber. Aber guck, was passiert! Es funktioniert sehr wohl, finde ich, und lässt uns das Gerüst ihres Songs mal ganz anders sehen. Nein, hören.

Lippery when SWEAT

Oha. Laaange haben sich SWEAT Zeit gelassen für ein neue Single. Sie waren ein der spannendsten neuen Londoner Bands von 2016 und wir hatten uns für 2017 ein Debütalbum erhofft, das Hot Chip- Sounds und dirty sexy Pulp-Ästhetik clever kombinieren würde. Statt dessen… Funkstille. Ich dachte schon, die hätten sich jetzt wohl getrennt.

Nun aber gibt’s eine neu Single: „What Men Want“. Die ausgerechnet mit meinem Hass-Geräusch beginnt: Autotune-Vocals. Mensch, ich bin doch keine 14. Naja. Wird aber.

Pleased To Saw You

Vor etwa sechs Wochen schrieb ich über die Single „White Out“ der Band I Saw You Yesterday und kommentierte, dieser Song klänge, als sei er von einer schwedischen Band ca 2004 gemacht worden. Ich verglich das Lied mit der Musik von Namen wie The Perishers, The Motorhomes und The Confusions.

Tatsächlich sind I Saw You Yesterday ein Quartett aus Tokio, ihre Vorbilder sind Bands von den US-Labels Slumberland und Captured Tracks. „Beach Babe“ ist bereits ihre dritte Single in sechs Wochen (zwischendurch kam auch „Hometown“). Am 13.11. vervollständigen sie die 3 Songs zu einem 8-Song-Minialbum namens „Calm Days“.

All part of the Planet

Ihr wisst, wie sehr ich die DMA’s liebe. So sehr, dass ich auch die Band von Johnny Tooks Bruder Matty verfolge. PLANET sind schließlich in einem ähnlichen Sound unterwegs und ebenfalls ziemlich prima. Auch ihre neue Single „Reason Why“ ist fein.

Übrigens: Abgesehen von den DMA’s und PLANET haben die beiden Took-Brüder inzwischen in Melbourne auch eine gemeinsame Band gegründet. Wann es da was zu hören gibt. da habe ich leider kein Ahnung..

Motion Pixure Soundtrack

Also mir ging’s so, als die Pixies neulich in München spielten: Ich hab’s GELIEBT. Ich weiss, das ging nicht jedem so.

Es ist ja so: Im Nachhinein sind es wohl die Songs der Compilation „Wave of Mutilation: Best of the Pixies“, die die meisten Leute kennen.

Klar ist das ein super Sampler, aber einige meiner Lieblingslieder sind nicht drauf. „River Euphrates“ zum Beispiel, „Break My Body“, „Cactus“ oder „Brick Is Red“. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie die spielen würden – haben sie aber! Auch Songs wie „Ana“, „Havalina“ oder der Opener-Duo „Cecilia Ann/Rock Music“ habe ich nicht erwartet, umso besser kamen sie bei mir an. Da verzichte ich gerne auf in paar der öfter gehörten Songs.

Einen substantiellen Teil der Show machten natürlich auch die Songs vom neuen Album „Beneath the Eyrie“ aus. Das Bemerkenswerte: Sie stanken nicht ab. Die dritte Post-Reunion-Platte ist klar die Beste aus diesem Kreis. Klar, kein „Surfer Rosa“, kein „Doolittle“. Aber echt in Ordnung. Beweisstück A: Die neue Single „Long Rider“

Bumper Sticky

Ihr 2016er Album „Westway (The Glitter and the Slums)“ gehörte zu meinen zehn Lieblingsplatten des Jahres 2016. Der diesjährige Nachfolger der Sticky Fingers namens „Yours To Keep“ hat mich leider nicht so durchgehend überzeugt. Nichtsdestotrotz, die Ballade „Sleep Alone“ ist mehr als okay. Im Zuge der Ankündigung einer 2020-Tour durch Australien und Neuseeland haben die Stickies nun ein Video zu dem Song online gestellt.

Tawings of Desire

Ich bin ja echt happy, dass ich japanischen Indie als neues Suchfeld für mich entdeckt habe. Hier kann man doch immer wieder auf was Neues stoßen. Ein Lob an dieser Stelle an Space Shower Music, das Label, durch das ich u.a. The fin., Luby Sparks und Avengers in Sci-Fi kennengelernt habe. Hier sind nun auch TAWINGS unter Vertrag, eine Girl-Trio aus Tokio, deren aktuelle Single „Suisen“ Sounds von The Cure in ihrer „Seventeen Seconds“-Ära, Shoegaze-Pop und an Krautrock-Motorik zu einem letztlich individuellen und prima atmosphärischen Klangbild verdichtet. Herrlich. Toll.

Die frühere Single „Invisible“ klingt new-wavy-er.

Back In Your Shed

Aktivitäten auf dem Youtube-Kanal der Britpop-Außenseiter Shed Seven. Ich sage Außenseiter, weil Rick Witter und seine Band aus York zwar zur Britpop-Ära einen UK-Hit nach dem anderen landeten, aber von NME, Melody Maker & Co (die damals noch was zu sagen hatten) immer zerrissen wurden. Konkreter habe ich in meinem Text zum Shed Seven-Comeback-Album von 2017 drüber geschrieben.

Jedenfalls, auf dem Kanal werden peu a peu die alten Videos der Band hoch geladen, in besserer Auflösung und offiziell. Inoffizielle, körnige Versionen, die wohl mal von Fans hoch gestellt wurden, verschwinden derweil.

Mir soll’s recht sein. Ich guck doch lieber den schicken Clip als die grisslige, grob klingende Version. Seit heute aufgefrischt: Shed Sevens zweite Single. „Dolphin“ von 1994 war damals ein Lieblingslied von mir. (Den Vorgänger „Mark“ mochte ich sogar noch lieber. Na, der wird wohl auch bald folgen?)

Silver Screen

Da ist sie also. Die neue DMA’s. „Silver“

Erster Eindruck: Oooh, schöne Melodie.

Die Produktion ist sehr dicht, fast Coldplay-esk, oder sagen wir lieber Verve-esk.  Es kann aber auch am Video liegen, dass ich’s so wahrnehme. Das Video macht nämlich auf ganz schön dicke Hose.

Das finde ich schon ein bisschen, naja, unangebracht. Die DMAs sind keine coolen Stylos. Deswegen lieben wir sie doch. Weil sie so gute, grobe Klötze sind. Drei zerzauste Vögel, denen man nicht ansieht, welche Songs in ihnen stecken. Aufgebrezelt in Fashion Wear und eingehüllt in Nebelbänke, das steht ihnen nicht.

Trotzdem, ich wette, der Song ist ein Grower.

So. den Song jetzt ohne Video gehört. Doch, schon super. Sogar toll.

Sound and Furry

Darf man vorsichtig optimistisch sein? Zuletzt gab es wieder Aktivitäten auf dem Youtube-Kanal der walisischen Psychedelia-Hurra-Britpopper Super Furry Animals. Ein Lieblingsband für die Ewigkeit mit famosem Backkatalog, die aber in den letzten Jahren lange auf Eis lag. Sänger Gruff Rhys war zuletzt vor allem als Solist aktiv, auch als Autor und Filmemacher.

Vorerst sind es nur Clips aus dem Archiv, mit denen der Kanal aufgefrischt wird. Vielleicht eine rein administrative Maßnahme, um bisher nur grisselig verfügbare Videos online zu stellen und in paar Streaming-Microcent abzugreifen. Aber vielleicht doch auch ein Anzeichen, dass sich bei der Band wieder was tut? Hoffen darf man ja.

… nach ein bisschen Rumklicken zeigt sich: Vor allem geht’s erst mal ums 20jährige Jubiläum ihres 1999er-Albums „Guerilla“ und um eine in diesem Zusammenhang erscheinende Neuauflage. Nun gut. War ja auch ein Spitzenalbum. Ideal für Nostalgiker und Neuentdecker.