Pet Soundsystem

Ich muss mal wieder nach Stockholm. Wenn man Stockholm besucht, ist in in Abstecher in den Plattenladen Pet Sounds absoluter Pflichttermin. Denn da gibt’s nicht nur alles, was das Herz des SWE-Musikfans begehrt in Sachen Schallplatten, sondern auch Bücher, Kaffee und Gespräche. Sogar Konzerte finden ab und an statt, so haben die wunderbaren, jetzt auch schon seit über 20 Jahren aktiven Weeping Willows hier kürzlich ein Akustikkonzert zur VÖ ihrer bemerkenswerten neuen Platte „After Us“ gegeben. Mann, da wäre ich gerne dabei gewesen. Immerhin wurden jetzt zwei Songs der Show online gestellt. („Butterfly“ / „Let Go“)

Interview: Fontaines D.C.

Jetzt aber. Ich habe mein Interview mit Grian Chattan, dem Sänger von  Fontaines D.C., neulich bereits angekündigt, als ich dem Debütalbum der Dubliner in meiner Besprechung die vollen zehn Punkte gab. Jetzt habe ich den Beitrag endlich fertig.

Muss ich sonst noch was über die Iren sagen? Sie sind halt nur die beste neue Band des Jahres. Das ist erst mal alles, was man wissen muss. Den Rest erfahrt ihr im Gespräch, geführt im Januar, als die fünf ihre ersten Konzerte in Deutschland spielten.

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Sprout To The Top!

Kann man in Regensburg surfen? Gibt’s auch dort sowas wie die Münchner Eisbachwelle? Falls ja, man könnte es als an den Haaren herbei gezogene Erklärung dafür verwenden, warum die Oberpfälzer Some Sprouts sich so gekonnt in einem Sound bewegen, der Elemente von kalifornischem Surfpop, Americana und europäischem Indiepop verknüpft.

Es geht in großen Schritten vorwärts für diese Band. Die neue Single „Someone You Love“ ist ein feiner Ohrwurm, auch das Video ist ein echter Hingucker.

Visual Kyle

Oha, was neues von Kyle Craft! Genauer: Kyle Craft & Showboat Honey. Hat er jetzt ’ne Band? Andererseits, warum sollte seine Begleitband heissen wie das kommende Album? Das nämlich wird ebenfalls den Titel „Showboat Honey“ tragen.

Gucken wir doch auf die Seite von Sub Pop. Wir lesen: Genau so ist es. Swamp-Glam-Songwriter Kyle (mehr Info zu dem Mann? Beim letzten Album hatte ich ihn im Interview) war bisher ja Solist, der seine letzten zwei Alben zu größtenteils im Alleingang konzipierte und aufnahm. Nun aber sind seine Live-Musiker über den Status der Begleitband hinaus gewachsen. Die neue Platte (sie erscheint am 12.07.) hat Kyle mit der Band zusammen erarbeitet. Er machte zwar noch die ersten Demos allein, aber ab da war’s ein gemeinsamer Prozess. Wir sind gespannt.

Als erste Single gibt’s „2 Ugly 4 NY“.

Flippin‘ the Lady Bird

Also mal ganz ehrlich, wie kann man sich als Band im Jahre 2019 Lady Bird nennen? Es gibt doch dieses „Google“. Wenn man es einsetzt, dann teilt es einem sofort mit, dass dieser Bandname weltweit ungefähr 12.345 mal verwendet wird. Und zwar meistens von dieser Sorte Tanzbands, die in Glitzeranzügen auf Dorffesten „Macarena“ covern.

Okay, fast macht das die Wahl dieses Namens schon wieder witzig, wenn man sich als Punkband sieht. Sehr meta das alles.

A. Ny. Way. Ladybird. Drei Jungs aus Kent, die schon mal als „die neue Lieblingsband der Slaves“ gelten und die ganz peppige Songs machen. Ich bilde mir ein, in der Stimme von Sänger Don Rennols ein Echo von Blur so ca. in ihrer „Popscene“-Ära zu hören und auch an Jamie T. muss ich denken. Das ist doch ganz ordentlich.

Curly Whirly

Ich versuche seit einigen Monaten, mich ein bisschen ins Thema „Indie aus Japan“ rein zu fuchsen. Trotzdem kenne ich mich natürlich  längst noch nicht aus. Heute sehe ich ein neues Video von Curly Giraffe und denke mir: Hey, witziger Name, wie das wohl klingt? Es klingt gut. Wer wusste, dass es japanischen Slackerpop gibt?

Also wird ein bisschen gegooglet. Wir lernen: Der Mann hinter Curly Giraffe ist ein Veteran der J-Szene. Seit 1989 ist der inzwischen 51-jährige Yoshi Takaki in verschiedenen Bands aktiv gewesen – wiederholt genannt werden „the Great 3“ und „HONESTY“, die offenbar was bedeuteten zu ihrer Zeit. 2005 startete Yoshi dann sein Soloprojekt Curly Giraffe, mit dem er jetzt beim siebten Album angekommen ist. Gestern nämlich erschien sein jüngstes, es trägt den Namen „A Taste Of Dream“. Von diesem Album stammt das Lied „youth“, in dessen Video Yoshi kalifornischen Vorbildern Tribut zollt. Unter andrem sehen wir das Mural, das wir vom Cover von Elliott Smiths Album „Figure 8“ kennen. Das kann kein Zufall sein.

Das Capital

Jetzt habe ich mein Interview mit Fontaines DC immer noch nicht online gestellt. Spätestens am Wochenende ist es so weit, versprochen! Jedenfalls: Im Interview zeigt sich Grian Chattan begeistert von der neuen Indie-Szene Dublins und nennt unter anderem The Murder Capital als Band, die man auf jeden Fall im Auge behalten soll.

Also gut: Diese Favoriten der Fontaines DC haben heute ein Video zur Single „Green & Blue“ geteilt. Folgendermaßen klingt’s:

Ganz witziger Zufall eigentlich: Ich trage gerade ein Trikot der Seattle Sounders, als ich dies schreibe. Das passt zum Song, oder? (Fußballfans muss ich das nicht dazu sagen: die Sounders haben die Vereinsfarben grün/blau.)

Timo Player

Timo Räisänen. Ein Stammgast auf meinem Blog, aber es ist vielleicht trotzdem nicht verkehrt, mal kurz seine Vita zusammen zu fassen.

Timo ist ein famoser Gitarrist, der schon als Teenager Wettbewerbe gewann. Bekanntheit in Schweden erlangte er erstmals so ca 2001, als der Sänger Håkan Hellström zum SWE-Superstar wurde. Timo war damals Gitarrist in Håkans Band, sein gutes Spiel fiel einfach auf.

Es kam dann die Zeit, da reichte es Timo nicht mehr, nur Sidekick zu sein. Er macht sich als Solist selbstständig und veröffentlichte in fünf Jahren fünf prima Indierock-Alben (auf Englisch). Ein paar seiner Songs habe ich am Britwoch im Atomic damals auf- und abgespielt.

Dann wurde er Vater und sein Output wurde langsamer. Inzwischen liegen auch mal zwei bis vier Jahre zwischen seinen Alben. Außerdem ist Timo auf die schwedische Sprache umgestiegen. Prima Lieder schreibt er immer noch. Das neueste ist eine Ballade.

Im Video zu „Aldrigt Långt Bort“ lernen wir zwei Dinge: 1. Man sollte echt mal wieder nach Göteborg fahren. 2. Timo ist nicht der Typ, dem ein Oberlippenbart steht.