Dance Music Australia’sydney

Okay, nachdem sie auf der letzten Platte schon einen Track wie „The End“ hatten, kommt es nicht ganz überraschend, dass die neue Single der gottgleichen DMA’s die Beats und die Tanzbarkeit einen Level weiter hoch fährt. „Life Is A Game Of Changing“ ist weit weg von dem Nu-Oasis-Britpop von „Delete“ und „Feels Like 37“, den Songs, mit denen wir die Australier kennen und lieben lernten. Aber soo weit dann eben doch auch nicht. Ich find’s spannend, wie sie sich so entwickeln.

Album 3 kommt am 24.4: „THE GLOW“. Produziert hat das ALbum offenbar in der Tat Jacques Lu Cont aka Stuart Price, der auch Madonna, The Killers und die Pet Shop Boys schon betreute. Spannende Wahl, keine Frage.

Kleine Kollektion 2020/2

Klar, diese Videos (zumindest 1 und 2) werden gerade auf allen wichtigen und großen Musik-Plattformen geteilt. Ihr braucht nicht meinen Popelblog, um darauf aufmerksam gemacht zu werden. Trotzdem. Tut ja auch niemand weh, wenn ich sie hier platziere, oder?

Also erstens: Tame Impalas aktuelle Single „Lost In Yesterday“ ist  prima. Die Bassline ist supergroovy und auch wenn ich Samstag damit die Tanzfläche im Folks eher leer fegte, wird das Ganze sich schon noch zum neuen „The Less I Know The Better“ entwickeln, da bin ich mir sicher. Jetzt gibt’s ein Video dazu.

Zweitens: Dass was Neues von Gorillaz ansteht, das hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Slowthai und die Slaves sind die Gäste auf „Momentary Bliss“. Ein Track, der tatsächlich hittig ist, so in a Jamie-T-kinda way.

Ach, wo wir schon dabei sind, posten wir drittens doch auch die neue Single der australischen Surf-Groove-Favoriten Lime Cordiale. „Addicted To Sunshine“. Nicht weltbewegend, aber nice.

Und viertens: Die Blossoms haben ja ihr neues Album draußen seit heute, Freitag. In dem Zusammenhang waren sie bei der BBC im Studio.

Echo Kember

Ich weiss nichts über Gold Cage. Aber das Label felte hat oft ein gutes Händchen und alleine der Titel der Single macht mich neugierig: „Repeater Kember“. Peter Kember, das muss ich euch ja nicht erzählen, ist besser bekannt als Sonic Boom = eine Hälfte der kultigen Drone-Wegbereiter Spacemen 3. (Die andere Hälfte war Jason Spaceman = Jason Pierce = Spiritualized.) Uns erwartet also ganz offenbar ein Dronerock/Shoegaze-Tribut.

So,  ich habe inzwischen Infos über Gold Cage ergooglet. Dies sagt die Band auf bandcamp über sich:
Los Angeles based three-piece slow-core outfit consisting of singer/bassist Monica Gamboa-Katz, singer/guitarist Cole Devine and Sage Ross/drums The band combines their artistic sensibilities to foster a dark ethereal, sonically-mature slow-core trio. Offering smooth-driving bass tempos, with catchy guitar loops and riffs. Gold Cage is sure to warm your heart with fog, and clouds.

Kleine Kollektion 2020/1

Kleine Kollektion: Drei neue Videos sind mir heute aufgefallen.

Zuerst mal: Declan McKenna meldet sich zurück. Vor drei, vier Jahren als Teenage Indie Wonderkid gefeiert, dann irgendwie abgetaucht. Wie klingt der Junge mit Anfang 20? So:

Zweitens: Nicht ganz neu, aber endlich auf youtube: Sturgill Simpson, für dessen Konzert ich neulich extra den Weg nach Berlin auf mich nahm, hat einen zweiten Clip aus seinem letztjährigen Album/Netflix-Movie „Sound & Fury“ verfügbar gemacht. Schon WOW, das Ganze.

Zuletzt Hazel English. Die Australierin, die in San Francisco lebt, hat eine neue feine Single zwischen Indie-Janglepop und Retro-Sixties geteilt: „Off My Mind“. Nice.

Blütenreine Popmusik

Kann es sein, dass der erste Hype um die Blossoms irgendwie eingeknickt ist? Das zweite Album ging in UK zwar immerhin noch auf Platz 5 – und daheim in Stockport ist man so stolz auf die Local Heroes, dass sie gleich zwei Konzerte im örtlichen Fußballstadion ausverkaufen konnten.  Aber es fühlt sich an, als passiere wenig bis nichts übers in den UK-Medien, was das dritte Album „Foolish Loving Places“ angeht. Naja, ich bin jedenfalls noch auf nichts gestoßen und normal finden sich in bestimmten Medien immer die Vorberichte, wenn ein sicher chartendes Album ansteht. Das Album erscheint immerhin Freitag.

Ich persönlich muss nämlich sagen, dass diese Platte (ich konnte sie ja schon hören, so von meinem Job her) für mich sogar besser ist als ihr Debüt. Okay, sie ist SEHR poppig, die Neue. Aber das ist was Gutes. Quasi jeder Song ist ein Ohrwurm sondergleichen, schon fast ABBA-mäßig. So auch die Vorabsingle „If You Think This Is al Life“, die frisch Premiere gefeiert hat. Freut euch auf Freitag, wenn ihr Pop mit Gitarren mögt.

The Ballad Of John and Ossi

Das sechste Johnossi-Album, es steht noch nicht vor der Tür, aber es lungert bereits im Vorgarten rum.  Mit „Echoes“ haben die zwei Schweden nun eine weitere Vorab-Single online gestellt.

Das Video, Cineasten erkennn’s sofort, ist aus Szenen des Horror-Klassikers „Night Of The Living Dead“ zusammen geschnitten. „The estate of the late director George A. Romero in America have given their approval of the film clips usage.“

Whole Lott Love

Ein Grund, warum ich mich oft freue, wenn ich auf japanischen Indie stoße: Die West-Bands sind gerne mal ein bisschen gleichgeschaltet. Das muss ja keine Absicht sein, aber ein Produktions-Stil oder ein bestimmter Einfluss dominieren oft. So nach dem Motto: Eine Saison lang gibt’s lauter Talking Heads-mäßige Bands. Oder: Nach Vampire Weekend trugen plötzlich alle ihre Gitarren auf Brusthöhe und spielen Afro-poppige Melodien auf den hohen Bünden. Oder: Es ist ja super, dass King Gizzard & The Lizard Wizard so nen Erfolg haben – aber ich brauche deswegen nicht jede Woche eine neue halbgare Semi-Gizzard-Band im Posteingang. (In Holland gibt’s jetzt Iguana Death Cult – die kopieren sogar Stu & Cos Bandnamen! Also Echse + Mystik. Hey, wollen wir die Chameleon Sorcerers gründen? Die Gekko Templars? Oder Dragon Religion?)

Ich schweife ab. Also, Japan. Klar, auch diese Bands sind beeinflusst, von was auch immer. Aber sie sind eben nicht so von den Trends abhängig, die anderswo die Runde machen. Siehe Ocelott: Ein Quartett aus Fukuoka, das im Januar seine ersten zwei Singles veröffentlicht hat. Klar ist es nicht so, dass ihr netter Postcard-Pop revolutionär neu ist. Aber das Ganze ist angenehm out-of-step im Vergleich zur üblichen Indie-Trendigkeit. Das macht mir Spaß.

I Plead The Ninth

The Ninth Wave, das Neo-Goth-Pop-Duo aus Glasgow, hat letztes Jahr mit dem Album „Infancy“ ein ziemlich prima Debüt abgeliefert.

Die Sache ist natürlich aber auch die: Wer sich so düster-bierernst zeigt, wie The Ninth Wave es in ihrer Musik gerne mal tun, der läuft auch irgendwie Gefahr, eine Schwelle zu Pathos zu übertreten, bei der man das Ganze als Hörer auch etwas albern finden darf. Da ist es dann gut, wenn eine Band schlau genug ist, sich dessen bewusst zu sein, sogar mit an Bord zu sein bei denen, die sich erlauben, darüber auch mal zu kichern. The Ninth Wave beweisen diese Fähigkeit zur Selbstironie in ihrem neuen Video „Flower Into Wounds“: In einer spooky Vorstadtsiedlung beschließen Haydn Park-Patterson und Millie Kidd einen Selbstmordpakt… so weit, so düster. Dass sie als Todesart die Kettcar-Kollision wählen, gibt der Sache eine unbestreitbare Slapstick-Note.

(Übrigens: Einer, der das mit dem Goth-Humor auch sehr gut kann, ist Henric de la Cour)

Hart Aber Färöer*

Neues von Marius Ziska, unserem Favoriten von den Färöer-Inseln.

Marius geht den Weg, den er von seinem Debüt „Recreation“ (2013) bis „Portur“ (2018) ging, konsequent weiter. Seine neue Single „Falli Til Jarðar“ ist einmal mehr nicht Englisch – das hat der Songwriter aus Søldarfjørður wohl hinter sich gelassen. Auch verschiebt sich das Verhältnis zwischen analogen und elektronischen Instrumenten auf dieser behutsamen Popnummer einmal mehr in Richtung Elektronik.

Zu Fans von Marius wurden wir damals durch seine pfiffigen Gitarrenpopsongs auf Englisch. Dies hier jetzt ist was Anderes, aber immer noch feine Musik. (Auch wenn ich das Video nicht noch mal sehen muss. Den affektierten Tänzer und sein Schleierding finde ich affig. Oh well.)

‚* Okay, nicht hart. Aber ich konnte diese Überschrift nicht lassen.

Catholics Canonymous

Nach ihren ersten Singles dachte man: „Hey, diese Catholic Action – die können zu den neuen Franz Ferdinand werden – und das nicht nur, weil sie ebenfalls aus Glasgow stammen!“

Das hat, fast vier Jahre nach der ersten Single „L.U.V.“ aber noch nicht ganz hingehauen.

Dabei wäre das Songmaterial dafür ja durchaus da. Der Message ihrer neuen Single „People Don’t Protest Enough“ kann man nicht widersprechen – alleine der Songtitel ist super!
Aber um die nächste Stufe zu nehmen, müssten diese Schotten wohl noch ein bisschen… knackiger, snazzier, klarer sein. Wir drücken die Daumen, dass sie den Knopf dafür noch finden. „People Don’t Protest Enough“ ist schon mal prima, aber man hat halt das Gefühl, da geht noch mehr.