Interview: Corb Lund

 

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Hierauf habe ich mich gefreut: Corb Lund! Kanadas Nummer Eins in Sachen Alternative Country! Der Mann schreibt urige Songs mit gewitzten Texten und hat sich in seiner Heimat innerhalb von zwei Jahrzehnten von ganz unten nach ganz oben gespielt – da weiß man schon vorher, das Gespräch KANN nur gut werden.  So war’s dann auch!

Lunds aktuelles Album „Things That Can’t Be Undone“ – sein achtes – steht ab morgen auch in Deutschland in den Läden.  Das ist natürlich der Hauptgrund unseres Gesprächs, aber wir reden auch über Pop Country vs Alternative Country, Gentrifikation in Berlin und Fracking in Alberta.

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Journey To Jarvis

Länger nix mehr von Jarvis Cocker gehört, was? Seit der Pulp-Comeback-Single „After You“ (2013) habe ich jedenfalls wenig mitbekommen. Jetzt gibt Cocker den Erzähler auf „Completely Sun“, einem neuen Track des französischen Producers Pilooski.

Pilooski war mir bisher vor allem durch prima Remixe (z.B. „Lucidity“ von Tame Impala oder „Running Man“ von Whomadewho) aufgefallen. Zur Single: Ich weiss noch nicht ganz, was ich davon halten soll. Aber es ist für einen alten Britpop-Fan schon schön, Cocker mal wieder was vortragen zu hören, weil die Stimme einfach so was Vertrautes hat.

Punch’s not dead

Eine Bluegrass Band ist traditionell folgendermaßen aufgestellt: Banjo, Mandoline, Gitarre, Stehbass, Fiddle. In genau dieser Besetzung spielen auch die Punch Brothers um Mandolinen-Genie Chris Thile und Banjogott Noam Pikelny – allerdings ist ihr Ziel, in dieser Besetzung „Progressive Bluegrass“ zu machen, was bedeutet, dass sie auch schon „Kid A“ von Radiohead gecovert haben. Anfang des Jahres veröffentlichte die Band ihr viertes Album „The Phosphorescent Blues“ – HIER mein Interview mit Chris Thile aus dem Februar. Aber weil in den Sessions mehr Songs entstanden, als aufs Album passten, werden sie eine EP namens „The Wireless“ nachlegen. Von dieser stammt der Song „Sleek White Baby“

Bussi, Beach Baby

Die multinationale Londoner Band (zwei von ihnen sind Griechen) namens Beach Baby gehört zweifellos zu den großen Indie-Hoffnungen der letzten Monate. Die bisherigen zwei feinen Singles „No Mind No Money“ sowie „Ladybird“ wurden jetzt mit der neuen Nummer „Limousine“ zu einer EP zusammen gefasst. „Limousine“ ist bisher die schmissigste Single der Band, mich erinnert’s vom Stil her an The Vaccines, was ja grundsätzlich nicht schaden kann.

Limousine – Beach Baby from Lily Rose Thomas on Vimeo.

Interview: Lusts

Lusts header

Seit Freitag draußen: „Illuminations“, das Debütalbum der Lusts. Lusts, das ist das Brüderpaar Andy und James Stone aus Leicester. Ihr Sound ist wunderbar verwaschener, fuzzy Indie Rock im Stile der 80er – da muss ich an Echo & The Bunnymen denken, an The Psychedelic Furs, an The Jesus & Mary Chain. Aber was soll ich hier groß rum vergleichen – ich hatte Gitarrist/Sänger Andy Stone am Telefon und er kann uns viel mehr über sein Duo erzählen.

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Review: The Vryll Society

Pangea - EPThe Vryll Society – „Pangea EP“

Ich habe länger nachgedacht, wie ich diesen Text strukturiere. Es gibt nämlich eine Band, an die die jungen Liverpooler The Vryll Society mich erinnern, und die Frage war jetzt: Soll ich mit dem Vergleich am Ende herausrücken und im Text darauf hin arbeiten? Oder gleich sagen, wer’s ist?

Ich sag’s gleich. Das Gefühl, das ich bei den Liedern dieser Jungs habe, ist eins, was ich 1992 hatte, als eine Band auftauchte mit Singles namens „All In The Mind“, „She’s A Superstar“ und „Gravity Grave“. Genau, Verve.

Verve, wohlgemerkt. Nicht „The“ Verve. Zu „The“ Verve wurden Richard Ashcroft & Co erst 1994, als sie ihr erstes Album „A Storm In Heaven“ schon veröffentlich hatten. Und mit dem „The“ hatte sich einiges geändert (nicht, dass das „The“ was damit zu tun gehabt hätte, es fiel nur zeitlich zusammen). Wegen seiner andauenden Streitigkeiten mit Gitarrist Nick McCabe, der zwischenzeitlich mehrmals ein- und ausstieg, wurde Ashcroft zum alleinigen Autor vieler The Verve-Songs – und damit wurden auch tatsächlich Songs draus. Griffige Lieder wie „History“, „Lucky Man“, „Sonnet“ oder „On Your Own“ gab’s erst, seitdem das „The“ vor ihrem Bandnamen stand. Vorher hatten die vier ausschließlich im Proberaum vor sich hin gejammt und die transzendent-spacige Klangmalerei, die dabei entstand, in eine Art Song-Rahmen gespannt – was z.B. bedeutete, dass ihre zweite Single „She’s A Superstar“ über 9 Minuten lang war.

Es geht hier aber nicht um (The) Verve, es geht um The Vryll Society. Review: The Vryll Society weiterlesen

Review: Real Lies

Real LifeReal Lies – „Real Life“

Mann, wie BRITISCH dieses Album klingt!
Britischer als alles sonst in diesem Jahr!

Aber ich rede natürlich nicht von dem Britannien, das man aus dem Englischunterricht kennt. Schon lustig – mir zumindest wurde damals in der Schule beigebracht, Engländer würden um fünf Uhr in feiner Gesellschaft Tee trinken, den kleinen Finger abgespreizt, und höflich-distanzierten Smalltalk über das Wetter und die Fuchsjagd halten.

Wer in London war, kennt’s anders. Regennasse Nächte, Adrenalin liegt in der Luft. Junge Lads in Tracktops stehen vor Clubs, in die sie nicht reinkommen. Die, die’s rein geschafft haben, tanzen weggetreten zuckend oder versuchen, mit dem ersten Geld des Monats Girls abzuschleppen. Die Meisten gehen alleine heim und in der Schlange vorm Curry-Schnellimbiss endet die Frustration gerne mal in einer Schlägerei. Am nächsten Tag der Kater, das Wissen, in einem Hamsterrad gefangen zu sein und der Wunsch, daraus auszubrechen. Aber unter der Woche werden im Job die Sekunden bis zum Freitag gezählt, um am Wochenende alles wieder genauso zu machen. Das Britannien, das so in seiner klammen Romantik und seinen vergänglichen Momenten der Euphorie und der Hoffnungslosigkeit immer wieder besungen wurde, von New Order, von The Streets, von The Specials, Hard-Fi, ja sogar den Pet Shop Boys.

Also von genau den Bands, die Real Lies alle in Erinnerung rufen auf „Real Life“.  Review: Real Lies weiterlesen

Catchy as Catchy can

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Uh-oh, zwei Tage noch, bis ich mich als Indie-DJ zurück melde. Ich bin ja schon richtig ein bisschen aufgeregt. Catchy Catchy im Miao mit mir und Hannes. Deswegen lasst mich hier kurz schwafeln…

Hoffentlich habe ich nicht alles verlernt, oder so.  Zumal: Ich beuge mich der technologischen Entwicklung und werde nicht mehr kistenweise CDs mit dem Taxi herum fahren, sondern einfach Laptop und Mischpult mitnehmen. Das geht sogar mit dem Fahrrad! Ob’s das Gleiche sein wird? Oder ob ich doch CDs vor mir sehen muss?

CATCHY CATCHY hat inzwischen eine Website namens catchycatchy.net. Hier und in der facebook-Gruppe sollen Infos zu den aktuellen Veranstaltungen rein. Infos wie: Die nächsten Daten sind am 4.11. sowie am 25.11. (denn am 18.11. ist Buß- und Bettag, ein „stiller“ Feiertag also)

Ich habe mich zuletzt auch ein bisschen ins Artwork reingesteigert und diverse Catchy-Figuren gebaut. Will jemand sowas sehen? Wenn ja, nach dem Seitenwechsel…

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Die wollen Blossoms spielen!

Bisher schätzte ich die neue Manchester-Band Blossoms so ungefähr in der neuen Psychpop-Generation ein, bei Temples, Tame Impala und Co. Ihre aktuelle Single „Charlemagne“ aber klingt ganz unverschämt nach klassischem Britpop a la Kula Shaker. Bin gespannt, was von dieser Band noch so alles kommt.

Blossoms – Charlemagne from charlie watts on Vimeo.