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We Kür A Lot – Pt. 2

Ein Mal im Jahr erlauben wir uns den Quatsch: Wir vergeben auf diesem Blog den unwichtigsten Music Award der Welt! Es ist unser 1-Kasten-Augustiner-Preis für den Song des Jahres!

Es geht so: Eine Band bzw Sängerin/Sänger soll von uns für den einen Kasten Münchner Bier kriegen. Wer aber gewinnen will, der muss sich in einem so komplizierten wie albernen Verfahren durchsetzen. Neulich war’s mal wieder so weit, da trafen wir uns zur Kür des Siegers. 

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All These Things That Ivory Done

Als ich hier das letzte Mal einen Song von Ivory Wave postete, da zeigten sich die Brummies (= Typen aus Birmingham) als Lads im Happy Mondays-Oasis-Kasabian-Stil: Trainingsanzüge, Dosenbier, Attitüde. Aber wie es mit Lads oft so ist: Raue Schale, herzensguter Kern.

Na, das jedenfalls entnehme ich ihrem Video zum Song „Young Blood“. Dies nämlich ist eine fast schon sentimentale Britpop-Ballade, die gegen Ende hin so richtig die Soundschichten auftürmt, inklusive Gospelchor.

Ivory League

Engländer, die Trainingsanzüge tragen, die Drogen erkennbar ziemlich gut finden, die eher wie ein Hooligantrupp aussehen als eine Band (sich aber dann meistens als totale Herzchen entpuppen), und zu deren Gitarrenmusik man schweinegut schwof-tanzen kann – die sind nix Neues. Die gibt es, seit die Happy Mondays in Madchester rum raveten.

Ivory Wave aus Birmingham haben sich nach einer Designerdroge benannt, sie haben die Happy Mondays und Kasabian zu ihren Vorbildern erklärt, sie gelten seit 2016 als kommendes Ding der Szene in „Brum“, aber sind noch nicht wirklich durchgestartet. Allerdings: Zu ihrer aktuellen Single „Uptown“ kann man schweinegut schwof-tanzen.

Pizzorno Funky

Kasabian haben also eine Pause eingelegt – und Serge Pizzorno, der sich nirgendwo lieber aufhält als in seinem Studio namens „The Sergery“, hat den Urlaub zwischen Rechnern, Samplern und Instrumenten verbracht. Hier hat er eine Soloplatte angefertigt. Ich finde, „The S.L.P.“ (Name des Albums und des Soloprojekts) ist prima geworden. Klar erkennt man hier die Handschrift des Typen, der Kasabians Songs schreibt, Einige Songs hätten sehr wohl auch ins Schaffen von Sergios Band gepasst. Die dritte Single „((trance))“ gehört dazu. Klar, die Nummer ist etwas dancier und elektronischer als der typische Kasabian-Song. Aber auch nicht so meilenweit davon entfernt.

Born S.L.P.

Zur ersten Single („Favourites“) von Sergio Lorenzo Pizzorno alias The S.L.P. sagte ich noch: „Och, das hätte durchaus auch ne Kasabian-Nummer sein können.“ (Hintergrund: Serge ist der Songwriter von Kasabian, aber das wisst ihr ja eh.)

Die zweite, „Nobody Else“, wäre als housiges Groovepop-Dingens dann doch eher nix für Kasabians Diskographie. Ich mochte „Favourites“ lieber, aber hey, alleine der Vollständigkeit halber muss auch dieses Video hier weiter gepostet werden.

Serge and Destroy

Den „Visualizer“ zum Song habe ich schon gepostet, jetzt gibt’s auch ein offizielles Video zur Single „Favourites“ von The S.L.P.  

S.L.P. steht bekanntlich für Sergio Lorenzo Pizzorno – und das wiederum ist der Kopf und Songwriter von Kasabian, der dieses Jahr eine Soloplatte rausbringt.

„Favourites“ – auch das habt ihr wahrscheinlich schon irgendwo gelesen – behandelt das Thema Dating im Tinder-Zeitalter. Serge und Duettpartnerin Little Simz singen so richtig schön aneinander vorbei. „I don’t know why I swiped it, I don’t know what to do, now I’ve got to spend my evening sitting here with you“  lamentiert sie und beendet den Song letztlich trocken mit den Worten „Bring the bill to me“.

Lorenzo’s Toy

Erste Frage: Für was wohl das L steht?
Luigi? Luciano? Lorenzo?

Lorenzo ist richtig, wie ich jetzt lese. Sergio Lorenzo Pizzorno hat eine Solo-Single an den Start gebracht und sie macht mir großen, großen Spaß. Andererseits mache ich mir Sorgen: Was bedeutet „Favourites“ von The S.L.P. feat. Little Simz für Kasabian?

Normal, wenn ein Songwriter eine Soloplatte macht, sagt er: „Ich hatte diese Lieder, die nicht zur Band passten, in der Schublade.“ Aber „Favourites“ würde doch sehr wohl ins Schaffen von Kasabian passen? Erinnern wir uns, dass die Jungs schon vor Jahren einen Song wie „Switchblade Smiles“ als Starter einer Albumkampagne pickten. Dieser neue Song schlägt doch in ein ähnliche Kerbe? Auch mit dem Gast-Rap von Little Simz sähe ich keinen Widerspruch.

Also gut. The S.L.P. gilt offiziell als „Nebenprojekt“, ein Album soll im Sommer kommen. Ich hoffe, die Zukunft von Kasabian ist nicht betroffen, die würden mir fehlen. Andererseits: Serge hat ja auch die Loose Tapestries nebenbei am Start, die Kasabian auch noch nicht eingeschränkt haben.

Bis jetzt gibt’s zu „Favourites“ noch kein Video, sondern nur einen „Visualizer“. Aber dieser minimalistische Visualizer (der mal wieder von Kasabians brillantem Haus-Designer Aitor Throup gestaltet wurde) passt perfekt zum Song, er ist besser als manches aufwändig Video.

Review: Miles Kane

Miles Kane – „Coup de Grace“

Ihr kennt das als wiederkehrendes Motto in Kinderfilmen: „Es kann nur wahr werden, wenn du fest genug dran glaubst!“ So einen Satz ruft die Fee dem kleinen Jungen zu, der auf der Schlossmauer steht. Also fasst er sich ein Herz und springt in die Tiefe – und sieh’ an, er kann tatsächlich fliegen! Er musste sich nur selbst vertrauen, und der Zauber wurde wahr! 

Lustigerweise ist dies genau das Prinzip, nach dem auch Miles Kane funktioniert. 

Miles Kane glaubt an sich. In seinem Selbstverständnis ist er die Fleischwerdung des klassisch lässigen Briten. Er ist James Bond, nur mit Gitarre. Immer stylish, immer smooth. Die coolsten Typen der Welt wollen seine Kumpels sein – Alex Turner hat schließlich mit ihm die Last Shadow Puppets gegründet! Die Ladys? Die schmachten ihn an. Er braucht er nur einen smarten Spruch und eine hoch gezogene Augenbraue und schon wird gemeinsam über die Matratze gerobbt.

Wer diese Wahrnehmung teilt, der darf sich über das dritte Soloalbum des Ex-Gitarristen von The Little Flames bzw Ex-Frontmanns von The Rascals freuen. Für den ist „Coup de Grace“ das, was (der Vergleich fiel oben schon) für einen Blockbuster-Fan ein neuer James Bond-Film ist. Eine knallige Bestätigung, dass früher alles besser war. Mit herrlich bescheuerten Explosionen. Klar, der neue Film wird mit ein paar Zugeständnissen an die Gegenwart aufgefrischt. James schießt Raketen jetzt von seinem Smartphone, nicht aus dem Aston Martin. Aber im Kern geht’s doch actionreich, sexy und schick gekleidet um den gleichen Plot wie damals bei Sean Connery. Immer noch wird geschüttelt, nicht gerührt.

Wehe aber, wenn man nicht an Miles Kane glaubt. Review: Miles Kane weiterlesen