Zwei Wochen kein Beitrag. So lang habe ich ja noch nie geschludert. Oh well. Na dann wollen wir mal.
Cayucas haben heute ihr viertes Album veröffentlicht. Zach und Ben Yudin ziehen weiter ihr California-Ding durch. Auf dem neuen Album („Blue Summer“) sogar noch kalifornischer als zuvor schon. Aber warum auch nicht, wenn das Ergebnis so gut rein geht.
In der Zwischenzeit ist das fünfte Album der guten alten Post-Britpop-Emotions-Rocker Doves erschienen. „The Universal Want“ ist ihr erster Longplayer seit „Kingdom of Rust“ (2009). Sie machen immer noch „the big music“, which is nice.
Es gibt Pixies-Puristen, die sagen: Ohne Kim Deal gilt die Band nicht. Tja, die werden sich über die neue Single „Hear Me Out“ nicht freuen, denn da singt Kims Nachfolgerin Paz Lenchantin.
Auch Cardiffs Glam Boys Buzzard Buzzard Buzzard haben mal wieder hingelangt. „Late Night City“ stammt von ihrer „The Non-Stop EP“
How about eIn Abstecher nach Japan? Das Quartett Drive Boy zeigt auf seiner Single „Paranoid“ eine interessante Herangehensweise. Sehr technisch und sehr gitarrig zugleich. Die behalten wir im Auge.
Vorletzte Woche habe ich gar keine Zeit gefunden, was zu posten. Die (relativ) neuen Videos von King Gizzard und Fontaines DC habt ihr sicher schon irgendwo gesehen. Aber Obscura Hail sind dann ja doch ne kleinere Nummer und die neue Single der Australier gefällt mir prima. Also legen wir diesen Clip von ihrer „Siren – EP“ auch verspätet noch nach.
Neulich haben wie hier erstmals kiwi vorgestellt, eine Band von Ride-Fans aus Tokio. Hier ihre zweite Single „Beautiful Back“, zu finden auf ihrer Debüt-7 Song-EP „Before You’re Gone“
Keiner kann sagen, die DMA’s wären nicht fleißig darin, Clips auf youtube zu stellen. Da sie ihr neues Album „The Glow“ aber auch zur Zeit nicht touren können, müssen sie nun mal anders auf die Platte aufmerksam machen. Mir ist das ja Recht, ich freue mich über Tracks wie eine neue Akustik-Aufnahme von „Learning Alive“
… und nun noch eine neue Single der Doves. Die drei aus Manchester haben immer „big music“ gemacht, so quasi als Missing Link zwischen The Verve und den frühem Coldplay (als sie noch fein bis sogar richtig gut waren). Seit ihrem Comeback ist diese Musik sogar NOCH bigger. „Cathedrals Of The Mind“ ist die dritte Vorab-Single vom kommenden Album „The Universal Want“
Oha. Heute ist die freitägliche Clip-Ausbeute aber ergiebig! Nicht weniger als neun (!) sehenswerte Videos sind mir aufgefallen!
Fangen wir an mit Nile Marr. Der Junge entwickelt sich so langsam zu meiner ganz großen neuen UK-Classic-Indie-Hoffnung. Drei Singles gibt’s bis jetzt, inkl B-Seiten 5 Songs, und sie alle sind so richtig, richtig gut. (Kein Wunder, bei den Genen.) Das kann ein prima Album werden. Niles jüngste Nummer heisst „Are You Happy Now“ und hat jetzt ein seeehr schmales Video.
Weiter machen wir mit The Beths. Die Neuseeländer haben heute ihr zweites Album „Jump Rope Gazers“ veröffentlicht und es gibt on top ein Video zum Titelsong. Epic. Wundervoll.
… und noch eine Lieblingsband, die heute ihr neues Album vö’t hat: July Talk aus Toronto. Ich hab’s ja auf dem Blog schon gesagt: Bisher hat die Band die Kontraste forciert, die Stimmen von Raubein Peter Dreimanis und Zuckerfee Leah Fay extrem einander entgegen gestellt. Auf Album drei („Pray For It“) machen sie’s anders: Sie gehen aufeinander zu. Man sieht’s im Video: Früher war alles krass schwarzweiss, jetzt geht’s um all die Grautöne dazwischen.
Next! The fin. aus Kobe gehören zu meinen Favoriten aus Japan. Mit dieser Band begann quasi mein Interesse an J-Indie. Die Band hat einen neuen Liveclip geteilt. Der Song „Come Further“ stammt von ihrer letztjährigen „Wash Away“ – EP.
Von Kobe nach Kentucky! Auch kein neuer Song, aber was für ein drolliges Video! Alt.Country-Senkrechtstarter Tyler Childers hat einen Clip zum Titelsong seines letztjährigen Albums „Country Squire“ online gestellt. Wer genau hinschaut, kann ein verstecktes Tribut an die verstorbenen Größen John Prine und Chris Whitley entdecken.
In Manchester haben wir mit Nile Marr angefangen, dorthin führt uns auch die nächste Etappe. Das unerwartete Comeback der Doves nimmt Fahrt auf. Die Schwermut-Indie-Rock-Helden von 2000 legen ihre zweite neue Single nach „Carousels“ nach: „Prisoners“.
Apropos Comeback: Auch Bombay Bicycle Club hatten sich ja ein paar Jahre auf Eis gelegt, bevor sie im Winter mit einem neuen Album („Everything Else Has Gone Wrong“) wieder von sich hören ließen. Ende des Monats gibt’s eine Akustik-EP mit drei Unplugged-Neuaufnahmen von Songs dieses Albums. Dazu gibt’s diese neue Nummer namens „Two Lives“.
… und nun ein Sprung nach Glasgow, wo The Ninth Wave weiterhin spröden 80s-New Wave zelebrieren. Die neue Single heisst „I’m Only Going To Hurt You“. Ziemlicher Hit eigentlich.
So. Jetzt noch die neue Single von Neulich-noch-Wunderkind-jetzt-wohl-auch-zwanzig-werden-die-Hyper-ihn-noch-lieben? Declan McKenna, der demnächst sein zweites Album „Zeros“ vorlegt. (Müsste es nicht „Zeroes“ heißen? Intrigue! Hmm, ein Portmanteau aus „Eros“ und „Zeroes“? ) Na anyway. Der Songtitel „Daniel, You’re Still A Child“ könnte auch von einem Smiths-Album stammen und das ist immer ein guter Anfang. Außerdem haben wir mit der Erwähnung der Smiths eine vage Verbindung zu Song 1 dieser Liste (Nile Marr) geknüpft und damit einen Kreis geschlossen. Das ist doch auch was.
Ja, es hatte schon länger im Busch geraschelt. Man kriegte mit, da tut sich wieder was. Doves, eine der großen UK-Bands der späten 90er, neben the Verve und Embrace DIE Vertreter des massiven, breiten Transzendenz-Schwermut-Britpop, hatten sich wieder vertragen. Jetzt gibt’s sogar neue Musik!
Es gab eine Zeit in der zweiten Hälfte der 90s, da brandete eine ganze Welle von UK-Bands ans Ufer, die klar von Radiohead zur „The Bends“-Ära beeinflusst waren. Während Radiohead selbst eine Entwicklung zu „OK Computer“ und später zu „Kid A“ etc. hinlegten, blieben die – naja, ich will jetzt nicht Nachahmer sagen – blieben die… „Beeinflussten“ diesen Schritt zurück.
Ich denke da an Bands wie Subcircus, Geneva oder Subaqwa. Sie waren allesamt nicht schlecht, manchmal richtig gut. Aber dieses Extra, das eine Band befähigt, ihre Einflüsse hinter sich zu lassen und selbst unverwechselbar zu werden (man könnte argumentieren, dass MUSE das z.B. gelungen ist), das fehlte im Nachhinein wohl doch. Sonst wären die drei genannten Namen heute vielleicht noch eher ein Begriff.
Jedenfalls, an diese Zeit erinnern mich KOYO aus Leeds mit ihrem leicht angeproggten Indierock. Sie erinnern mich gar nicht mal an Radiohead selbst oder an eine der genannten Gruppen, die kurz in deren Windschatten mitfuhren. Sondern daran, dass es mal ne Zeit gab, in man zu KOYO gesagt hätte: „Aha, noch eine von diesen siebzehndrei UK-Bands, die auf melancholische Laut-Leise-Dynamik setzen und die ihre Gitarreneffektpedale ausreizen“. Zur Zeit ist dieses Feld einfach spärlicher besetzt.
Langer Rede kurzer Sinn: KOYO haben ’ne neue Single namens „Circles“ vorgelegt, das zweite Album rückt offenbar näher.
Im Spätsommer von 2017 war’s, da veröffentlichten KOYO aus Leeds ihr erstes Album. Eine gute Platte war das: Zu hören war (bzw zu hören IST – man kann das Ding ja immer noch anklicken) stimmungsvoller Gitarrenindierock mit komplexeren Progrock-Ausflügen. Vergleichen wir es mit: Doves, betrachtet durch ein Kaleidoskop.
Jetzt melden sich KOYO mit einem ersten neuen Song zurück, der offenbar die zweite Albumrunde einläutet. „Before“ ist – naturgemäß für eine Single – ein für KOYO-Verhältnisse sehr straighter Song. Normal schwurbeln die erheblich mehr herum. Ab dem ersten Refrain aber wird’s spannender, versprochen.
… und schon sind wir in den Top Ten. Der Countdown geht weiter – es geht um meine persönlichen Lieblingsalben von 2018. Wir haben die sehr guten und die sehr sehr guten Alben hinter uns gelassen und kommen bei den richtig tollen an.
Geduld. Wenn The Vryll Society eine Kerneigenschaft haben, so ist es Geduld. Das zieht sich durch ihre bisherige Karriere, aber es zieht sich auch durch ihre Musik.
Geduld, das war auch das erste, was ihr Entdecker und Mentor Alan Wills von ihnen eingefordert hat. Alan, eine Kultfigur in Liverpool als Ex-Drummer der 90s-Bands Top und Shack, war bekannt als der, der The Coral entdeckt hat, damals, um die Jahrtausendwende etwa. Extra um diese Band zu fördern, startete er sein eigenes Label Deltasonic. Der frühe Erfolg von The Coral (ich sage nur „Dreaming Of You“) gab ihm Recht.Auch The Zutons, The Dead 60s und die ersten Bands von Miles Kane, The LIttle Flames und The Rascals, fanden auf Alans Label ihre Heimat. Ja, ein paar Jahre war Deltasonic eine große Nummer in Englands Welt der Gitarren. Aber die Implosion der Indie-Szene lief natürlich auch an ihnen nicht spurlos vorbei.
Alans letzte Entdeckung waren dann fünf langhaarige dürre Jungs, die verträumten, trippigen Gitarrensound machten. Und weil Alan eine Old School-Type war, sagte er zu den fünf Buben (natürlich reden wir hier von The Vryll Society) etwas, das man Bands heute normal nicht mehr sagt: „Geht erst mal ein Jahr in den Proberaum, schreibt Songs und noch mehr Songs, probt, probt und probt und spielt euch so richtig aufeinander ein.“
Ich habe hier bisher zu wenig (nämlich nichts) geschrieben über das Quintett KOYO aus Leeds. Die fünf liefern, das empfinden jedenfalls meine Ohren so, erstens: Atmosphärisch-trippigen Britpop á la Doves oder early Verve. Zweitens: Komplexe Songstrukturen voller Breaks und Leise-Laut-Passagen. Darin kann man Parallelen zum Progrock oder zu Radiohead in der OK Computer-Phase heraus hören. KOYO selbst sehen sich als Psychedelic-Band. Ich denke mal, auch dieser Einschätzung muss man nicht vehement widersprechen. Aus ihrem Debütalbum vom letzten Herbst haben die Briten nun eine neues Video online gestellt: „Jettisoned“.
… und weil ich gerade die Doves nannte, gönnen wir uns doch einen Trip zurück zur Jahrtausendwende.
* es muss vom Sinn her eigentlich natürlich „KOYO Oh Yeah!“ heissen, aber dann ist das Wortspiel futsch. Und ich lege hier nun mal Wert auf extra dämliche Wortspiele in den Überschriften. Sorry.
Zur Zeit habe ich als Indie-DJ keinen festen Auflegeplatz. Hoffentlich bald wieder – ja nachdem, wann das Crisp endlich aufmacht. Aber so oder so, man legt das nicht ab. Es kommt immer wieder vor, dass man einen neuen Song hört und der erste Gedanke ist: Whoah, den will ich auflegen!
Ihr wisst ja selber: In der Indie-Disse gibt es einen Stapel Klassiker, Lieder, die quasi immer laufen. „Books From Boxes“ oder „Last Nite“ zum Beispiel. Nicht wenige dieser Songs sind einem längst zu den Ohren raus gequollen. In meiner Rolle als Indie-DJ will ich mir nicht zu fein sein, auch Lieder aus der Klassiker-Kiste zu ziehen – aber ich bin trotzdem immer auf der Suche nach Songs, die einen ähnlichen Drive haben, aber eben NEU sind. Damit man nicht immer nur immer nur immer nur immer nur die gleichen 80 Songs hört, damit aber die Stimmung trotzdem stimmt.
Deshalb freut mich, dass The Shimmer Band aufgetaucht ist.