I was DMA’d for loving you

Meine Liebe zu den DMA’s könnte nicht größer sein – wie unglaublich gut ihr zweites Album „For Now“ gelungen ist, zeigt folgende Tatsache: Ausgerechnet das Lied, das ich nur so ca am elftbesten auf der Platte finde, ist jetzt als Single gepickt worden. Aber es ist immer noch prima.

Okay, meine Single-Favoriten wären „Time + Money“, „Tape Deck Sick“ oder „Emily White“ gewesen. Gerechnet wiederum hätte ich mit einer Fokussierung auf „The End“, weil’s zweifellos die radiotauglichste Nummer ist. Aber gut, dann halt „Do I Need You Now“.

Nicht hundertpro einverstanden bin ich mit der Entscheidung, uns Tommy, Johnny und Mason im Video als todernste Zeugen der Entrückung zu präsentieren. Aber hey, wie gesagt, ich liebe es trotzdem.

An dieser Stelle der LINK zu meinem letzten Interview mit Johnny Took.

KOYO oh no*

Ich habe hier bisher zu wenig (nämlich nichts) geschrieben über das Quintett KOYO aus Leeds. Die fünf liefern, das empfinden jedenfalls meine Ohren so, erstens: Atmosphärisch-trippigen Britpop á la Doves oder early Verve. Zweitens: Komplexe Songstrukturen voller Breaks und Leise-Laut-Passagen. Darin kann man Parallelen zum Progrock oder zu Radiohead in der OK Computer-Phase heraus hören. KOYO selbst sehen sich als Psychedelic-Band. Ich denke mal, auch dieser Einschätzung muss man nicht vehement widersprechen. Aus ihrem Debütalbum vom letzten Herbst haben die Briten nun eine neues Video online gestellt: „Jettisoned“.

… und weil ich gerade die Doves nannte, gönnen wir uns doch einen Trip zurück zur Jahrtausendwende.

* es muss vom Sinn her eigentlich natürlich „KOYO Oh Yeah!“ heissen, aber dann ist das Wortspiel futsch. Und ich lege hier nun mal Wert auf extra dämliche Wortspiele in den Überschriften. Sorry.

Holding Out For A Perro

Es ist da, das Sommerloch.
Erstens gibt’s weniger Veröffentlichungen als noch zwischen März und Mitte Mai und damit auch weniger Material für Blogposts. Nicht nur, was Review und Interviews betrifft. Auch aktuelle Videos, die ich weiter leiten kann, um darauf hinzuweisen oder meinen Senf dazu abzugeben, sind rarer gesät.
Zweitens: Naja, wenn’s draußen angenehm ist, verbringe ich natürlich auch weniger Freizeit vorm Rechner. So habe ich noch das eine oder andere Interview auf der Festplatte, das darauf wartet, hier verwertet zu werden. Aber die Motivation, mich dafür auch Stunden hinter den Bildschirm zu klemmen? Begrenzt.

Aber gut, wenn ich gerade keinen Post fertig habe, kann ich mich auf meinen trusty old itunes-shuffle verlassen. Er wird ein Lied picken, das mich flasht und schon werde ich was mitteilen wollen.

Was finde ich in diesem Moment so toll an „God Knows“ von El Perro del Mar (2006)?

Holding Out For A Perro weiterlesen

Here’s looking at you, kids

Neulich geriet ich übertriebenermaßen/völlig angemessenerweise (delete as appropriate) in extatische Zuckungen übers Album der Middle Kids. Hannah Joy & Co haben nun eine neue Live-Session auf dem US-Sender WFUV eingespielt. Das ist zwar in dem Sinne kein neues Video… aber hey, die Middle Kids! Das ist Argument genug, ums zu posten.

Here’s looking at you, kids weiterlesen

Har! Marlon Superstar

Ha! Marlon Williams hat einen sehr neuseeländischen Humor: Er nimmt von allen Dingen auf der Welt sich selbst am wenigsten ernst. (siehe auch: Flight of The Conchords, Taika Waititi)

Ich meine: Fürs neue Video von „Party Boy“ in die Rolle eine stoischen Goth–Laptop-DJs zu schlüpfen, das muss einem erst mal einfallen. Was werden Leute denken, für die dies die erste Berührung mit dem Ausnahmesongwriter ist? Man kriegt ein sehr verzerrtes Bild von Marlon und seinen Fans.

Mehr über Marlon: Mein Interview mit dem guten Mann zum letzten Album „Make Way For Love“ gibt’s: HIER

Wake Up, Boo (and go back to bed)

Es ist 4:40 in der Früh. Kennt ihr das?`Oder ist das was, das nur ich habe? Statt eines Traumes läuft, während ihr schlaft, in eurem Kopf nagend und insistierend ein Lied, so deutlich, dass ihr wach werdet und denkt: „Das muss doch irgendwas zu bedeuten haben? Dass dieses Lied sich jetzt so intensiv bemerkbar machte?“

In den frühen 90s LIEBTE ich die Shoegaze-Popper The Boo Radleys aus Liverpool. „Everything’s Alright Forever“ war mein Album des Jahres 1992. Mein Gehirn spielte dieses 26 Jahre alte Lied davon gerade in meinem Schlaf, als steckte mein kleiner 90s-Stereowürfel mit CD-Player unter meiner Schädeldecke. Jetzt bin ich wach.

Ein mal passierte mir das mit einem Song von Phoenix. Am Morgen stellte ich fest, dass ich in der Nacht ans Laptop gekommen sein musste und das Lied in der Tat von meinem itunes abgespielt wurde. Das war eben aber gerade nicht so. Mein Unterbewusstsein spielte mir gerade „Does This Hurt?“ vor und es fühlt sich signifikant an. Weird. Naja. Jetzt versuche ich mal wieder, weiter zu schlafen.

Lump Buzz Kit

Ich bin ein großer Bewunderer von Laura Marling. Dass die Lady nach sechs Soloalben mal einen musikalischen Ausflug unternimmt und mit Mark Lindsay (u.a. Tunng, Throws und preisgekrönter Producer) ein Duo namens LUMP gegründet hat, finde ich also auf jeden Fall interessant. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich die bisher gehörten Songs aus dem Sessel reissen.

Klar, wirklich langweilig und klischeehaft wäre gewesen, wenn Laura ihre Stimme einem Elektro-Projekt geliehen hätte. Das ist LUMP zum Glück nicht. Das Ganze ist sehr soundtrack-y, sehr sophisticated und natürlich extra arty.  Aber bisher wirkt mir das Ganze zu theoretisch konstruiert, um mich wirklich zu berühren.

Ich meine, im Labelinfo steht, bei der Platte handle es sich um  „a bizarre but compelling narrative about the commodification of curated public personas, the mundane absurdity of individualism, and the lengths we go to escape our own meaninglessness.“ Ah ja. Das ist zweifellos sehr clever und künstlerisch hochwertig. Aber es kickt halt auch nicht. Oder erlebt ihr das anders? Siehe die zweite Single „Late To The Flight“:

Lump Buzz Kit weiterlesen

Fragebogen: The Magic Gang

Britpop lebt, und zwar wie! The Magic Gang aus Brighton erinnern uns an gleich mehrere Lieblingsbands der 90s wie Teenage Fanclub, Dodgy oder Supergrass.  Ihr Debütalbum ist eine prima Platte. (HIER noch mal mein Text dazu)

Neulich spielten die Südengländer erstmals in München, im Vorprogramm der Wombats. Ich nutzte die Gelegenheit, um die vier zum Interview zu treffen – dafür bot sich mal wieder der Fragebogen unseres Heftes an.

Fragebogen: The Magic Gang weiterlesen

Deft Punch

Das letzte Punch Brothers Album „The Phosphorescent Blues“ ist jetzt auch schon wieder drei Jahre alt. Aber gut, Punch Brothers-Frontmann Chris Thile tanzt als Mitglied von Nickel Creek und gefragter Mandolinist auch in den Bereichen Klassik und Jazz nun mal auf vielen Hochzeiten. Da kann es schon mal dauern, bis was Neues passiert.

Nachträglich hat die „Progressive Bluegrass“ Band (so nennen sie ihren Stil) heute ein Live-Video zum Song „Julep“ online gestellt. Anlass: Es gibt neue Tourdaten in den Staaten.

Der Song ist also nicht neu, aber da die fünf Mitglieder der Punch Brothers allesamt unglaubliche Virtuosen an ihren Instrumenten sind und dieser Live-Mitschnitt entsprechend super beeindruckend ist, verbreite ich ihn doch gleich mal weiter. Ob diese Zusammenkunft wohl auch zu einem neuen Album führen wird?

Da nutze ich doch auch die Gelegenheit, zu meinem Interview mit Chris Thile von 2015 zu verlinken.