Stroking Chins

You’re sending out mixed messages, guys!

The Strokes haben ihren Festival-Sommer begonnen – aber nachdem Julian Casablancas neulich erst ein neues Video seiner Voidz postete, schickt auch Albert Hammond Jr nicht nur einen neuen Clip, sondern gleich eine Non-Album-Single namens „More To Life“ hinterher.

Hmm. Julian, Albert: Wollt ihr uns sagen: „Unsere neuen Projekte sind trotz der Strokes-Live-Dates nicht zu vernachlässigen“? Oder wollt ihr uns sagen: „Wir spielen jetzt zwar ein paar Sommer-Shows, aber die neuen Karrieren sind uns wichtiger“?

Die Hoffnungen auf ein Strokes-Album im Herbst sind damit nicht gerade gestiegen…

Serge and Destroy

Den „Visualizer“ zum Song habe ich schon gepostet, jetzt gibt’s auch ein offizielles Video zur Single „Favourites“ von The S.L.P.  

S.L.P. steht bekanntlich für Sergio Lorenzo Pizzorno – und das wiederum ist der Kopf und Songwriter von Kasabian, der dieses Jahr eine Soloplatte rausbringt.

„Favourites“ – auch das habt ihr wahrscheinlich schon irgendwo gelesen – behandelt das Thema Dating im Tinder-Zeitalter. Serge und Duettpartnerin Little Simz singen so richtig schön aneinander vorbei. „I don’t know why I swiped it, I don’t know what to do, now I’ve got to spend my evening sitting here with you“  lamentiert sie und beendet den Song letztlich trocken mit den Worten „Bring the bill to me“.

This one’s from the Chip

Hot Chip. Hmmmm. Also, die Zeiten, in denen das eine abwegige, unorthodoxe Band war, sind auch vorbei, oder? Sie treten ja schon seit einiger Zeit auf der Stelle, die Herren, da machen dann auch mehrere Jahre Pause zwischen den Alben keinen Unterschied. („Why Make Sense“ ist vier Jahre alt.)

Manche der Songs, die ich vom Ende Juni kommenden Album „A Bath Full Of Ecstasy“ gehört habe, haben mich so richtig gelangweilt, das muss ich zugeben. Having said that, trotzdem gelingen ihnen immer noch feine Tracks. Die Single „Melody of Love“ beispielsweise hat sich langsam als Ohrwurm in meine Gehörgänge eingeschlichen. Der Song ist zwar schon ein bisschen glatt, aber er ist auch einfach angenehm traurigschön. Finde ich.
Nun auch mit Video…

You Were Never Stu Much

Ich bin ein Popkid, deswegen war „Fishing For Fishies“ die richtige King Gizzard & The Lizard Wizard-Platte für mich.

Das nächste Album, das schon wieder auf dem Fuß folgt, aber wird ein Thrash Metal Noise-Krachwerk. Das ist nach „Planet B“ und der neuen Single „Self-Immolate“ klar.

Also, Respekt an die Band, dass sie so reinfetzen kann. Respekt dafür, dass Stu Mackenzie und seine Boys auch im Hispeed-Aggro-Modus unverkennbar King Gizzard bleiben – ich meine, was ist das wieder für ein irrer 15/16-Takt? Respekt für ihr Engagement für die Umwelt, denn darum geht’s in Song und Video inhaltlich – Mutter Erde rächt sich an der Menschheit, die alles und sich selbst zerstört.

Aber da ich Popkid bin, bleibt’s beim Respekt. Lieben kann ich’s nicht, dafür höre ich Metal zu ungern. Das ist einfach nicht mein Sound. Nicht mal wenn Stu das Zepter führt.

Cool As Fukai!

Oh oh oh, das gefällt mir!! Das gefällt mir auf Anhieb!

Fukai Nana stehen vor der Release ihrer Debüt – EP. Die junge Band aus Japan beruft sich auf Vorbilder wie DIIV, Teenage Fanclub, Sonic Youth und Ride. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Und in der Tat, der Song „飛び込む“ ist so richtig schön peppig und schräg.

Der Sänger/Gitarrist der Band trägt den Namen Jacopo Lanotte, er stammt aus Turin und studiert in Tokio.  Auf der Single singt er sowohl Japanisch als auch Englisch, die am 5. Juni erscheinende EP namens „Can I Love You“ wiederum wird auch einen Song auf italienisch namens „Stelle Cadenti“ beinhalten. Na, ich werde die Band im Auge behalten.

Wo ich schon dabei bin: Der Rest der Band besteht aus Yohei Funada (Gt), Riku Tabata (Bass) und Natsumi Tabata (Drums).

Deep Thoughts

Oha. Swim Deep haben ein neues Video gepostet. Ihr letztes Album ist jetzt fast vier Jahre her, da habe ich die Band aus Birmingham gar nicht mehr so auf dem Radar gehabt. „Mothers“ war damals sehr ambitioniert und streckenweise sehr gelungen (HIER mein Text vom Herbst 2015), aber die Platte schlug nicht gerade ein.  Da hätte es auch sein können, dass Swim Deep unbemerkt die Gitarren an den Nagel gehängt hätten.

Haben sie aber nicht. Im Gegenteil, sie wollen’s noch mal richtig wissen, das macht die Comebacksingle sofort klar. Ein Kirchenchor schmettert, die Beats kurbeln einen „Screamadelica“-Groove,  Sänger Austin Williams geht im White Boy-Rap die großen Themen an und findet die schlichten Wahrheiten als Antwort. Ich paraphrasiere: Warum machen wir das alles? Was wünschen wir uns? Was ist der Sinn des Lebens? „To Feel Good“

Jeder muss für sich selbst erkennen, was das für sie/ihn bedeutet.

Review: Middle Kids

Middle Kids – „New Songs For Old Problems EP“

Die EP ist ein seltsam ungeliebtes Format. irgendwie gilt sie immer noch als nix Halbes und nix Ganzes.

Naja. Ich folgte lange der Theorie, dass seit der Erfindung der Langspielplatte die technische Machbarkeit vorgab, wie lang die Werke wurden. Auf LPs passten 35-45 Minuten Musik, folglich sind klassische Alben der 60s bis in die 80er Jahre ähnlich lang und ähnlich aufgebaut: Die besten der meistens 8 bis 10 Songs eines Albums finden sich meistens zum Anfang und zum Ende von Seite 1, zu Beginn von Seite 2 und dann wieder am Schluss.

Als die CD aufkam, ermöglichte das 78 Minuten lange Alben. So einige Bands der 90er erlaubten sich fortan überbordende Werke mit 20 oder mehr Songs („Mellon Collie and the Infinite Sadness“ wäre ein Beispiel). Klar, nicht alle wurden so extrem. Dennoch war das 35-Minuten-Album nun fast ausgestorben. Wenn Bands Platten mit weniger als 14 Songs oder unter 50 Minuten ablieferten, galt es schon als fast geizig.

Heute hören wir unsere Musik im Stream oder als Download. Der Länge der Alben sind keine Grenzen mehr gesetzt. Überhaupt bevorzugt der Hörer heute Tracks, keine Alben. Das sollte den Künstlern ziemliche Freiheiten geben, oder? Theoretisch könnte man sich mit einem 4-Stunden-Opus zurück melden. Oder man könnte jeden einzelnen neuen Track als Single direkt aus dem Studio posten, sobald er fertig ist. 

Oder man veröffentlicht eben eine EP, wenn man eine neue Handvoll Songs fertig gestellt hat. So haben’s jetzt die Middle Kids gemacht, ein Jahr nach ihrem famosen Album „Lost Friends“.

Falls jemand es noch nicht mitgekriegt hat: Ich LIEBE de Middle Kids. Review: Middle Kids weiterlesen

Show Me Sume Thing New

Ich komme in diesen Tagen leider weniger dazu, mich um den Blog zu kümmern. Mal eben Videos posten, kein Problem. Aber dass ich Interviews abtippe oder seitenlange Albumrezensionen texte, das gibt’s derzeit seltener, Sorry. Mit mehr Zeit hätte ich schon vor Wochen einen Text zum Album „Ghosts“ der Japaner mitsume (ミツメ) hier gepostet, denn diese feine, unaufdringliche Platte voller unorthodoxer Melodien findet sich seit ihrem Erscheinen wieder und wieder in meiner Playlist.

Es gibt ein neues Video aus dem Album – und zwar zum Song „エックス“. Für die internationalen Hörer heisst dieser Track einfach nur „X“. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man uns bei dieser Übersetzung etwas unterschlägt.