Middle Kids – „New Songs For Old Problems EP“
Die EP ist ein seltsam ungeliebtes Format. irgendwie gilt sie immer noch als nix Halbes und nix Ganzes.
Naja. Ich folgte lange der Theorie, dass seit der Erfindung der Langspielplatte die technische Machbarkeit vorgab, wie lang die Werke wurden. Auf LPs passten 35-45 Minuten Musik, folglich sind klassische Alben der 60s bis in die 80er Jahre ähnlich lang und ähnlich aufgebaut: Die besten der meistens 8 bis 10 Songs eines Albums finden sich meistens zum Anfang und zum Ende von Seite 1, zu Beginn von Seite 2 und dann wieder am Schluss.
Als die CD aufkam, ermöglichte das 78 Minuten lange Alben. So einige Bands der 90er erlaubten sich fortan überbordende Werke mit 20 oder mehr Songs („Mellon Collie and the Infinite Sadness“ wäre ein Beispiel). Klar, nicht alle wurden so extrem. Dennoch war das 35-Minuten-Album nun fast ausgestorben. Wenn Bands Platten mit weniger als 14 Songs oder unter 50 Minuten ablieferten, galt es schon als fast geizig.
Heute hören wir unsere Musik im Stream oder als Download. Der Länge der Alben sind keine Grenzen mehr gesetzt. Überhaupt bevorzugt der Hörer heute Tracks, keine Alben. Das sollte den Künstlern ziemliche Freiheiten geben, oder? Theoretisch könnte man sich mit einem 4-Stunden-Opus zurück melden. Oder man könnte jeden einzelnen neuen Track als Single direkt aus dem Studio posten, sobald er fertig ist.
Oder man veröffentlicht eben eine EP, wenn man eine neue Handvoll Songs fertig gestellt hat. So haben’s jetzt die Middle Kids gemacht, ein Jahr nach ihrem famosen Album „Lost Friends“.
Falls jemand es noch nicht mitgekriegt hat: Ich LIEBE de Middle Kids. Review: Middle Kids weiterlesen →