Kann man mehr nach New York klingen als Public Access TV? (Euer Move, QTY!) Ein Jahr nach ihrem feinen Album „Never Enough“ gibt’s ne neue Single des Quartetts namens „Metrotech“. Ein Song, bei dem ich nicht nur an New Wave und Disco der späten 70s denken muss, sondern auch an die Revivalisten The Virgins. Jahrelang kam man am Atomic-Britwoch an deren „One Week Of Danger“ oder „She’s Expensive“ nicht vorbei. Schon ein klassischer Sound, das.
Ja hey! Und gleich noch ein frisches Video an diesem Festtag für meine Blog-Beitrags-Quote. Seit ein paar Wochen ist „Undivided Heart and Soul“ draußen, das aktuelle Album von Trad-Rock’n’Roll/Americana-Maestro JD McPherson. Ich bin nicht dazu gekommen, hier eine entsprechende Würdigung der starken Platte des geschätzten Songwriters und Producers aus Oklahoma zu schreiben. Aber das neue Video „Style (Is A Losing Game)“ will ich teilen.
Na, heute ist aber ein Tag, an dem es neue Videos regnet. Django Django haben den zweiten Vorboten für ihr drittes Album „Marble Skies“ (Vö 26.01.18) geteilt: Das gute Stück heisst „In Your Beat“ Fein.
Eineinhalb Jahre nach seinem sehr guten Album „Dancing With Bad Grammar“ sollte man denken, dass ich mich an den Namen L.A. Salami gewöhnt habe und mir die Wortspiele a la „San Francisco Bockwurst“ sparen kann. Geht aber immer noch nicht. Sorry, ich bin doof.
Anyway. Lookman Adekunle Salami aus London ist ein echt spannender, unberechenbarer Songwriter, was auch seine neue Single „Generation L(ost)“ wieder beweist. Das Lied wird auf Lookmans kommendem Album „The City Of Bootmakers“ zu finden sein, das im April 2018 kommt. Eine Deutschlandtour zu dem Zeitraum steht auch, ich freu‘ mich schon drauf.
Manche Dinge brauchen etwas länger, bis sie in die Gänge kommen. Dabei sah’s für Night Engine erst super aus. Die Londoner hatten sich 2013 erst wenige Wochen gegründet, da hatten sie schon ihr erstes großes Feature im Guardian und wurden darin als kantig-schnittiges Nu-Bowie/Talking Heads-Dings gefeiert, dem zweifellos die Zukunft gehören werde. Eine starke 4-Track EP erschien. Aber dann passierte… wenig. 2015 kam noch mal eine Single namens „Wound Up Tight“ – und das war’s. Irgendwann waren sogar ihre Tracks von den Download- und Streamingplattformen verschwunden.
Ende 2016 wiederum tauchte eine Band namens Artificial Pleasure auf, von der ich erstmals im Mai 2017 was mitkriegte. Da fielen sie mir im Programm von Brightons Great Escape Festival auf, denn Sänger Phil McDonnell mit seinen knallroten Haaren war sofort zu erkennen. Ich weiss nicht, ob es taktische oder vertragliche Gründe waren, ob Mitglieder ausgetauscht wurden oder was sonst der Grund für den Namenswechsel war – jedenfalls sind Artificial Pleasure die Nachfolgeband von Night Engine.
Im September spielten sie auch erstmals in München und da zeigte sich auch, warum die Spuren von Night Engines Songs im Netz getilgt wurden: Artificial Pleasure haben noch was mit ihnen vor. So wurde „Wound Up Tight“ kürzlich ein zweites Mal veröffentlicht, diesmal als neue AP Single. Inzwischen haben Phil McDonnell & Co auch fürs neue Jahr ihr Debütalbum angekündigt und ein Video zu „Wound Up Tight“ online gestellt. Keins, das Phil unbedingt schmeichelt, aber okay, das muss die Band selbst wissen. Anyway – es sieht aus, als ob es fünf Jahre nach dem ersten Inner London-Hype jetzt doch endlich auch im Rest der Welt los gehen kann für Night Engine/Artificial Pleasure.
UPDATE von Artificial Pleasures facebook: „Phil would like to make it clear that he usually looks much better than this.“ Hihi.
Noel Gallagher’s High Flying Birds – „Who Built The Moon?“
Es ist ja zum Glück kein Wettbewerb. Man kann als Hörer ja sowohl Liam als auch Noel okay finden. Man muss sich ja gar nicht für den einen und damit automatisch gegen den anderen entscheiden, auch wenn der konstante Zank der zwei in den Medien den Eindruck erwecken mag. Genauso, wie man sich in den 90ern auch herrlich über den Oasis/Blur-Konflikt amüsieren und gleichzeitig an beiden Bands seine Freude haben konnte.
Aber wenn es so wäre: Da tendiere ich zu Team Liam. Einfach, weil Noel immer schon geschafft hat, all die Props für sich einzusammeln. Weil er nie Skrupel hatte, seinen Bruder blöd aussehen zu lassen. Auch jetzt wieder, da die zwei schlagzeilenwirksam Giftpfeile aufeinander schießen: Noels Sprüche gegen Liam wirken sehr herablassend. Liam kläfft mehr, mag aggressiver sein, frecher, herausfordernder, dabei durchaus nicht ohne Augenzwinkern. Noel wiederum tut immer so, als stünde er drüber, dafür setzt er dann zwischendurch gemeine Tiefschläge. Souverän ist was anderes.
Tja guck. Schon wieder schreibe ich über den Bruderzwist, aber es soll doch um die Musik gehen. Hier sind wir uns einig, dass beide Gallaghers zuletzt was zu beweisen hatten. Review: Noel Gallagher weiterlesen →
Heute ist bekanntlich der Erscheinungstag des neuen Noel Gallagher-Albums – und wäre heute nicht so gutes Wetter gewesen, das mir die vielleicht letzte Radtour des Jahres erlaubte, säße ich wohl schon an einer Besprechung dieser Platte.
So erst mal: Congrats, Liam Gallagher. Dein neues Video an Noels großem Tag zu teilen und auch noch ausgerechnet den Titel „Come Back To Me“ zu picken, das ist schon expert trolling.
Hier noch mal der Link zu meinem ewig langer Text zum Liam-Album. Hoffentlich kann ich mich bei Noel ein bisschen bremsen.
Das Shed Seven-Comeback-Album „Instant Pleasures“ macht erstaunlich viel Spaß – ich schrieb in meinem Text dazu vor wenigen Tagen, dass man das Gefühl kriegt, als wäre wieder 1996 und als wollten Rick Witter & Co damit Oasis vom Thron stoßen, auf dem sie in diesem Moment noch/wieder sitzen. Für „Better Days“ = den Song, der am meisten nach „Be Here Now“ klingt, gibt’s jetzt ein animiertes Video.
Seit Freitag ist das neue Morrissey-Album draußen. Trotzdem habe ich hier noch nichts darüber geschrieben. Der Grund liegt auf der Hand: Moz hat in seinem Leben schon eine Menge Bullshit von sich gegeben, aber das Spiegel online – Interview, über das die Welt spricht, das ist schon noch mal ein neuer Level. Das muss sich erst mal setzen.
Man liest den Scheiss, den er verzapft und sitzt nur konsterniert kopfschüttelnd da. Das ist doch nicht der Typ, dessen Werk man immer so begeistert allen Leuten ans Herz legte?!
Okay, damals bei The Smiths, da war er halt viel jünger, geistig frischer. Ist es das? Aber der Idiot aus dem Interview ist ja nicht mal der Typ von „All The Young People Must Fall In Love“, dieser witzig-trotzigen Hymne von „Low In High School“, die so viel abdeckt, was man an Morrissey arg super fand!
Was ich an mir feststellen musste bei all der Enttäuschung: Ich bin noch nicht bereit, meine Smiths-Platten einzuschmelzen und meine Morrissey-CDs zu zerbrechen. Das kann ich nicht. Da hängen zu viele gute Erinnerungen dran. Mann, Morrissey!
Neues aus der Welt der Americana: Die Ben Miller Band aus Joplin, Missouri hat ein neues Album angekündigt: „Choke Cherry Tree“ erscheint am 26.01. Vorab gibt’s ein Video zum Song „Akira Kurosawa“.
Sehr interessant finde ich hier die Instrumentierung: Ich assoziiere die Ben Miller Band aufgrund ihres letzten Albums „Any Way, Shape Or Form“ zuallererst mit dem Banjo. Denn auch wenn es nicht auf jedem Song vertreten war, hat die Band es auf der Platte sehr in den Vordergrund gestellt. Auf der neuen Single hören wir kein Banjo, dafür E-Gitarre. Die Hauptrolle gehört ab dem ersten Refrain ganz klar der Fiddle (wenn es nicht gleich mehrere sind), die aber nicht alt.Country-typisch eingesetzt wird, sondern auf fast orchestrale Soundtrack-Effekte setzt – was bei einem Song über den japanischen Meister-Regisseur ja Sinn macht. Und ist das in der Middle-Eight eine Theremine?
Indiekram. Mehr oder weniger. Interviews, Reviews, Playlists, Commentary.