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Review: Superchunk

Superchunk – „What A Time To Be Alive“

Ich freue mich schon aufs Charlatans-Konzert am Freitag. Vor vier Tagen kam eine neue Ride-EP. Aber nicht übersehen: Ein neues Superchunk-Album erschien am gleichen Tag auch. Jetzt mal echt: Bin ich im Indierock-Groundhog Year 1991 gefangen?

Also, mich soll’s nicht stören. Ich mochte 1991. Superchunk waren eine Band, die damals voll in meinen Herbst rein knallte. Meine erste Begegnung mit Mac, Laura & Co hieß „Skip Steps 1 & 3“. Es war die erste Nummer von ihrem Album „No Pocky For Kitty“. Ein hämmerndes Zickzack-Riff, ein Song in Punk-Tempo, aber der Sänger schrie nicht, sondern er nörgelte. Seine dünne Stimme konnte seiner eigenen Melodie nicht ganz folgen. Das haben Superchunk über all die Jahre beibehalten: Ohrwürmer mit tollen Melodien zu bringen, die Mac dann gar nicht sang, sondern durch die er im One-Note-Nasal-Modus durchpreschte, während man sich die eigentlichen Melodien dazu vorstellte.

„What A Time To Be Alive“ könnte – und das macht mich happy – vom Klang und Feeling her auch eine Woche nach „No Pocky For Kitty“ veröffentlicht worden sein. Superchunk sind immer noch innerlich so aufgekratzt und haben immer noch die gleichen Hummeln im Hintern wie in der Ära George Bush, des Älteren. Wow. Review: Superchunk weiterlesen

Review: Brightness

Brightness – „Teething“

Die englische Sprache, das muss man sagen, hat ja schon ein paar prima Ausdrücke. „Teething“ kann man 1:1 gar nicht ins Deutsche übersetzen. Klar, auch wir haben „Zahnen“ als Beschreibung für den Zeitraum, in dem ein Kleinkind seine ersten Beißerchen kriegt. Aber wir benutzen’s nicht wie die Briten im übertragenen Sinne, oder doch?

Wenn jemand seine ersten Schritte macht, sagen wir, ähem, „Jemand macht die ersten Schritte.“ Zahnen aber ist ein unangenehmer, durchaus schmerzhafter Prozess, und dieser Beigeschmack fällt bei bloßen „ersten Schritten“ weg. Zahnen bedeutet eine frühe Übergangsphase, durch die man leider durch muss, aus der man aber gestärkt hervorgeht. „Teething problems“ sind entsprechend im Englischen ein feststehender Ausdruck für die nötigen Anlaufschwierigkeiten, die manchen Dingen nun mal innewohnen.

Wenn uns also ein Singer/Songwriter seine erste EP bzw Minialbum (das Teil hat 9 Tracks, davon zwei kurze Instrumentals, insg. ca 29 Minuten Spielzeit) unter dem Namen „Teething“ präsentiert, dann sagt er uns: „Okay, ich weiss, dies sind meine ersten, vielleicht noch ungelenken Gehversuche“. Aber er sagt uns auch, dass er hierauf aufbauen will und künftige Releases vermutlich mehr Spielraum, Bandbreite und Erfahrung aufweisen werden.

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