… vor einer Woche freute ich mich über die Comeback-Single von The Preatures – siehe Single-Review unten. Und weil wir trotz einer Handvoll toller Releases in den letzten Tagen (Blossoms, WHITE, Alex Lahey…) immer noch mitten im Sommerloch stecken, bietet diese Rückkehr sich doch an dafür, dass ich mal wieder ein „Vinterview“ (vintage Interview) poste. Denn ich sprach für meinen alten Blog schon Anfang 2014 mal mit Preatures-Frontfrau Isabel Manfredini. Das war, nachdem „Is This How You Feel“ zu sowas wie einem Underground-Welthit geworden war, aber die Release ihres Debütalbums „Blue Planet Eyes“ war noch mehrere Monate weg.
Hallo, Henning!
Hallo, wie geht’s?!
Prima, danke!
Dein erstes Mal in Berlin?
Erstes Mal, ja.
Aber in Europa warst du bestimmt schon mal, oder?
Ja, ich bin Halbitalienerin. Nach der Schule war ich ein Jahr dort.
Sprichst du auch italienisch?
Ja, tue ich. Naja, ich versuche es. Mit Händen und Füßen.
Nicht die beste Zeit, um Berlin zu besuchen, oder? Ihr kommt gerade aus dem australischen Sommer.
Ja, das hat uns auch ein bisschen traurig gemacht. Ausgerechnet jetzt weg zu müssen. Aber es ist unser erstes Mal in Paris und Berlin und Holland, die Freude darüber überwiegt das doch sehr. Das Wetter wird ja auch noch da sein, wenn wir zurück sind.
Zu schade, dass ihr nicht auch nach München kommt, aber vielleicht passiert das ja, wenn es mit dem Album so weit ist?
Aaach, du rufst aus München an?
Tue ich, ja.
Wir haben gestern erst über München geredet. Unser Gitarrist Jack hat dort eine längere Zeit verbracht, als er etwa 14 war. Er hat sehr geschwärmt.
Ja, ich mag’s auch sehr. Muss ich schon sagen.
Aber zu Euch. Das erste Mal bin ich auf euch gestoßen, da haben Deep Sea Arcade euren Song „Take A Card“ gepostet, denn ihr wart als ihr Support unterwegs. Schließe ich daraus, dass ihr Teil einer Szene seid, die sich mit Gitarrenmusik aus der Vergangenheit beschäftigt?
Also, es gibt definitiv eine Rock’n’Roll-Szene. Aber es ist nicht so retro, wie die Leute denken. Die Stadt ist zur Zeit sehr geprägt von elektronischer Musik. Viele elektronische Acts kommen aus Sydney, wie Flume oder Seekae. Man kennt sich und ist untereinander befreundet, auch mit den Elektronikern. Wir teilen uns sogar unser Studio mit Seekae, die ganz fantastisch sind. Wir nehmen auch ihre Instrumente in die Hand, ihre technischen Geräte, und das fließt zurück ein in unsere Musik. Durch so etwas sind Bands wie Jagwar Ma entstanden.
Aaah, das war meine Lieblingsplatte letztes Jahr!
Eine fantastische, fantastische Band! Sie sind ein gutes Beispiel, wie man zum Psychedelic Rock’n’Roll und klassische Songstrukturen mit elektronischen Elementen kreuzt, und das ist auch etwas, worum es uns sehr geht.
Das wollte ich in der Tat fragen – es gibt in Sydney ja sowohl viele Acts aus dem Elektronik-Bereich, all die Modular Bands wie Cut Copy und The Presets zum Beispiel, dann die angesprochenen Gitarrenbands und zuletzt auch Folkbands wie Boy & Bear. Laufen die Szenen nebeneinander her oder kreuzen sich die Wege?
Es geht gar nicht, dass die Wege sich nicht kreuzen, weil die Szene ja doch überschaubar ist… hahaha… Sorry, die Jungs lenken mich gerade ab, sie machen Quatsch! … Also, die Wege kreuzen sich, andererseits macht schon jeder sein eigenes Ding und das Ganze läuft eher nebeneinander her. Aber wir haben großen Respekt vor Boy & Bear und Co, auch wenn ihr Style schon ein sehr anderer ist als der unserige. Sydney… schon interessant, musikalisch passiert wirklich viel. Dabei geht’s der Live-Szene gerade überhaupt nicht gut. Viele kleine Live-Clubs halten sich nur gerade so über Wasser, weil die Mieten so hoch, aber die Gewinnspannen so niedrig sind. Man hat neue Gesetze erlassen, gerade kürzlich erst. Ab 1:30 Uhr herrscht in den Clubs Einlasssperre, um 3:00 Uhr gibt’s die letzten Drinks. Das hat großen Unmut hervorgerufen, weil es der Liveszene sehr schaden wird. Noch mehr, als ihr eh schon geschadet wird. Speziell elektronischer Musik wird es weh tun – diese Bands treten doch normal erst zwischen 01:00 und 04:00 Uhr auf! Das wird starke Auswirkungen haben.
Ich habe davon gelesen, dass es Probleme in Sydney gab mit Gewalt auf den Straßen in der Nacht. Aber dass so drastische Curfews eingeführt werden, war mir nicht bewusst.
Das Unfaire ist, dass die großen Fische wie Casinos und Hotels nicht betroffen sind. Was also passieren wird, ist dass viele kleine Clubs schließen müssen. Dabei sind dies die Szenen, in denen die Leute friedlich sind. In denen niemand gewalttätig ist. So was erlebt man doch eher in den großen Kommerzläden. Es ist echt traurig.
Naja, was jetzt passieren könnte, ist dass die Partyszene auflebt. Privatparties und illegale Parties.
Hooray!
Ok, klar, das wäre kein Ersatz. Ich drücke Euch also die Daumen, dass die Sanktionen bald wieder aufgehoben werden, wenn man merkt, dass sie das Falsche bewirken.
Ja, ich hoffe das auch.
Jetzt aber zu eurer Band – ich habe gelesen, dass ihr euch getroffen habt, als ihr noch in anderen Bands wart. In den anderen Bands wart ihr nicht so glücklich?
Nein, so war’s nicht. Es war so: Wir lernten Gideon kennen, da waren wir zu dritt in einer Band, Tom, Jack und ich. Wir hatten eine gemeinsame Show mit Gideons damaliger Band, aber er war damals schon eher ein Solo-Sänger/Songwriter. Seine anderen Bandmitglieder begleiteten ihn, aber sie planten andere Dinge abseits der Band, er stand praktisch ohne Band da. Also haben wir ihn aufgenommen bei uns. Das war ein fließender Übergang.
Als ihr Gideon aufgenommen habt, hattet ihr da schon eine konkrete Vorstellung, wie ihr klingen wolltet? Denn ich habe „Take A Card“ erwähnt – das klingt ja doch ziemlich anders als die neueren Lieder, die ich von euch kenne.
Also, ich schrieb „Take A Card“ damals extra, damit Gideon es singt. Das war noch ganz am Anfang, als er noch ganz neu dabei war. Ich glaube, es war unser erster Versuch, in strenger Popstruktur zu schreiben – jedenfalls mein erster Versuch. Es war ein sehr bewusster Versuch, sich ganz eisern an die Regeln zu halten. Und als ich es dann zum ersten Mal getan hatte, war ich davon gefesselt. Ich habe gemerkt: Ich liebe Regeln! Als ich klein war, hätte ich nie gedacht, dass ich das mal sagen würde! Aber noch mehr mag ich es, die Regeln innerhalb der Regeln zu brechen. Mit Form und Struktur und Poesie zu spielen – aber das geht erst, wenn der Rahmen drum rum steht. Ab „Take A Card“ ging es mir darum, innerhalb einer Struktur zu schreiben und besser darin zu werden. Und als wir dann bei „Is This How You Feel“ ankamen, merkten wir, das Ganze ist ein Handwerk, bei dem man sich durch Übung verbessern kann.
Das finde ich interessant. Und die Struktur, das ist Verse-Chorus-Middle Eight, oder ist es komplexer?
Also, wenn ich an Struktur denke, denke ich zuerst einmal an die Dauer eines Songs. Viele Leute sagen ja: „Ich schreibe drauf los und schaue, wohin mich der Song mitnimmt.“ Mir geht es wirklich mehr um die Energie. Darum, zu kürzen, zu kürzen und zu kürzen, bis man den Song bis auf seine konzentrierteste Essenz eingeschrumpft hat. Das kann einen einschränken, aber oft kann das Kürzen auch befreien und zum besseren Ergebnis führen. Zum Beispiel: Du hast ein Intro, das geht über acht Takte – dann stell dir die Frage: „Geht das nicht auch in vier Takten?“. Vielleicht fragst du danach: „Warum nicht nur zwei Takte?“ Das funktioniert! Weil man die Leute mit so etwas kitzelt, sie nicht satt macht. Es hat was, wenn man einen Song kurz und prägnant hinkriegt. Denn dann haben die Leute noch nicht genug, wenn er vorbei ist, und sie sagen: „Hey, das will ich noch mal hören! Und noch mal!“ Es ist so ein bisschen zu meiner Besessenheit geworden, Songs immer prägnanter hinzukriegen. Was uns zum Beispiel noch fehlt, ist ein klassischer Popsong, der gleich mit dem Refrain loslegt. An so einem arbeiten wir gerade. Denn meistens ist es ja: Verse – Second Verse – Refrain – Verse – Refrain – Middle Eight – Bridge – Refrain – Outro. An dieser Struktur zu rütteln, das macht’s brenzlig, aber gerade deswegen finde ich es so spannend.
Ich glaube, das es dir gelingt, dieses Spiel mit den Strukturen. Deine Songs sind sehr klassisch, aber man spürt das Augenzwinkern.
Danke!
Auch das mit dem Wegnehmen kann ich nachvollziehen. Ich muss an Eure Gitarren denken – da werden keine Akkorde durchgeschwungen, sondern es sind kurze Einsätze, mit vielen Luft dazwischen. Im Laufe des Tages werde ich noch auf Haim treffen, sie sind auch so eine Band, die so arbeitet. Este sagte im Interview, dass alle drei vom Drumming kommen und sie deshalb auch Bass und Gitarre wie Percussion-Instrumente einsetzen. Das ist nicht so weit weg davon, wie ihr Gitarren auf euren letzten Singles eingesetzt habt.
Hmm, ich finde „Better Than It Ever Could Be“, unsere letzte Single, ist da schon sehr anders. Klar, von der Struktur her schlägt es in eine ähnliche Kerbe. Aber von der Produktion her ist es mehr ein klassischer Rocksong. Ich wollte, dass es einen klassischen 90s Sound hat – es gibt da einen Remix von „Steppenwolfs Magic Carpet Ride“, kennst du den?
Leider nein, nicht den Remix…
Oh, den musst du anhören, es klingt wie klassischer Fatboy Slim, typisch 90s, ein Remix eines Rockklassikers aus den 60s. Da ungefähr wollten wir hin, auch wenn wir’s noch nicht ganz geschafft haben.
Zu „Better Than It Ever Could Be“ habt ihr geschrieben: „Wenn auch nur einer sagt, es klänge wie Fleetwood Mac, dann nehmt ihr den Song von Soundcloud!“
Hahaha, ja. Aber natürlich ist es nicht Schlechtes, mit The Mac verglichen zu werden. Wir lieben Fleetwood Mac, das war eine unglaubliche Band. Ich finde nur einfach, wir klingen nicht wie Fleetwod Mac. Überhaupt nicht. Und wer sich auskennt mit Musik, und viel Musik hört, der kann doch sicher passendere Vergleiche finden.
Denke ich auch. „Fleetwood Mac“ ist irgendwie zum Synonym für alles geworden, das irgendwie nach 70s klingt, und kein harter Rock ist. Alle werfen mit dem Bandnamen „Fleetwood Mac“ um sich, obwohl sie vermutlich selbst nicht mal wissen, wie die wirklich klangen.
Und es ist ja auch so, gerade im Online-Journalismus – was ja irgendwie verständlich ist, alle müssen schnell sein – jedenfalls, die Leute schreiben voneinander ab. Der eine vergleicht eine Band mit einer anderen, und kurz danach steht der gleiche Vergleich auf so und so vielen anderen Websites. Dabei ist es ja heute schwer genug, Bands überhaupt zu vergleichen, weil alle Genres ineinander verschwimmen. Ich finde zum Beispiel, dass wir viel mehr New Wave / Eighties Vibes haben. Talking Heads, Divinyls – das ist doch viel mehr unsere Musik als die Musik der 70s. Der Haim-Vergleich, den du genannt hast, der passt auch, finde ich. Als man uns zu ersten Mal mit ihnen verglichen hat, da kannten wir sie gar nicht. Also haben wir sie uns angehört, und ich LIEBTE ihre Musik! Haim sind eine großartige Band, die unglaubliche Popmusik produziert, mit einer rockigen Kante – auf eine Weise, wie es vor ihnen noch niemand wirklich so gemacht hat!
Ich denke, dass das ungefähr ist, was wir machen wollen, und dass die ganze Band instinktiv so in diese Richtung denkt. Aber man ist auch freiwillig und gerne Teil der Gruppe, die Musik der Band entwickelt sich aus sich heraus, wenn das Sinn macht. Ich fand das interessant, die Vergleiche mit Haim. Für mich sind sie die Band, die wir auch hätten sein können, in einem Paralleluniversum, wenn wir in einer anderen Konstellation zusammen gekommen wären. Aber sie sind nicht die Band, die wir sein werden.
Eure drei letzten Videos ähneln sich – sie alle bilden späte 70s / frühe 80s-TV-Performances nach, mit einer gewissen Ironie. Sind die alle vom gleichen Typen, oder kriegen Video-Regisseure grundsätzlich immer die gleichen Ideen, wenn sie eure Musik hören?
Zwei Videos machten wir mit einem Regisseur namens Alex Ryan. Da stand schon ganz klar diese TV-Performance-Idee dahinter. Wir mochten einfach dieses Unbeholfene an alten Shows wir Countdown oder Old Grey Whistle Test. Es hat doch was, das man nett findet, wenn man etwas anguckt, das einen eigentlich verlegen macht in seiner Peinlichkeit. Ich finde, das ist gut rüber gekommen – alle Videos sind so schlecht, dass sie gut sind, und ich bin sehr stolz darauf.
Ich mag den Look auch – ich denke mir nur: Man weiss doch, wie leicht sich Leute von dem, was sie sehen, in die Irre führen lassen. Kennst Du das Video, das New Order für „Touched By The Hand Of God“ gemacht haben?
Leider nein.
New Order haben damals eine Parodie auf die Videos von Hair Metal Bands gedreht, die gerade durchstarteten. Sie hatten Perücken auf und alles – aber du weisst ja, wie New Order klingen, sie sind eine Synthie-Band.
Genau, ja.
Ein totaler New Order – Sound, nur ausnahmsweise sahen sie in dem Video aus wie eine Metalband. Was nun passierte, war folgendes: Dieses Video war ihr großer Durchbruch auf MTV USA. Sie kamen auf Tour in die Staaten – und ihre Konzerte waren voller Metalfans, die ganz überrascht waren, dass da eine kurzhaarige Band mit Synthies vor ihnen stand.
Hahaha! Das ist eine super Story!
Was ich sagen will: Mit euren Videos ladet ihr die Leute auch irgendwie dazu ein, euch als eine 70s-Rockpop-Band a la Fleetwood Mac wahrzunehmen. Oder? Naja, ihr müsstet vielleicht als Experiment mal ein Video drehen, in dem ihr ein komplett anderes Image transportiert. Und gucken, mit was man euch dann vergleicht.
Ja. Das stimmt schon.
Mei, ich erzähle dir hier einen halben Roman – es geht doch um EUCH!
Ach, das war doch ne super Story! So was höre ich immer gerne.
Trotzdem, jetzt wieder zu euren Songs. Der Song, der am meisten Wellen gemacht hat bisher ist natürlich „Is This How You Feel?“ Meine Deutung: Der Song fängt die Aufregung, die Spannung, die Nervosität ein, von zwei Leuten am Beginn einer Beziehung. Liege ich mit dieser Deutung richtig, und ging es dir so, als du den Song geschrieben hast?
Also, es ist auf jeden Fall ein nervöser Song und es freut mich, dass das bei dir ankam. Vermutlich ist es auch auf eine Weise ein Liebeslied, es muss wohl eins sein. Aber ich habe nicht wirklich in die Richtung gedacht, als ich ihn geschrieben habe. Ich habe eher ein paar verschiedene Geschichten, verschiedene Segmente gesammelt. Ich bin alte Sachen durchgegangen, die ich als Teenager aufgeschrieben hatte, habe mich an alte Geschichten erinnert und am Ende stand da dieser stream-of-consciousness, der verschiedene Anekdoten verband. Dieser Song besteht für mich also vor allem aus Erinnerungen. Wenn mir dann Leute sagen, das sei ein Liebeslied, dann denke ich „Nee, nicht wirklich“. Es geht eigentlich um nichts Bestimmtes, es geht viel mehr um ein Gefühl.
Ach, ich hatte das so verstanden: Da ist ein Paar – du und Gideon natürlich – das sich umkreist, das vielleicht zusammen kommt, das der Gefühle des Anderen aber nicht sicher ist.
Das macht auch Sinn. Aber wenn ich den Song singe, singe ich ihn halt mit der tieferen Bedeutung im Kopf, die er für mich hat. Aber die muss ja nicht für andere Leute mit gelten. Die meisten Leute nehmen aus dem Song etwas Positiveres mit. Für sie kommen oder bleiben diese zwei Figuren zusammen. Das finde ich durchaus schön. Ach, so gerne rede ich gar nicht über Texte. Nicht, weil ich nicht drüber reden mag. Sondern weil ich es oft selbst nicht richtig weiss, worum es wirklich geht. Das ist nicht gut, oder? Aber leider ist es die Wahrheit.
Vorhin haben wir die pulsierende Szene in Sydney angesprochen und wie viel dort passiert. Trotzdem machen sehr viele Bands den Schritt nach Europa und lassen sich hier nieder. Wie sehen eure Pläne aus für die Zeit, wenn das Album da ist?
…also das Album werden wir in Texas aufnehmen. Und danach wird es erst mal zurück nach Sydney gehen. Was sich schon daraus begründet, dass wir dort ein Studio haben. Unseren Ort, wo wir proben und aufnehmen. Es ist schwer, sich woanders neu nieder zu lassen, wenn man schon seinen Raum hat. Ich denke, das wird uns in Sydney verankern, mindestens für ein weiteres Jahr. Weisst du, wo ich wirklich gerne aufnehmen würde? In Perth! Das ist für uns ja auch fast so weit weg wie Europa. Aber was dort in der Szene gerade passiert, finde ich extrem spannend, und wir haben dort viele Freunde. Oh, jetzt gibt man mir das Zeichen, dass wir fertig werden sollen. Jedenfalls, ich fände es schon auch spannend, nach Berlin zu gehen oder Paris…
Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob es noch nötig ist für australische Bands, nach Europa zu gehen. So einige kommen hier her und man fragt sich: Hat es sie wirklich nach vorne gebracht?
Naja, wenn man als Band auf Achse ist und weg von daheim, kostet das immer Geld, man braucht eine Zentrale. Aber es hängt auch von der Band ab, und den Gründen, die dahinter stehen. Wenn ein vernünftiger Grund dahinter steht, macht es Sinn. Wenn man mal eben ins Blaue schiesst, ist es ein Risiko.
Nicht, dass die Entwicklung in Sydney das war, was euch speziell gemacht hat. Und ihr dann nach Europa kommt und nur das absorbiert, was hier alle anderen auch absorbieren.
Du könntest schon recht haben. Du sagst uns also, wir sollen zu Hause bleiben, haha!
Aber nein! Ich wünsche mir, dass ihr ganz oft nach Europa zum Touren kommt! Und ich will ja auch nicht, dass ihr euch nicht mehr weiterentwickelt, das sollt ihr und es wird sich zeigen, auf welchem Wege das passiert. Ich weiss halt nicht, ob es immer Europa sein muss. Naja, vielleicht muss man sich mal australische Bands angucken, die ihr Debüt zu Hause aufgenommen haben und Nummer zwei in Europa, und eine Einschätzung treffen. Ist das neue Jezabels-Album besser als das erste? Wie sieht es aus mit The Temper Trap oder Cloud Control? Welche Veränderungen sind eingetreten und waren die zum Guten?
Hmmm. Ich glaube, das ist ein sehr legitimes Argument. Die meisten Platten sind etwas düsterer geworden, oder? Aber wir LIEBEN das zweite Cloud Control-Album.
Ja, das tue ich auch.
(sie überlegt) …Naja, ich denke mal, wir werden es auf uns zukommen lassen. Und dass wir in Australien bleiben, würde ich dabei nicht ausschließen.
Man hat dir vorhin schon das Zeichen gegeben, das wir zum Ende kommen sollen – darum bedanke ich mich fürs Gespräch – ich freue mich sehr aufs Album…
Ja, das tue ich auch!
… und ich hoffe, eure nächste Tour führt euch auch nach München?
Ja, das hoffe ich auch – wenn du heute noch Haim sprichst, richtest du ihnen meine Grüße aus?
Das mache ich!
Vielen Dank, Henning, hab einen schönen Tag!
Dir auch einen schönen Tag, Bye!
The Preatures – Is This How You Feel from Adam Howden on Vimeo.
The Preatures – Manic Baby from Adam Howden on Vimeo.
The Preatures ‚Better than it ever could be‘ from Mathematics on Vimeo.
The Preatures – Somebodys Talking ( official video ) from tim tregoning on Vimeo.
Take a Card from The Preatures on Vimeo.