5 Jahre sind ins Land gezogen seit „Pacifica“, dem letzten Album von Sydneys Neo-Synth-Meistern The Presets. Zwar war „Pacifica“ ein vielschichtiges Album, das sich u.a. kritisch mit der australischen Besiedlungshistorie auseinander setzte (und politisch durchdachte Texte sind ja nicht unbedingt typisch für hauptsächlich auf Tanzbarkeit ausgelegte Musik), aber „Pacifica“ konnte den Erfolg des Vorgängers „Apocalypso“ (2008) nicht wiederholen. Jene Platte hatte noch voll ins Schwarze getroffen: Noch Jahre danach verging kein Atomic-Britwoch, ohne dass entweder „My People“, „Talk Like That“, „This Boy’s In Love“ oder „If I Know You“ im Set gespielt wurde. Auf dem Indie-Dancefloor knallten diese Songs immer. Down under kriegte „Apocalypso“ drei mal Platin.
Aber das ist nun auch schon beinahe zehn Jahre her (Kinder, die Zeit vergeht…) und anders als andere Britwoch-Klassiker, die einem zu den Ohren rauskommen, hört man The Presets-Songs an einem heutigen Indie-Abend praktisch nicht mehr. Weswegen man die Frage stellen darf: Sollen wir anhand des Comebacks des Duos noch Aufregung empfinden?
Die Antwort gibt die erste neue Single „Do What You Want“. Ein Song, bestimmt nicht zufällig erschienen inmitten in von Australiens Abstimmung über die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe und wohl als klares „JA!“ der Presets zu diesem Thema zu werten. Ich finde: „Do What You Want“ ist ein echter Banger. Da ist dann wurscht, dass „My People“ zehn Jahre her ist – dieser Song sollte die Leute doch mühelos wieder auf den Dancefloor ziehen. Oder?
Zur Erinnerung: Früheres von The Presets nach dem Break.
Atomic-Britwoch-Hit! „My People“
Auch das lief oft im Atomic: „This Boy’s In Love“
und natürlich: „Talk Like That“
Toller Song, herausragendes Video: „If I Know You“
Fürs famose „Ghosts“ (2013) schulden wir The Presets noch einen Augustiner-Preis. Sie waren seitdem nicht auf Europatour.
Ebenfalls von „Pacifica“ (2013)
Jetzt noch was vom Debüt „Beams“ (2005):