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Review: Miles Kane

Miles Kane – „Coup de Grace“

Ihr kennt das als wiederkehrendes Motto in Kinderfilmen: „Es kann nur wahr werden, wenn du fest genug dran glaubst!“ So einen Satz ruft die Fee dem kleinen Jungen zu, der auf der Schlossmauer steht. Also fasst er sich ein Herz und springt in die Tiefe – und sieh’ an, er kann tatsächlich fliegen! Er musste sich nur selbst vertrauen, und der Zauber wurde wahr! 

Lustigerweise ist dies genau das Prinzip, nach dem auch Miles Kane funktioniert. 

Miles Kane glaubt an sich. In seinem Selbstverständnis ist er die Fleischwerdung des klassisch lässigen Briten. Er ist James Bond, nur mit Gitarre. Immer stylish, immer smooth. Die coolsten Typen der Welt wollen seine Kumpels sein – Alex Turner hat schließlich mit ihm die Last Shadow Puppets gegründet! Die Ladys? Die schmachten ihn an. Er braucht er nur einen smarten Spruch und eine hoch gezogene Augenbraue und schon wird gemeinsam über die Matratze gerobbt.

Wer diese Wahrnehmung teilt, der darf sich über das dritte Soloalbum des Ex-Gitarristen von The Little Flames bzw Ex-Frontmanns von The Rascals freuen. Für den ist „Coup de Grace“ das, was (der Vergleich fiel oben schon) für einen Blockbuster-Fan ein neuer James Bond-Film ist. Eine knallige Bestätigung, dass früher alles besser war. Mit herrlich bescheuerten Explosionen. Klar, der neue Film wird mit ein paar Zugeständnissen an die Gegenwart aufgefrischt. James schießt Raketen jetzt von seinem Smartphone, nicht aus dem Aston Martin. Aber im Kern geht’s doch actionreich, sexy und schick gekleidet um den gleichen Plot wie damals bei Sean Connery. Immer noch wird geschüttelt, nicht gerührt.

Wehe aber, wenn man nicht an Miles Kane glaubt. Review: Miles Kane weiterlesen

Review: Dave McCabe

DaveMcCabe-Ramifications-Church Of MiamiDave McCabe & The Ramifications –
„Church Of Miami“

Ich habe mich richtig gefreut, als ich den Namen Dave McCabe wieder gelesen habe. Denn immer, wenn der Shuffle-Modus meines Musikprogramms mir mal wieder einen Zutons-Hit aussuchte, war da zwangsweise die Frage: Was IST eigentlich aus denen geworden? Wie erstaunlich schnell ist diese Band damals von der Bildfläche verschwunden und war einfach weg, als hätte es sie nie gegeben?

Dabei waren The Zutons richtig groß, so in den Jahren 2004-2008. Aufgetaucht waren sie im Windschatten von The Coral, als Teil einer neuen Szene aus dem Liverpooler Umland, in deren Zentrum das Label Deltasonic stand. Diese Bands, zu denen auch The Rascals, The Little Flames, The Basement oder The Dead 60s gehörten, verbanden Liverpool’sche Beat-Tradition mit frischem Folk. Wie gut das funktionieren konnte, sah man an The Corals „Dreaming Of You“, das auch im letzten Atomic-Jahr immer noch als Evergreen garantiert die Tanzfläche zum Bersten brachte.

The Coral hatten „Dreaming Of You“, doch The Zutons hatten zu ihrer Hochphase gleich mehrere Songs im Atomic-Programm: „Remember Me“, „You Will You Won’t“, „Pressure Point“, „Don’t Ever Think (Too Much)“, „Creepin an’ a-Crawling“, „It’s The Little Things We Do“ und natürlich „Valerie“ fanden ins Set. Review: Dave McCabe weiterlesen