Schlagwort-Archive: the Atomic Café

Bouncing Ballroom is Go!

Mir reicht’s nämlich. Was Indie heute angeblich ist: 

– Genormte Deutschbands von der Popakademie
– Halbgare Electronic-Acts, die von richtigen Dancekennern verschmäht werden und deswegen ihre Schublade umdeklarieren
– Säuselnde Susis mit Ukulele
– Seit 12 Jahren die 80 immer gleichen Lieder.

Indie kommt aber von „independent“. Es ist unabhängige, clevere, struppige Musik. Oppositionelle Musik. Es sind hinreissende Songs, bei denen auch die Texte was sagen wollen. Meistens mit Gitarren. Nicht immer. Aber schon meistens.

Ich lass’ mir den Ausdruck Indie auch nicht wegnehmen. 

Im Atomic, beim Britwoch und bei the smart club. seid ihr an die Diskokugel gesprungen, obwohl ihr nicht jedes Lied kanntet. 

So soll das sein. Tolle Songs, ein großes Hurra, eine Party für gute Leute, die in erster Linie Musikfans sind und die sich freuen, wenn sie einen Song zum ersten Mal oder nach langer Zeit mal wieder hören.

The Strokes / DMA’s / Oasis / Rolling Blackouts Coastal Fever / Razorlight / frederic / Arctic Monkeys / Spoon / The Goon Sax / Kasabian / Tame Impala / The Cure / FEWS / Supergrass / The The / Shout Out Louds / The Smiths / Boy Azooga / Wolf Alice / Django Django / Interpol / Lucie, Too / Johnossi / Public Access TV / The Cars / Pixies / The Magic Gang / The Vaccines / Blur / Middle Kids / The Coral / Lord Huron / Jamie T / Men Without Hats / The Verve / Day Wave

Sowas in der Art.

Welcome to the Bouncing Ballroom. Henning und Tom laden ein. Kommt am 27.12. ins Folks! 

Zur Facebook-Veranstaltung geht’s HIER entlang.

Review: The Front Bottoms

The Front Bottoms – „Going Grey“

Indie, das Wort wieder. Es bedeutet alles und nichts. Es bezeichnet für jeden etwas anderes. Man kann Indie in verschiedenste Schubladen aufteilen. Ich habe das Ganze für mich mal in zwei Kategorien gesplittet, die ein Münchner versteht. Erstens: Atomic-Indie. Zweitens Backstage-Indie.

Zum Atomic-Indie gehört das affige Posen, aber halt auch die Coolness. Pulp, The Strokes, Blur, das wären typische Atomic Indie-Bands. Blink 182, Chili Peppers, Bloodhound Gang dagegen – das wäre Backstage-Indie. Sonnenbrille im Club tragen? Atomic Indie. Als Weisser Dreadlocks haben? Backstage Indie. Nicht schwer.

Also, nicht falsch verstehen. Ich habe im Backstage tolle Konzerte gesehen. Ich finde es super, dass es das gibt. Aber meine Welt war und wird für immer der Atomic Indie sein. Muss ja so sein.

Am Atomic-DJ-Pult konnte das zu Komplikationen führen, wenn sich ein Backstage-Mensch ins Stüberl verirrte. Solche Leute erklären mir dann irritiert, da liefe ja gar kein Indie und ob ich etwa kein Green Day und Kraftklub auflegen wollte. Wollte ich nicht. Bei mir gab’s Kasabian, Timo Räisänen und Delays.

Das US-Label Fueled By Ramen ist natürlich sowas von Backstage-Indie. Paramore, Twenty One Pilots, Panic! At The Disco, die Fall Out Boy Connection. Aber dann mitten auf Fueled By Ramen: Eine Band, die meine Atomic-Indie Sensibilitäten anspricht, aber auf dem Backstage-Label trotzdem nicht fehl am Platze ist. The Front Bottoms. Review: The Front Bottoms weiterlesen

Catchy Catchy. It’s on.

Header schneckLet’s call this a comeback.

Nach dem Ende des Atomic Café habe ich erst mal nicht mehr aufgelegt. Ich bin quasi ins Zivilleben abgetaucht. Ich war im Grünen. Ich habe so wenig Alkohol getrunken, dass ich heute von zwei Glas Wein einen Kater kriege. (Irgendwie auch gut, oder?) Klar fehlt mir das Atomic. Aber irgendwie war es für mich auch richtig, aus der Routine mal raus zu kommen.

Auflegen wollte ich erst dann wieder, wenn’s mich in den Fingern juckt.

Machen wir’s kurz: Es juckt.

CATCHY CATCHY is on.

Erstmals im MIAO am 21.10. (Ein Mittwoch – just like Britwochs)

Mit Hannes und mir.

Warum „Catchy Catchy“?
Weil’s im MIAO ist. Cat-chy, geddit?
Hannes legt catchy Songs auf, ich lege catchy songs auf. Und wenn wir gemeinsam auflegen, ist’s gleich doppelt catchy. Kann man sich doppelt gut merken.

Warum das MIAO? Catchy Catchy. It’s on. weiterlesen

Wer seid das, Indie?

Nicht nur Interviews sind verloren gegangen, als letztes Jahr mein alter Blog vom Netz ging. Anfang 2014 schrieb ich zum Beispiel einen Aufsatz zum Indie-DJ-Dasein an sich. Eine Art Manifest meines Indie-Glaubens. Ich bin wieder auf diesen Text gestoßen und finde, der gilt auch im Spätsommer 2015. Nicht zuletzt, weil ich – so sieht’s jedenfalls aus – wohl bald wieder hinters DJ-Pult zurück kehre, macht es auch Sinn, noch mal meine Indie-Definition zu umreißen.

werseiddas 1

Im Jahr 2014* noch Indie-DJ zu sein und sich auch als Indie zu definieren – was bringt das noch?

Hier eine Antwort. Meine.

Eklektizismus wird heute überall groß geschrieben. Einen bestimmten Sound zu picken und sich darauf zu konzentrieren, gilt als kleingeistig. Erst neulich wieder schrieb eine meiner aktuellen Lieblingsbands, Alpine nämlich, auf facebook, ohne erkennbaren Anlass: „Never restrict yourself to one genre of music“. Damit haben sie unbestritten Recht. Engstirnigkeit, Verbohrtheit, können nie was Gutes bedeuten.

Trotzdem hat mich das mal wieder zum Nachdenken gebracht. Denn es gibt ja auch eine Kehrseite des Ganzen. Wer seid das, Indie? weiterlesen

Britwoch – Secret Classics

Ich habe mal wieder ein Spotify-Playlist angelegt: „Britwoch Secret Classics“

Der Gedanke dahinter: In all den Atomic-Jahren gab es immer Songs, die vielleicht keine großen Hits außerhalb der Britwoch/smart club-Welt wurden, die ich aber zu ihrer Zeit ziemlich pushte und auch regelmäßig im Set einsetzte. Der eine oder andere Song (nicht jeder) wurde dann wenigstens innerhalb der Atomic-Mauern zum Hit. Einige dieser Titel sind inzwischen vielleicht ein bisschen in Vergessenheit geraten – und deswegen könnte es doch ganz nett sein, sie mal wieder zu hören, zumal viele Songs ja aus der Zeit stammen, als man noch nicht jedes Lied shazaamen konnte.

Btw – diese Liste werde ich sicher immer mal erweitern. Alleine, während ich diese Zeilen schrieb, habe ich acht Tracks dazu gefügt, weil mir immer noch eine passende Nummer einfiel…

Hank the dj / ditch this 2

Mal eben eine Notiz zu meinen Spotify-Playlists.

1. Als ich letztes Jahr im Atomic am Indiefolk/alt.Country-Abend „Hank Furbisher’s Heehaw Humdinger“ auflegte, postete ich jeweils vor den Veranstaltungen ein paar kurze Playlists in diesem Sound. Diese habe ich jetzt in einer einzigen Playlist zusammen gefasst. Ich weiss, für ein paar von Euch ist das Wort „Country“ ein Schimpfwort, aber traut euch!

2. Links oben auf der Seite steht immer der Link zur „Best Ditches“ Playlist – Dies ist die Liste, die ich auch regelmäßig update. Ältere Songs werden rausgekickt und durch Neueres ersetzt – das läuft also anders als bei den Britwoch-Playlists, die ja abgeschlossene Atomic-Abende beinhalten.

Einer geht woch!

Ihr habt’s mitgekriegt – der Stop/Start-Abschied vom Atomic Café, das noch mal eine Gnadenfrist bis zum Ende des Jahres bekam, bedeutete, dass mein Britwoch vom Ende November letztlich gar nicht mein letzter Britwoch war. Obwohl wir das damals noch dachten und schon so tränenreich Abschied feierten. Mein wirklich aller-aller-letzter Britwoch war vorgestern, in der Nacht des 24. auf den 25. Dezember. Es folgt also meine wirklich allerletzte Britwoch-Spotify-Liste.

Anmerkung 1: Der 24. war ein „stiller Feiertag“, also einer dieser bayerischen Tage mit Tanzverbot. Da durfte ich zwischen 23.00 und 0.00 Uhr noch kein Gas geben. Die erste Stunde des Abends besteht daher aus Balladen und melancholischen Liedern. Ich mag sowas ja. Mit „Rent I Pay“ von Spoon beginnt dann das „Tanz“-Programm.

Anmerkung 2: Auch einen smart Club bestritt ich am 13.12. noch mal, gemeinsam mit Tobi Bavarian Mobile Disco. Statt eine weitere Playlist anzufangen, habe ich die Songs, die ich an dem Abend auflegte (und die sich nicht mit dem Britwoch-Programm überschnitten) hinten angehängt. Die kommende Liste besteht also quasi aus eineinhalb Sets.


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Hopeful when the music stops

Sit Down Next To Me

Vor drei Tagen war mein letzter Britwoch. Ach ja. Schön war’s. Das war ein würdiger Abschluss, fand ich. Vielen Dank allen, die dabei waren und so prima mitgemacht haben und die mir so ein gutes Gefühl gegeben haben.

In der Playlist natürlich eine Handvoll Klassiker. Lieder, die den Britwoch über die Jahre geprägt haben, auch wenn einige von ihnen bestimmt länger nicht mehr an die Reihe kamen (Stichwort Åtömström!). Zwischenrein trotzdem ein paar Neulinge, zum Beginn ein Warmup zum Reinkommen und zum Schluss wird’s episch sentimental.

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Dukebox Hero

Duke Special ist ein sonderbarer, aber sympathischer Vogel. Ein Piano-Songwriter zwischen Kurt Weill und Rufus Wainwright, der allerdings mit seiner sonderbaren Crusty-Dreadlock-Frisur aussieht, als (Zitat Nat, die gerade mit in der Küche sitzt) säße eine Vogelspinne auf seinem Kopf. In Irland ist der gute Mann aus Belfast ein Star, in Bälde kommt sein neues Album „Watch Out Machines“, je nach Zählweise (=ob man Compilations und Coveralben mitrechnet) sein sechstes oder achtes. Hierfür hat Peter Wilson (so der Geburtsname des Duke) eine neue Single namens „Elephant Graveyard“ voran geschickt und für diese gibt’s ein Claymation-Video.

Übrigens: Vor ein paar Jahren habe ich eine Zeitlang einen Duke Special-Song als Atomic-Rausschmeißer gespielt. Seine Klavier-Balladen-Cover-Version von Razorlights „Stumble And Fall“ nämlich, vielleicht erinnert sich jemand?
Und noch eine Atomic-Connection hat Duke Special: Er hat nämlich mindestens zwei mal im Atomic gespielt, als support anderer Künstler. Beim ersten Mal schrieb er in der Wartezeit vor der Show einen Song, und zwar in dem langen Gang zwischen großer Bar und Backstage-Raum. Dieser Song (Sorry, ich weiss nicht mehr, wie er heisst) blieb lange Zeit in seinem Set, denn immer wenn ich ihn in München live sah (er war seitdem noch zwei Mal hier, u.a. als Support von The Divine Comedy), spielte Peter die Nummer und erzählte vorher: „Das Lied wurde in München geschrieben, im Atomic Café, in dem langen Flur!“

Atomic. End of.

Britwoch für Blog

Ich schreibe es nicht auf facebook, ich schreibe es hier. Es wird ein zu langer Aufsatz.

The Atomic Café. Eine Ära geht zu Ende. Wie wir jetzt wissen, noch früher als erwartet. In nicht mal drei Wochen, am 6. Dezember.

Es gibt eine Geschichte, die ich immer wieder heraus hole, wenn man mich übers Atomic befragt. Ihr kennt ja alle die Lampe über dem Kiosk? „SANDWICHES – SWEETIES – T-SHIRTS – KIPPEN“? Ich arbeitete eine Zeitlang nebenbei im Atomic Büro. Ich kam damals eines Vormittags in die Räume in der Holzstrasse, als diese Lampe gerade geliefert worden war. Ich hatte gar nicht mitgekriegt, dass man sie in Auftrag gegeben hatte. Plötzlich lag sie da, auf der Ablage über dem Farbdrucker. In all ihrer Atomic-Pracht: Außen orange, runde Ecken, die typische Atomic-Font… Mann, war ich begeistert! Ich wollte laut losjubeln und lobhudeln, aber Roland deutete „Pssst!“, denn er war gerade am Telefon. Roland hatte den Hersteller dieser Lampe an der Strippe und er beschwerte sich bitterlich. Der Blauton der Unterlegscheibe – das war ja wohl nicht der Blauton, den er bestellt hatte!

„Die Lampe ist doch super!“ meinte ich, als er aufgelegt hatte. „Das merkt doch kein Mensch, ob das jetzt so ein oder so ein Blau ist!“ Eine Einstellung, die Roland komplett befremdete. „Aber… dann sind ja völlig verschiedene Blaus im Laden!?!“

Ich glaube, es gibt kein besseres Beispiel, um das Atomic zu kapieren. Atomic. End of. weiterlesen