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Pizzorno Funky

Kasabian haben also eine Pause eingelegt – und Serge Pizzorno, der sich nirgendwo lieber aufhält als in seinem Studio namens „The Sergery“, hat den Urlaub zwischen Rechnern, Samplern und Instrumenten verbracht. Hier hat er eine Soloplatte angefertigt. Ich finde, „The S.L.P.“ (Name des Albums und des Soloprojekts) ist prima geworden. Klar erkennt man hier die Handschrift des Typen, der Kasabians Songs schreibt, Einige Songs hätten sehr wohl auch ins Schaffen von Sergios Band gepasst. Die dritte Single „((trance))“ gehört dazu. Klar, die Nummer ist etwas dancier und elektronischer als der typische Kasabian-Song. Aber auch nicht so meilenweit davon entfernt.

Born S.L.P.

Zur ersten Single („Favourites“) von Sergio Lorenzo Pizzorno alias The S.L.P. sagte ich noch: „Och, das hätte durchaus auch ne Kasabian-Nummer sein können.“ (Hintergrund: Serge ist der Songwriter von Kasabian, aber das wisst ihr ja eh.)

Die zweite, „Nobody Else“, wäre als housiges Groovepop-Dingens dann doch eher nix für Kasabians Diskographie. Ich mochte „Favourites“ lieber, aber hey, alleine der Vollständigkeit halber muss auch dieses Video hier weiter gepostet werden.

Serge and Destroy

Den „Visualizer“ zum Song habe ich schon gepostet, jetzt gibt’s auch ein offizielles Video zur Single „Favourites“ von The S.L.P.  

S.L.P. steht bekanntlich für Sergio Lorenzo Pizzorno – und das wiederum ist der Kopf und Songwriter von Kasabian, der dieses Jahr eine Soloplatte rausbringt.

„Favourites“ – auch das habt ihr wahrscheinlich schon irgendwo gelesen – behandelt das Thema Dating im Tinder-Zeitalter. Serge und Duettpartnerin Little Simz singen so richtig schön aneinander vorbei. „I don’t know why I swiped it, I don’t know what to do, now I’ve got to spend my evening sitting here with you“  lamentiert sie und beendet den Song letztlich trocken mit den Worten „Bring the bill to me“.

Lorenzo’s Toy

Erste Frage: Für was wohl das L steht?
Luigi? Luciano? Lorenzo?

Lorenzo ist richtig, wie ich jetzt lese. Sergio Lorenzo Pizzorno hat eine Solo-Single an den Start gebracht und sie macht mir großen, großen Spaß. Andererseits mache ich mir Sorgen: Was bedeutet „Favourites“ von The S.L.P. feat. Little Simz für Kasabian?

Normal, wenn ein Songwriter eine Soloplatte macht, sagt er: „Ich hatte diese Lieder, die nicht zur Band passten, in der Schublade.“ Aber „Favourites“ würde doch sehr wohl ins Schaffen von Kasabian passen? Erinnern wir uns, dass die Jungs schon vor Jahren einen Song wie „Switchblade Smiles“ als Starter einer Albumkampagne pickten. Dieser neue Song schlägt doch in ein ähnliche Kerbe? Auch mit dem Gast-Rap von Little Simz sähe ich keinen Widerspruch.

Also gut. The S.L.P. gilt offiziell als „Nebenprojekt“, ein Album soll im Sommer kommen. Ich hoffe, die Zukunft von Kasabian ist nicht betroffen, die würden mir fehlen. Andererseits: Serge hat ja auch die Loose Tapestries nebenbei am Start, die Kasabian auch noch nicht eingeschränkt haben.

Bis jetzt gibt’s zu „Favourites“ noch kein Video, sondern nur einen „Visualizer“. Aber dieser minimalistische Visualizer (der mal wieder von Kasabians brillantem Haus-Designer Aitor Throup gestaltet wurde) passt perfekt zum Song, er ist besser als manches aufwändig Video.

One Tuareg Three Four

Ich bin kein Kenner von World Music. Es ist ja nicht so, dass ich was gegen den Sound habe, aber so als Middle Class-Indie-Nerd habe ich normal natürlich wenig Berührungspunkte. Die algerische Band Imarhan aber ist einer. Die verbinden ihre Tuareg-Songs mit E-Gitarren und Percussion und ich finde, dass sich das ziemlich spannend ergänzt. Arabische Tonleitern sind schließlich nicht zufällig ein typisches Stilmittel im Psychedelic Rock. Auch Serge von Kasabian arbeitet gerne damit.

Jedenfalls: Imarhans kommendes Album „Temet“ erscheint am 23.02. Für manche Hörer mag das gewöhnungsbedürftig sein, aber die neue Single „Ehad Wa Dagh“ kann man richtig groovy finden.

Meine Alben 2017, Pt.4 (15-11)

Unerbittlich ist er. Er zieht’s durch. Zählt seine persönlichen Lieblingsalben des Jahres 2017 runter, als müsste das irgendwen jucken. (Also ich jetzt.)

Aber hey – der Sinn der Aktion ist natürlich, tolle Platten des Jahres noch mal zu loben und zu highlighten. Vielleicht gibt’s für den/die eine(n) oder andere(n) Leser(in) ja nachträglich sogar noch was zu entdecken? Wir sind bei Platz 15-11 angekommen.

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Review: Liam Gallagher

Liam Gallagher – „As You Were“

Zuerst mal: Was für ein cleverer Albumtitel! „As You Were“ stammt aus der militärischen Sprache. Mit dieser Order ruft man den jeweils letzten zuvor gegebenen Befehl zurück. Es bedeutet also „Kommando zurück!“ – aber, damit das nicht missverstanden wird, nicht im Sinne von „Zurückziehen!“. Sondern im Sinne von „Zurück in die letzte Position!“ oder „Wieder so weitermachen wie davor!“

Längst hat der Ausdruck seinen Weg auch in den informellen Sprachgebrauch gefunden. Wenn man „as you were“ beiläufig verwendet, ist das salopp formuliert und bedeutet quasi „so wie immer halt“, „so wie du’s kennst“, „so ist es doch“ oder „so gehört sich’s“.

Liam Gallaghers Ausritt mit Beady Eye war nicht erfolgreich. Warum, steht auf einem anderen Blatt. Aber es gibt eine Message, die muss er all seinen verlorenen Oasis-Fans unbedingt rüberbringen. Sie lautet: „Staub abklopfen, weiter im Programm. Was zuletzt passiert ist, ist egal!“ Das Ganze sollte auch noch in möglichst Liam-esken Ton gesagt werden, also leicht patzig. „As You Were“. Perfekt. Subtext: Diese Platte ist erstens das, was Oasis-Fans von mir hören wollen und ich bin zweitens immer noch unverbesserlich.

Das ist zumindest die Aussage, die Liams Plattenfirma unbedingt an den Mann bringen will. Nach dem Reinfall mit Beady Eye (so muss man es sehen, die Platten verkauften offenbar nur ein Zehntel der späten Oasis-Alben) wird „As You Were“ als Liams letzte Chance gesehen. Er selbst hat das in Interviews bestätigt (bzw., dass das Label ihm das eingebläut hat). So erleben wir ihn, wie er diesem Schicksal die Stirn bietet, kampfbereit. Wie er allen noch mal zeigt, dass Bruder Noel (dessen Soloalben ja schon ein bisschen routiniert und stellenweise einschläfernd waren) vielleicht der Kopf von Oasis gewesen sein mag, er aber die Seele. Das zumindest ist die Darstellung, wie die Plattenfirma sie pusht.

Inwieweit stimmt das denn auch? Review: Liam Gallagher weiterlesen

Ill-matic

Zeit für eine neue Single aus „For Crying Out Loud“! Mit „Ill Ray (The King)“ haben Kasabian eine gute Wahl getroffen.

Die vier sind bekanntlich aus Leicester. In Leicester fand man vor ziemlich genau fünf Jahren bei den Grabungsarbeiten für einen Parkplatz die sterblichen Überreste eines Mannes, die später König Richard dem III. zugeordnet werden konnten. Kurios: Nachdem man Richard ordentlich bestattet hatte, ging’s mit dem Leicester FC aufwärts. Plötzlich startete eine Siegesserie und man entging 2015 dem Abstieg. 2016 gab’s die unerwartete Premier League Meisterschaft.

Klar also, dass der König aus Leicester im Video zu Ill Ray eine tragende Rolle spielt.

Ich habe noch nicht ergooglen können, wer Regisseur des Videos war.  Wäre interessant zu erfahren.

NACHTRAG 13.09.: Der Regisseur heisst Dan Cadan. Aber vor allem: Fucken Hell – die Hauptdarstellerin des Clips ist Lana Headey! Cersei Lannister! Ich wär‘ nie auf die Idee gekommen! Auch Hauptdarsteller Michael Socha ist kein Unbekannter, er spielte u.a. in den Serien „This Is England“ und „Being Human“.