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Kleine Kollektion 2020/27

Zwei Wochen kein Beitrag. So lang habe ich ja noch nie geschludert. Oh well. Na dann wollen wir mal.

Cayucas haben heute ihr viertes Album veröffentlicht. Zach und Ben Yudin ziehen weiter ihr California-Ding durch. Auf dem neuen Album („Blue Summer“) sogar noch kalifornischer als zuvor schon. Aber warum auch nicht, wenn das Ergebnis so gut rein geht.

In der Zwischenzeit ist das fünfte Album der guten alten Post-Britpop-Emotions-Rocker  Doves erschienen. „The Universal Want“ ist ihr erster Longplayer seit „Kingdom of Rust“ (2009). Sie machen immer noch „the big music“, which is nice.

Es gibt Pixies-Puristen, die sagen: Ohne Kim Deal gilt die Band nicht. Tja, die werden sich über die neue Single „Hear Me Out“ nicht freuen, denn da singt Kims Nachfolgerin Paz Lenchantin.

Auch Cardiffs Glam Boys Buzzard Buzzard Buzzard haben mal wieder hingelangt. „Late Night City“ stammt von ihrer „The Non-Stop EP“

How about eIn Abstecher nach Japan? Das Quartett Drive Boy zeigt auf seiner Single „Paranoid“ eine interessante Herangehensweise. Sehr technisch und sehr gitarrig zugleich. Die behalten wir im Auge.

Vorletzte Woche habe ich gar keine Zeit gefunden, was zu posten. Die (relativ) neuen Videos von King Gizzard und Fontaines DC habt ihr sicher schon irgendwo gesehen. Aber Obscura Hail sind dann ja doch ne kleinere Nummer und die neue Single der Australier gefällt mir prima. Also legen wir diesen Clip von ihrer „Siren – EP“ auch verspätet noch nach.

Oliver’s Twists

Ich hatte meine musikalischen Initiationsereignisse in den späten 80s/frühen 90s. Das Label 4AD war damals DIE Adresse.

Pixies, Throwing Muses, Cocteau Twins, Pale Saints, Lush, Ultra Vivid Scene, The Breeders, Belly, Kristin Hersh, Red House Painters, Mojave 3, The Amps, Frank Black und andere Lieblingsbands waren auf 4AD – Labelgründer Ivo Watts-Russell hatte aber nicht nur die musikalische Trüffelnase, er verstand es auch, aus seiner Indie-Plattenfirma eine Marke zu machen.

Unabdingbar dafür: Designer Vaughn Oliver. Er gestaltete in diesen Jahren (und teilweise auch noch, nachdem Watts-Russell 4AD weiter verkauft hatte) die Albumcover von 4AD – und man erkannte sie sofort.

Das erste Breeders-Album habe ich mir damals „blind“ gekauft, oder sagen wir besser: „taub“.  Ich sah die CD im Laden und wusste sofort: Das muss 4AD sein. Diese grellen Farben und Kontraste. Das Spiel zwischen scharf und unscharf, so dass man sich nicht sicher war, was da überhaupt zu sehen war. Das elaborate Band-Logo.

Sogar, wenn Oliver mal zur Abwechslung nicht mit den grellen Farben, sondern in Sepia arbeitete (frühe Pixies, Red House Painters), erkannte man seinen Style.

Vaughan Oliver ist im Alter von 62 Jahren in London gestorben. Die Nachricht macht mich traurig. Nach dem Break habe ich ein paar Album- und Singlecover gespeichert.

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Meine Alben 2019, Pt.1 – 30-26

Ich betreibe diesen Blog ja nur als Hobby. Allerdings habe ich im Laufe des Jahres ein neues Hobby gefunden und in der Folge diesen Blog ziemlich vernachlässigt. Ich habe weiterhin relativ aktuelle Videos weiter gepostet und ein paar Sätze dazu gesagt. Aber ich habe keine Interviews mehr transkribiert und keine seitenlangen Texte mehr zu neuen Alben geschrieben. Tja. Sorry an meine ca. drei (ehemaligen) Leser.

Na jedenfalls. Es geht aufs Ende des Jahres zu und eine Tradition hier auf dem Blog will ich dann doch am Leben erhalten. Ich will meine persönlichen Lieblingsalben des Jahres küren und ein paar Sätze dazu verlieren. Und weil ich nun mal ein nerdiger Nerd-Nerd bin, ist die Liste 30 Alben lang und ich verteile meine Aufstellung über sechs Posts á 5 Alben.

Ich betone mal eben: Das ist mein ganz persönlicher Geschmack, ich erhebe keinen Anspruch darauf, alle wichtigen Platten des Jahres gehört oder verstanden zu haben. Dies sind halt die Alben, die ich selbst gerne hörte. Aber vielleicht ist ja was dabei, wo ihr mit mir überein stimmt. Oder etwas, auf das ich euch aufmerksam machen kann.

Na. dann wollen wir mal. Meine Alben 2019, Pt.1 – 30-26 weiterlesen

Motion Pixure Soundtrack

Also mir ging’s so, als die Pixies neulich in München spielten: Ich hab’s GELIEBT. Ich weiss, das ging nicht jedem so.

Es ist ja so: Im Nachhinein sind es wohl die Songs der Compilation „Wave of Mutilation: Best of the Pixies“, die die meisten Leute kennen.

Klar ist das ein super Sampler, aber einige meiner Lieblingslieder sind nicht drauf. „River Euphrates“ zum Beispiel, „Break My Body“, „Cactus“ oder „Brick Is Red“. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie die spielen würden – haben sie aber! Auch Songs wie „Ana“, „Havalina“ oder der Opener-Duo „Cecilia Ann/Rock Music“ habe ich nicht erwartet, umso besser kamen sie bei mir an. Da verzichte ich gerne auf in paar der öfter gehörten Songs.

Einen substantiellen Teil der Show machten natürlich auch die Songs vom neuen Album „Beneath the Eyrie“ aus. Das Bemerkenswerte: Sie stanken nicht ab. Die dritte Post-Reunion-Platte ist klar die Beste aus diesem Kreis. Klar, kein „Surfer Rosa“, kein „Doolittle“. Aber echt in Ordnung. Beweisstück A: Die neue Single „Long Rider“

Coffin To Worry About

Heute mal ein Abstecher nach Kopenhagen: Von hier stammt die Band The Love Coffin.

Das ist einer dieser Bandnamen, bei denen man gleich weiss, was einen erwartet: Gruftpop mit sehnsüchtig romantischer Note. 80s-Indierock zwischen The House Of Love und The Cure. Check.

The Love Coffin kündigen mit der Single „Nothing At All“ ihr zweites Album an, das im Frühjahr 2020 erscheinen soll. Interessant: Als Producer liest man den Namen Guy Fixsen. Hey, der stand in den frühen 90s auf vielen meiner Lieblingsplatten! Guy war Mitglied von Laika und er produzierte u.a. Musik von The Breeders, Stereolab, Slowdive, My Bloody Valentine, Pixies, Throwing Muses, The House Of Love, The Boo Radleys, Chapterhouse, Lush, Ultra Vivid Scene und und und… aber ich habe ihn lange schon nicht mehr gelesen. Interessante Wahl. Die wohl auch verdeutlicht, welchen Sound sich The Love Coffin vorstellen.

The Soundtrack Of Our Wives

Es gab ja eine Menge mieser Pixies-Kopisten über die Jahre.

New Yorks WIVES gehören NICHT dazu. Denn dieser Band hört man an, dass das Abkupfern nullnicht ihr Ziel ist. Dafür sind sie nörgelig und aufgekratzt, sperrig, arty und sie wollen nicht gefallen – und das führt dann dazu, dass sie unabsichtlich das schaffen, was all den Pixies-Kopisten nicht gelingt: Nämlich, dass sie mir tatsächlich fast die Gänsehaut geben, die ich bei den frühen Pixies kriegte. Ein größeres Lob kann’s eigentlich kaum geben.

Am 04.10. erscheint das WIVES-Album „So Removed“

Tricot Treat

Oha! Neues von tricot!
Wer waren noch mal tricot? Sagen wir’s so: Die Band um Sängerin Ikumi Nakajima macht vermutlich den besten Math Rock/Pixies/J-Indie – Soundclash von ganz Kyoto. Mit ihren drei Alben haben tricot auch außerhalb Japans schon Wellen gemacht und einige West-Festivals gespielt.

Also, ich find‘ tricot echt spannend. Es ist halt hochkomplex, was die vier machen. Zickzackige Breaks noch und nöcher, kurze Noise-Passagen, kurze Popmelodie-Momente. Die Refrains mitsingen? Scheidet aus. Aber gut, japanisch kann ich eh nicht.

Den Titel den neuen Single „あふれる“ habe ich gegoogelt, damit ihr das nicht müsst.  Der Song heisst „Afureru“, was „Überlauf“ bedeutet.

Come Pixies Me Up

So ist das immer, oder? An Tagen, an denen ich mich erst entschuldige, weil so lange nix auf dem Blog passierte, kann ich eigentlich garantieren, dass der Tag mit drei oder mehr neuen Beiträgen endet. Als warten die alle nur darauf, dass ich jammere, um mich dann zu widerlegen.

Jetzt haben auch die Pixies einen neuen Taster ihres kommenden Albums „Beneath The Eyrie“ geteilt: „Catfish Kate“. Nette Melodie, aber für Pixies-Verhältnisse schon auch ein bisschen zahm.

Review: Middle Kids

Middle Kids – „New Songs For Old Problems EP“

Die EP ist ein seltsam ungeliebtes Format. irgendwie gilt sie immer noch als nix Halbes und nix Ganzes.

Naja. Ich folgte lange der Theorie, dass seit der Erfindung der Langspielplatte die technische Machbarkeit vorgab, wie lang die Werke wurden. Auf LPs passten 35-45 Minuten Musik, folglich sind klassische Alben der 60s bis in die 80er Jahre ähnlich lang und ähnlich aufgebaut: Die besten der meistens 8 bis 10 Songs eines Albums finden sich meistens zum Anfang und zum Ende von Seite 1, zu Beginn von Seite 2 und dann wieder am Schluss.

Als die CD aufkam, ermöglichte das 78 Minuten lange Alben. So einige Bands der 90er erlaubten sich fortan überbordende Werke mit 20 oder mehr Songs („Mellon Collie and the Infinite Sadness“ wäre ein Beispiel). Klar, nicht alle wurden so extrem. Dennoch war das 35-Minuten-Album nun fast ausgestorben. Wenn Bands Platten mit weniger als 14 Songs oder unter 50 Minuten ablieferten, galt es schon als fast geizig.

Heute hören wir unsere Musik im Stream oder als Download. Der Länge der Alben sind keine Grenzen mehr gesetzt. Überhaupt bevorzugt der Hörer heute Tracks, keine Alben. Das sollte den Künstlern ziemliche Freiheiten geben, oder? Theoretisch könnte man sich mit einem 4-Stunden-Opus zurück melden. Oder man könnte jeden einzelnen neuen Track als Single direkt aus dem Studio posten, sobald er fertig ist. 

Oder man veröffentlicht eben eine EP, wenn man eine neue Handvoll Songs fertig gestellt hat. So haben’s jetzt die Middle Kids gemacht, ein Jahr nach ihrem famosen Album „Lost Friends“.

Falls jemand es noch nicht mitgekriegt hat: Ich LIEBE de Middle Kids. Review: Middle Kids weiterlesen