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Kleine Kollektion 2020/12

In diesen Tagen gibt’s nur relativ unregelmäßige Updates auf dem Blog, Sorry. Erstens ist Sommerloch, zweitens bin ich immer mal unterwegs, Na anyway. Es haben sich ein paar Clips angesammelt, bei denen sich das Weiterleiten und Kommentieren lohnt.

Los geht’s mit einer Band aus Tokyo, die als Vorbild RIDE nennt. Damit haben kiwi bei mir schon gewonnen. Im August kommt ihre Debüt-EP und vorab gibt’s den Track „Shimmer“.

Silversun Pickups haben derweil eine Version des 90s-Nr.1-Hits „Toy Soldiers“ von Martika als Single aufgenommen. Hat’s das gebraucht? Ach Gottchen. Warum nicht.

Songwriter Peter Bibby ist ein sonderbarer Vogel mit schrägstem Humor. Über seine Songs kann man sich wegschmeißen und gleichzeitig weinen. Auch diesmal wieder. Peter besingt „South Australia’s third most populous city“. Der Ort heisst Whyalla und hat ca 21.000 Einwohner. Ich weiß nicht, ob Pete von hier stammt oder dort hingezogen ist. So oder so, letztlich wird’s zu einer Story über Zurückweisung. Über Zurückweisung durch jemand, bei dem man sagt: „Echt jetzt? Sogar Du?“ So kann man’s deuten und ich deute es so.

Eine ganz sonderbaren Kurs hat die Karriere von Rangleklods genommen. Zuerst war’s das leicht darke Elektropop-Soloprojekt von Esben Andersen, gefeiert daheim in Dänemark. Das Debüt „Beekeeper“ war richtig gut. Dann kam ein zweites Mitglied an Bord: Pernille Smith Sivertsen. Naja, ihr gemeinsamer Style taugte mir weniger. Rangleklods vor Pernille klang individuell, interessant. Auch für mich als Gitarrenheini spannend. Jetzt wurde es so… trendy. Dann gab’s sogar einen neuen Namen: Aus Rangleklods wurde „Blondage“ und die Musik ging mir jetzt echt am Arsch vorbei. Tja und jetzt ist das Duo wieder getrennt, Pernille hat den Namen Blondage behalten und Esben nennt sich wieder Rangleklods. Findet er auch zu seinem alten Sound zurück? Mit der Single „Like That“ kann ich mal auf jeden Fall mehr anfangen als mit dem Blondage-Material.

 

Jetzt noch ein Abstecher nach Kanada. Denn was passt besser zu dänischem Elektropop als akustischer Trad-Country? Corb Lund hat eine neue Platte und spielt uns daraus „Never Not Had Horses“

Fascidelica

… und schon wieder Madchester-Vibes aus Australien! Der Herr, der sich Lord Fascinator nennt, veröffentlicht seine Musik über Spinning Top. Die Plattenfirma auf Perth also, wo sich sonst solche Tame Impala-Alumni wie Pond, GUM und Cameron Avery tummeln. Das bedeutet normalerweise verspulte Psychedelia. Diese gibt’s hier nicht, verspult ist es trotzdem. „Sex Crystals“ kommt rüber wie ein Update der Happy Mondays, komplett mit Shaun Ryder-Gesang. Der Song ist der Vorbote fürs am 11.05. kommende Album „Water Sign“. Unser Interesse ist geweckt!

Bibby One More Time

Peter Bibby stammt ja eigentlich aus Perth, er ist einer der engsten Buddies von Nicholas Allbrook (Pond, ex-Tame Impala), aber ich finde, er passt als Neu-Wahl-Melbournian PERFEKT in die Welt des Dolewave mit seinen verstimmten Gitarren und diesen schräg-konfessionellen Tagebuch-Texten aus seinem Privatleben. Gerne drehen sie sich ums zu-viel-Trinken, Peters Band heisst nicht umsonst „His Bottles Of Confidence“. Ich warte immer noch darauf, dass sein unglaublich gut betiteltes Album „Butcher/Hairstylist/Beautician“ endlich hierzulande veröffentlicht wird. Immerhin gibt es die Single „Goodbye Johnny“ jetzt offiziell auch in unseren Downloadstores, was ein gutes Zeichen ist. Und ein neues Video hat er dazu auch gedreht.

Happy Australia Day

Der 26.01. ist der australische Nationalfeiertag – das kann ich ja mal zum Anlass für ein paar halbaktuelle Aussie-Updates nehmen.

Das zweite Album von Husky hat jetzt ein VÖ-Datum für Europa. „Ruckers Hill“ erscheint im April über Embassy Of Music. Das sympathische Folk-Trio aus Melbourne war die erste Aussie-Band auf Sub Pop, dort hat man ihren Vertrag offenbar nicht verlängert, was ich nicht nachvollziehen kann, denn „Ruckers Hill“ ist famos geworden.

Auch „Blue Planet Eyes“, das Debütalbum von The Preatures hat nun endlich, endlich sein D-VÖ-Datum. Isabella Manfredi und ihre Band machen brillante Gitarrenpopmusik, das wissen wir spätestens seit ihrer Wahnsinnssingle „Is This How You Feel“, an der ich mich immer noch nicht satt gehört habe. Am 20.02. gibt’s endlich das komplette Album bei uns. Hier ein Link zur aktuellen Single „Ordinary“ (youtube ist gesperrt, vimeo gibt’s nicht)

Einen Monat später kommt „Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit“. Es ist das Debüt von Courtney Barnett, auch wenn sich’s nicht so anfühlt. Aber ihr Durchbruch letztes Jahr, das war ja genau genommen eine Compilation von 2 EPs, kein eigenes Album. Ebenso wie Courtney aus Melbourne stammen Twerps und Dick Diver, beide Bands sind ebenso wie Courtney so charmant unbemüht, entwaffnend holprig und dabei grinsend melancholisch smarte Texter. Dolewave eben. Das zweite Twerps-Album „Range Anxiety“ kann man bei uns offiziell am 27.02. auch im Laden kaufen, Dick Divers neue „Melbourne, Florida“ kommt am 09.03. Der Vorab-Clip der Twerps zum Album ist sympathisch albern.

Sonst so? Nicholas Allbrook (Ex-Tame Impala) kommt mit dem neuen Album seiner komplett durchgeknallten Pond um die Ecke – auch hier ein Videolink.

Und wo wir schon dabei sind, können wir eigentlich auch die feinen The Creases von der Gold Coast erwähnen. Superjung und noch sehr nah am „wir wollen klingen wie die Strokes“-Dings dran, aber so lange die Songs stimmen, lassen wir das gelten.

Das Gleiche wie über The Creases kann man auch über The Jensens aus Brisbane sagen. Sehr indie-typisch ihre Single „Fears“, einerseits. Andererseits, die machen auf dem Song auch alles richtig. Wenn man schon Indiegitarrenpop-Klischees abruft, dann doch wenigstens die, für die wir Indie so gerne haben.