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Review: Lowtide

Lowtide – „Southern Mind“

Ich beginne eben – mal wieder – mit einem kurzen Abriss der bisherigen Shoegazing-Historie. Die späten 80s, frühen 90s, brachten bekanntlich eine ganze Welle der UK-Bands, die mit Feedback und Noise hypnotische Effekte erzeugten. Los ging’s mit The Jesus and Mary Chain, das entwickelte sich über MBV zu Ride, Chapterhouse, Swervedriver, The Boo Radleys, Pale Saints, Lush, Moose etc. Picken wir uns als Musterbeispiel Slowdive. Wenn andere Bands aus Feedback „Klanggewitter“ schufen, dann untermalten die fünf aus Oxford den Morgennebel, durch den die ersten Sonnenstrahlen brechen. Wolkige Schwaden aus Gitarren und süßer Schimmer. Morningrise.

Parallel aber entwickelte sich auf der anderen Seite des Atlantik der Grunge. Als Nirvanas „Nevermind“ mit seinem schroffen Expressionismus explodierte, sahen die schüchternen englischen abstrakten Klangmaler daneben plötzlich wischi-waschi und zahnlos aus. Als nicht lange danach auch noch der Britpop kam, wurden die Überlebenden vollends verdrängt. Slowdive versuchten damals die Flucht nach vorne in den Ambient-Minimalismus – es half nichts. Ihr drittes Album „Pygmalion“ wurde nicht mal mehr wahrgenommen. Mann, waren Slowdive 1995 out! Wenn ihnen damals jemand erzählt hätte, dass sie eines Tages als gefeierte Pioniere zurück kommen würden, dass ihr Reunion-Album als eine der besten Platten des Jahres 2017 bejubelt werden würde – sie hätten nur laut gelacht. Ja klar. Review: Lowtide weiterlesen

Hold on Tide To Your Dreams

Wir warten auf den 16.02., denn dann erscheint „Southern Mind“, das zweite Album der Melbourner Lowtide. Dieser Platte haben die Nugazer nun eine zweite Single voraus geschickt: „Elizabeth Tower“.

Ich kann zu dem Song nur sagen, was ich immer zu Lowtide sage: Klar, der Einfluss von Slowdive ist nicht weg zu diskutieren. Wer der Band deswegen Punkte in Sachen Originalität abzieht, hat wohl Recht. Ich mag die aber trotzdem, weil ich für den Sound von Slowdive so anfällig bin. Lowtide mögen Nachahmer sein, aber sie sind gute Nachahmer.

What did you expect from 2018, Pt.2

Gestern habe ich eine Liste begonnen: „Ausgesuchte kommende Alben 2018“.

Anders gesagt: Auf welche Platten aus dem Indie-Bereich können wir uns im neuen Jahr einstellen? Ein paar Alben sind bereits bestätigt, andere sind realistische Prognosen und die eine oder andere Spekulation ist auch dabei. Hier nun Teil 2 meiner Aufstellung.

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Review: Slowdive

Slowdive – „Slowdive“

Ohne Slowdive zu nahe treten zu wollen – aber ich glaube, von all den early-90s-Bands, die sich in den letzten Jahren wiedervereinigt haben, haben sie den leichtesten Job, wenn es darum geht, an ihr altes Schaffen anzuknüpfen. Ich meine: Suede müssen glamourös und verrucht bleiben, auch als gegen den Bierbauch ankämpfende Familienväter. Blurs Alben müssen immer irgendwie einen Kommentar zum Zeitgeschehen abgeben. My Bloody Valentine müssen cutting edge, revolutionär und „out there“ bleiben. Auf den Schultern der Stone Roses und Rides lasten zentnerschwere Erwartungen von Fans, für die sie mal das Ein und Alles waren. Slowdive waren aber immer nur: Neblig und verträumt.

Natürlich, sie waren herrlich und majestätisch neblig und verträumt. Ihre verschwommene, aber erhabene Melancholie ließ den Hörer abdriften, in Sphären schweben. Die Gitarren schnurrten ineinander und schichteten sich wie hauchfeine Schleier. Ihr wolkiger Gesang blieb unkonkret, vage, für alle Interpretationen offen. So wurden Slowdive in den frühen 90s zur Poesiealbum-Band unter den Shoegazern – und ich sage das mit aller Zuneigung. Mann, ich erinnere mich genau an den Tag, als ich das erste Mal die „Morningrise EP“ auflegte! Es war ein sonniger Frühlingstag, ich bin danach im Wäldchen an der Dülferwiese spazieren gegangen und das blendende Licht des zwischen den Bäumen klang wie die Musik in meinen Ohren. Review: Slowdive weiterlesen

How Lowtide can you go?

Wenn ich über Melbournes Quartett Lowtide schreibe, erwähne ich immer als erstes, dass sich ihr Bandname auf „Slowdive“ reimt – was Absicht sein muss, weil sie halt auch 1:1 so klingen wie die Original-UK-Shoegazer. Ich muss mir fürs nächste Mal also echt was Neues einfallen lassen, aber diesmal nehme ich’s noch mal mit.
Anyway, Lowtide haben eine neue AA-Single am Start: „Julia / Spring“. Die beiden Songs sind für ihre Verhältnisse geradezu rasant – auf ihrem letztjährigen Album „Lowtide“ wären dies die flottesten Lieder gewesen. Aber trotzdem klingen sie immer noch nach Slowdive. Und das it wunderbar so.

Meine Alben 2014. Pt 2 (20-16)

20-16 Header Ocean Party

So, weiter geht’s mit meiner persönlichen Top 25 in Sachen Alben des Jahres 2014. Eine Liste, die keinerlei Anspruch erhebt, außer meinen eigenen, komplett subjektiven Geschmack wieder zu geben. Dafür immerhin begründe ich, was ich an den jeweiligen Platten so mag. Wir sind bei Runde 2 angekommen, das heißt Platz 20 – 16.  Meine Alben 2014. Pt 2 (20-16) weiterlesen