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Review: Miles Kane

Miles Kane – „Coup de Grace“

Ihr kennt das als wiederkehrendes Motto in Kinderfilmen: „Es kann nur wahr werden, wenn du fest genug dran glaubst!“ So einen Satz ruft die Fee dem kleinen Jungen zu, der auf der Schlossmauer steht. Also fasst er sich ein Herz und springt in die Tiefe – und sieh’ an, er kann tatsächlich fliegen! Er musste sich nur selbst vertrauen, und der Zauber wurde wahr! 

Lustigerweise ist dies genau das Prinzip, nach dem auch Miles Kane funktioniert. 

Miles Kane glaubt an sich. In seinem Selbstverständnis ist er die Fleischwerdung des klassisch lässigen Briten. Er ist James Bond, nur mit Gitarre. Immer stylish, immer smooth. Die coolsten Typen der Welt wollen seine Kumpels sein – Alex Turner hat schließlich mit ihm die Last Shadow Puppets gegründet! Die Ladys? Die schmachten ihn an. Er braucht er nur einen smarten Spruch und eine hoch gezogene Augenbraue und schon wird gemeinsam über die Matratze gerobbt.

Wer diese Wahrnehmung teilt, der darf sich über das dritte Soloalbum des Ex-Gitarristen von The Little Flames bzw Ex-Frontmanns von The Rascals freuen. Für den ist „Coup de Grace“ das, was (der Vergleich fiel oben schon) für einen Blockbuster-Fan ein neuer James Bond-Film ist. Eine knallige Bestätigung, dass früher alles besser war. Mit herrlich bescheuerten Explosionen. Klar, der neue Film wird mit ein paar Zugeständnissen an die Gegenwart aufgefrischt. James schießt Raketen jetzt von seinem Smartphone, nicht aus dem Aston Martin. Aber im Kern geht’s doch actionreich, sexy und schick gekleidet um den gleichen Plot wie damals bei Sean Connery. Immer noch wird geschüttelt, nicht gerührt.

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Vinterview: Kasabian (II)

Weil am 05. Mai das neue Kasabian-Album kommt, habe ich versprochen, durch mein Archiv zu wühlen. Hier befinden sich noch frühere Interviews mit Serge (und manchmal auch Tom), die quasi verloren gingen, als mein alter Blog vom Netz ging. Wenige Monate nach dem Gespräch zum Album „Velociraptor“ traf ich Serge gleich wieder.

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Review: Børns

borns DopamineBørns – „Dopamine“

In den USA ist diese Platte seit Oktober auf dem Markt und Garrett Borns ist sowas wie ein gefeierter Senkrechtstarter. Auch sein Debütalbum „Dopamine“ wird bejubelt. Der 24-jährige aus Minnesota ist, glaubt man seiner Presse, sowas wie ein Beck des Glamrock. Er vereint fetzige Marc Bolan-Riffs mit moderner Pop-Produktion, überhaupt sprüht sein Debüt nur so vor originellen Style-Kombis und das alles hat er auch noch quasi als Selfmade-Man auf die Beine gestellt. Schließe ich mich der Meinung an? Meh.

Ich will nicht bestreiten, dass Borns vermutlich ein echter Showman ist. Schon als Zehnjähriger war er ausgebildeter (es gibt für sowas eine Ausbildung? Okay…) Bühnenmagier – und wenn das keine perfekte Lehre ist, um später mal eine kostümierte Rampensau geben zu können, das weiss ich nicht weiter.

Magiers lernen auf der Bühne, uns mit Nebel, Spiegeln und cleveren Manövern abzulenken. Wir achten auf die großen Gesten, anstatt auf die kleinen Tricks, mit denen sie uns dann hinters Licht führen. Für mich setzt auch „Dopamine“ zu oft auf den plakativen Knalleffekt. Das Album plustert sich zu mehr auf, als es ist.

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