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Review: HMLTD

HMLTD – Hate Music Last Time Delete EP

Wann ist ausgerechnet die Rock/Pop-Musik zur Bastion der Normalos geworden?

In Deutschland haben wir all die genormten Pop-Akademie-Abgänger, die 1:1 aussehen wie die Marketingfritzen ihrer Plattenfirmen. Aber auch international werden die Songwriter gefeiert, die ach-so-unkompliziert und mit den Füßen am Boden geblieben sind. Klar ist das Zeitalter, in dem Stars Fernseher aus dem Hotelfenster zu werfen hatten, vorbei. Aber sollten Popstars nicht Exzentriker sein? Irre Künstler, wie vom anderen Planeten hier her gebeamt, die uns den Schädel sprengen und ungeahnte Wege zeigen?

Ein Ed Sheeran geht während seiner Stadionshow als Sologitarrist mal kurz aufs Klo und alle finden’s nur umso sympathischer. George Ezra fährt in der Woche, in der „Shotgun“ Platz 1 der UK-Singlecharts stürmt, unerkannt U-Bahn. Es spricht ja auch nix gegen Bescheidenheit. Aber: Müssen sie denn ALLE so sein? Gibt’s denn keine Freaks mehr? Angenommen, ein junger David Bowie wandelt unter uns – Hätte er in diesem Umfeld überhaupt eine Chance? Wo sind unsere jungen Adam Ants und Siouxsie Siouxs?

Das als Einleitung zu HMLTD aus London. Ob die Band, die mal als Happy Meal Ltd anfing, dann aber aber von McDonalds abgemahnt wurde, wirklich die Retter der Exzentrik sind, darüber wird bereits gestritten. Aber wenigstens machen sie einige Dinge anders als die Meisten und wenigstens machen sie’s grellbunt.

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Interview: George Ezra

Die meisten meiner Interviews mache ich heutzutage mit dem Telefon. Die Zeiten, in denen man als Musikjournalist durch die Welt jettete, sind nun mal vorbei. Wenn wiederum die Musiker selbst nach Deutschland geflogen werden, dann quasi immer nach Berlin. Das Label von George Ezra aber hat seinen Sitz in München, also kam der Brite höchstselbst in die Landeshauptstadt, um über sein zweites Album „Staying At Tamara’s“ zu sprechen. Das muss man ausnutzen, wenn man jemand schon mal von Angesicht zu Angesicht vor sich haben kann. 

Und da ich das Interview also schon habe und George sich als freundlicher, sympathischer Typ entpuppte, teile ich es hier doch auch, oder? Ruft da irgendwer „Das ist nicht indie genug! Das ist zu mainstream für diesen Blog! Der läuft ja sogar dauernd im Radio!“? Dazu sage ich: Ach Gottchen. Ihr müsst jetzt ja nicht weiterlesen. Und der nächste Text über eine obskure Band kommt bestimmt.

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Wenn I mit dir Tonnes

Okay, auch der kommende Song ist nichts bahnbrechend Neues, aber als Gitarrenpopnummer voll in Ordnung und für einen 19jährigen doch ganz vielversprechend: Ten Tonnes ist das Pseudonym des Briten Ethan Barnett und seine neue Single trägt den Titel „Cracks Between Us“. Auf einem frühen Kooks-Album wäre dieses Lied jedenfalls nicht negativ aufgefallen.

Ethan ist übrigens der kleine Bruder von Millionenseller George Ezra. Eine Info, die das Label offenbar gar nicht so an die große Glocke hängen möchte, man will Ten Tonnes schließlich als eigenständigen Namen etablieren. Tja, Sorry, ich kann sowas wieder nicht für mich behalten.

Tonnes-ilitis

Hmmm. Was sagen wir zu Ten Tonnes? Ethan Barnett aus Hertford ist 19, der kleine Bruder von George Ezra und er gilt auf der Insel als kommender Mann. Seine neue Single „Silver Heat“ erinnert mit ihrem Indie-Ska-Pop durchaus an Jamie T – andererseits, vom Songwriting her (den kompletten Song durch die gleichen Anfänger-Akkorde?) kann ich nicht überzeugt sein. Naja, wir haben den Jungen hiermit im Auge und schauen mal, was da noch so kommt.