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Kleine Kollektion 2020/16

Man Of Moon haben ne neue Single! Das schottische Duo, das vor ein paar Jahren schon auf Europatour mit Franz Ferdinand war und von dem man schnell große Dinge erwartete, hat diesen Durchbruch zwar noch nicht erreicht – aber „Strangers“ hat wieder Groove und Druck und ich find’s prima. Wenn da endlich mal ein Album kommt, kann es wirklich super werden.

Dass Josh Pyke aus Sydney wiederum zu meinen Lieblings-Singsr/Songwritern gehört, das habe ich in den letzten Wochen hier schon oft gepostet. Mit „You’re My Colour“ legt der Australier nun schon den fünften Vorab-Track seines kommenden Albums „Rome“ vor. Na, da bleiben zur VÖ nicht mehr viele Songs übrig.

Es kann doch nicht sein, dass der Bandname SPICE noch nicht vergeben ist? Mich nervt sowas ja, wenn eine Band schon bei der Namenssuche zu faul ist, mal kurz zu googlen. Da zeigen schon die ersten zwei Ergebnisse eine deutsche und eine englische Band dieses Namens. Okay, diese neue Truppe aus San Francisco schreibt sich in Großbuchstaben. Ändert für mich nichts daran, dass das ein unorigineller Name ist. Na immerhin ist die Musik in Ordnung. New Wave in extra ruppig. Das 80s-Revival-Label Dais Records hat die Band gesignt und mal wieder keinen Fehler gemacht.

Ich glaub‘ ich steh‘ auf Walt!

New Wave scheint weiterhin ’ne große Sache zu sein in Glasgow. Zick-zackigen Indiepop dieser Art machten in den 80s schon Orange Juice oder The Associates, 20 Jahre später brachten Franz Ferdinand die Mädchen mit ihrem Update  wieder zum Tanzen.

Heute tummeln sich in Schottlands gefühlter Hauptstadt immer noch junge Bands wie Catholic Action (die übrigens im März ihr zweites Album vö’t haben), WHITE (hoffentlich – von denen hat man lang nix mehr gehört) oder The Ninth Wave. Alles Acts, die sich irgendwo zwischen frühem 80s-Original und dem Power-Discopunk-Indie der 2000er einordnen. Prima Bands, denen allen eins fehlt: Der Hit, den sie längst verdient hätten. Den Song, der sie auch außerhalb einer Kern-Indie-Szene zum Begriff macht.

Nun traut man Walt Disco zu, dies zu schaffen und die Glasgower Kollegen zu überholen. Es herrscht dein Buzz um das Quartett und ihren Sänger James Potter, der von Hedi Slimane schon als Model rekrutiert wurde. Ihre neue Single „Cut Your Hair“ ist in der Tat ganz schön schnittig.

Das war jetzt nur ein „Visualizer“ – normal warte ich ja aufs „richtige“ Video.  Hier immerhin noch mal ein BBC-Live-Taping.

 

Pott’s Blitz!

Es scheint keine falsche Entscheidung der PIAS gewesen zu sein, die Kanadier Pottery unter Vertrag zu nehmen. Jedenfalls dann, wenn „Hibbelige Franz Ferdinand mit einem Anteil Art New Wave a la DEVO/Talking Heads“ im Jahr 2020 plötzlich wieder gefragt sein sollte. (Naja, in meinem Haushalt ist sowas generell IMMER in, aber ich bin ja leider nicht repräsentativ. Ob die Kids das spannend finden, ist die Frage.)

Anyway. Im April erscheint das Album, nur wenige Wochen nach „Texas Drums“ gibt’s schon eine neue Single: „Take Your Time“.

Catholics Canonymous

Nach ihren ersten Singles dachte man: „Hey, diese Catholic Action – die können zu den neuen Franz Ferdinand werden – und das nicht nur, weil sie ebenfalls aus Glasgow stammen!“

Das hat, fast vier Jahre nach der ersten Single „L.U.V.“ aber noch nicht ganz hingehauen.

Dabei wäre das Songmaterial dafür ja durchaus da. Der Message ihrer neuen Single „People Don’t Protest Enough“ kann man nicht widersprechen – alleine der Songtitel ist super!
Aber um die nächste Stufe zu nehmen, müssten diese Schotten wohl noch ein bisschen… knackiger, snazzier, klarer sein. Wir drücken die Daumen, dass sie den Knopf dafür noch finden. „People Don’t Protest Enough“ ist schon mal prima, aber man hat halt das Gefühl, da geht noch mehr.

Lights! Catholic! Action!

Zickzack-Gitarren, Mitmarschier-Rhythmus, augenzwinkernd-clevere Lyrics und Glasgow als Heimatstadt – und trotzdem haben Catholic Action es noch nicht geschafft, offiziell zu den neuen Franz Ferdinand erklärt zu werden. Was vielleicht auch daran liegt, dass die alten Franz Ferdinand noch sehr vital und aktiv sind.

Anyway. Catholic Action haben ihr zweites Album angekündigt. Es wird „Celebrated By Strangers“ heißen. „One Of Us“ ist die erste Vorab-Single.

Sandy Ego!

Tja. Und jetzt schäme ich mich mal eben. Ist die Aufgabe eines Blogs nicht, früh dran zu sein? Der Singer/Songwriter Alexander Giannascoli aus Philadelphia steht vor der VÖ seines inzwischen achten(!) Albums – und jetzt erst habe ich ihn bemerkt.

Okay, Alex‘ früheste Werke sind Eigenveröffentlichungen ohne Label. Aber „House Of Sugar“ ist sogar schon seit drittes beim renommierten Indie Domino (Franz Ferdinand, Arctic Monkeys, u.a.) und auch Pitchfork verfolgt ihn schon länger. Ich hätte diesen Kollegen eigentlich nicht übersehen dürfen. Aber manchmal passiert so was wohl?

Alexander nennt sich (Sandy) Alex G – und sein Songwriting ist schräg, aber schön. Ich muss an die Psychedelia von The Olivia Tremor Control denken, an die Naivität von Daniel Johnston, an die Krakeligkeit von Sparklehorse, an das Hingehauchte von Sufjan, an die Melodien von Elliott Smith.

weitere Vorab-Videos zum Album nach dem Break: Sandy Ego! weiterlesen

Review: Franz Ferdinand

Franz Ferdinand – „Always Ascending“

Okay, komplett irre Geschichte: Ein Musiker einer erfolgreichen Band lernt eine Künstlerin kennen. Er verfällt ihr, quasi. Fängt an, ihre experimentelle Kunst irgendwie in die Band mit einzubringen und startet mit ihr eigene sonderliche Art-Projekte. Am Ende steht seine Trennung von der Band. Man stelle sich das mal vor! Ist das, was Franz Ferdinand und ihrem Gitarristen Nick McCarthy passiert ist, etwa schon jemals in der Musikhistorie vorgefallen?

Höhö. Also, das war natürlich ein Witz jetzt. Den ich einfach nicht auslassen konnte. Es ist aber ja auch viel lustiger, sich das so vorzustellen, anstatt einfach den üblichen Verlautbarungen Glauben zu schenken, oder? Der offiziellen (und, zugegeben, glaubwürdigen) Version nach herrscht weiter dicke Freundschaft und Nick verließ die Band schlicht und ergreifend, weil er Papa geworden war und deshalb nicht mehr auf Tour gehen wollte. Seine Frau, die Künstlerin Manuela Gernedel, tauchte offenbar auch nicht mal eben plötzlich auf, sondern ist, wie man hört, schon seit Studienzeiten Nicks Partnerin. (Nun gut, sowas ist letztlich persönlicher Tratsch, den man vermutlich auch googlen könnte. Aber auf diesen Level will man ja nicht sinken.)

Fakt bleibt, Nick McCarthy ist eben nicht mehr dabei. Und Nick war natürlich ein substantieller Teil der bisherigen Franz Ferdinand. Review: Franz Ferdinand weiterlesen

We’re gonna be Franz

Schon klar, meine Seite wird nicht die einzige sein, auf der heute das neue Franz Ferdinand-Video geteilt wird. Aber hey, Alex Kapranos als irrer Geisterheiler, das ist doch eine prima Exposition für einen guten Clip.
Was lernen wir noch aus „Feel The Love Go“? Dass es für die Franzen auch ohne Gitarrist Nick McCarthy nicht nur weiter geht, sondern dass es sogar immer noch Spaß macht, was Neues von ihnen zu hören. Auch über 14 Jahre nach „Darts Of Pleasure“. Das kommende neue Album „Always Ascending“, eingespielt mit zwei jungen neuen Mitgliedern und dem Producer Philippe Zdar (Cassius), nimmt vielversprechende Form an. Zwar ist „unsere neue Platte ist elektronischer und tanzbarer“ ein Satz, der 1990 schon abgelutscht war, aber erstens: Letztlich steht und fällt eh immer alles mit den Songs. Zweitens: Den Grat zwischen sich-treu-Bleiben und sich-immer-auch-weiter-Entwickeln, den wandeln FF hier doch recht trittsicher.

Digging Your Ccine

Gab’s personelle Umbesetzungen bei The Vaccines? Oder warum laufen sie zu fünft durch das Video zur aktuellen Single „I Can’t Quit“?

In der Tat, Drummer Pete Robertson ist ausgestiegen. Neu dabei: Yoann Intonti (Drums) und Tim Lanham (Keyboards), bis dato Mitglieder ihrer Liveband. Ist das ein Trend jetzt? Auch die Editors und Franz Ferdinand haben den Ausstieg eines Bandmitglieds durch jeweils zwei Neue aufgefangen.

Anyway. „I Can’t Quit“, das Lied. Meine Meinung: Die besten Vaccines-Songs bestechen durch ihre Einfachheit, die ist hier zweifelsfrei gegeben. Die Produktion aber könnte für meinen Geschmack ein bisschen rauer sein. Frühe Vaccines-Klassiker wie „If You Wanna“ oder „Norgaard“ waren dreckiger, nicht so auf US-College-Rock gebürstet, das taugte mir schon mehr.