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Meine Alben 2019, Pt.4 – 15-11

… und weiter geht’s. Ich stecke immer noch mitten in der Aufstellung meiner Lieblingsalben aus dem Jahr 2019. Inzwischen sind wir bei den Positionen 15 – 11 angelangt.

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Deportamento

Auch die Deportees haben heute einen neuen Clip geteilt. Das aktuelle Album der Kritikerlieblinge aus Umeå heisst „All Future“, es ist ihr sechstes, es liefert mal wieder durchgehend feinsten Niveau-Gitarrenpop und es ist wieder mal zu subtil, um außerhalb Schwedens richtig wahrgenommen zu werden. Das zieht sich als roter Faden durch die Karriere der Deportees. Tja, was will man machen.

Anyway. Peder Stenberg, Anders Stenberg und Thomas Hedlund haben eine Akustikversion ihres Songs „Lost Future/All Future“ geteilt. Hört ins Album rein, ihr werdet es nicht bereuen.

Deport-ment of forgotten Songs

Ein neues Video der Deportees – und einmal mehr, zum x-ten Male jetzt,  die Frage: „Wieso sind die nur daheim in Schweden bekannt? Warum hört der Rest der Welt einfach nicht hin?“

Und wieder die Antwort: Weil sie wohl nicht spektakulär genug sind. Weil dies zwar Gitarrenmusik auf dem aller-allerhöchsten Level ist, aber weil sie einen nun mal nicht am Kragen packen, die Deportees. Trotzdem toll. Ihre Neue „Covered In Dreams“ ist mal wieder so eine dieser unaufdringlichen, aber brillanten Nummern, für die wir das Trio aus Umeå kennen.

„Even though you say you do not matter,
I am here to tell you that you matter
even when you think that it is over,
I am here to tell you it’s not over.“

Na, dann bleibt die Band halt unser Geheimnis.

Stuck In My Tees

Immer, wenn ich über die Deportees schreibe, schreibe ich in abgewandelter Form etwas in der Art: „Wie kann eine so gute Band, die in Schweden schon so lange zu den Kritikerlieblingen gehört, im Rest der Welt so kontinuierlich ignoriert werden?“

Jetzt haben die drei aus Nordschweden (Vindeln und Umeå heißen die Heimatorte der Mitglieder) es vor wenigen Wochen endlich „geschafft“ und ihre aktuelle EP „Re-Dreaming“ nicht nur auf dem schwedischen Markt, sondern gleichzeitig auch offiziell international veröffentlicht. Es wäre aber gelogen, wenn man jetzt schreiben würde, dass das Echo enorm wäre.

En Problem ist natürlich, dass EPs einfach nicht so wahrgenommen werden wie Alben. Die EP soll auch nur den Boden bereiten für einen im Herbst kommenden Longplayer.

Die zweite Sache ist die: Deportees sind nicht spektakulär. Ihr Songwriting ist brilliant, aber subtil. Es ist eine Kunst, die sich anschleicht. Die Popwelt wiederum ist aber naturgemäß eine Welt der Marktschreier. Die Deportees liegen folglich als schlicht verpacktes Qualitätsprodukt in einem Regal, in dem es um sie herum blinkt, neonbunt pulsiert, piept und pfeift, während aufploppende Popup-Fenster Reisen nach Florida versprechen. Bis man da bemerkt wird, dauert’s.

Bleibt dran, Deportees! Sie bleiben dran. Es gibt nun einen dritten Clip aus der EP, diesmal eine Live-Aufnahme vom Track „A Love Design“.

Vielleicht erkennt ihr den Drummer? Thomas Hedlund ist gefragt, international. Er trommelt live u.a. auch für Phoenix und für Boy, er ist Mitglied der Post-Metaller Cult of Luna und sprang unlängst auch bei den Hives ein.

Dearly Deported

Tja. Nichts sagt „in Schweden lange schon beliebte Band, aus Umeå, hoch im Norden des Landes, nach fünf erfolgreichen Alben und zahlreichen Kritikerpreisen in der Heimat ENDLICH erstmals mit einem internationalen Deal ausgestattet“ so deutlich wie ein Video, in dem ein Skater durch die kalifornische Wüste rollt und Molotowcocktails in Autowracks wirft. I guess.

Mein Text zum letzten Deportees-Album „The Big Sleep“ (2015): HIER

Los Amigos del Deportee

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: WARUM sind eigentlich die Deportees außerhalb Schwedens bisher nie so richtig in die Gänge gekommen? Zuhause ist die inzwischen zum Trio geschrumpfte Band aus Umeå  ein absoluter Kritikerliebling und Fanfavorit – und normal ist es ja durchaus so, dass schwedische Bands im Rest von Europa sehr wohl wahrgenommen werden. Warum nicht die Deportees?

Zudem: Ihr Drummer Thomas Hedlund ist Live-Drummer von Phoenix (ja, DEN Phoenix).  Das sollte doch ein bisschen Aufmerksamkeit bringen? Aber damit z.B. Pitchfork die Band in all den Jahren überhaupt mal nebenbei erwähnte, mussten sie ein Duett mit Lykke Li aufnehmen.

Nun gut. Nach fünf zum Teil ganz großartigen Platten (HIER mein Text zu ihrem letzten Album von 2015) soll im neuen Jahr eine neue EP und ein neues Album kommen. Vorab gibt’s als Single wie immer ein sehr feines Lied, das man auf Englisch am besten mit sophisticated beschreiben würde: „Bright Eyes“

I Predict A Record – 2019, Pt.1

Frohes Neues, und so! 2019 hat begonnen – da gilt es mal wieder, Prognosen aufzustellen. Neulich habe ich euch schon ein Liste meiner Newcomer-Tipps hier platziert. Heute geht’s um die Frage: Von welchen Bands erhoffe ich mir was, die nicht in die Kategorie Newcomer fallen? Teilweise sind neue Alben schon bestätigt, teilweise deuten alle Anzeichen sicher drauf hin, teilweise spekuliere ich.
Ich teile den Post auf zwei Teile auf  – heute geht’s von A-J.

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What did you expect from 2018, Pt.2

Gestern habe ich eine Liste begonnen: „Ausgesuchte kommende Alben 2018“.

Anders gesagt: Auf welche Platten aus dem Indie-Bereich können wir uns im neuen Jahr einstellen? Ein paar Alben sind bereits bestätigt, andere sind realistische Prognosen und die eine oder andere Spekulation ist auch dabei. Hier nun Teil 2 meiner Aufstellung.

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Review: Adam Olenius

Adam Olenius – „Looking Forward To The New Me EP“

Zuerst mal: Keine Angst, dies signalisiert nicht das Ende der Shout Out Louds. Die arbeiten bereits in Stockholm fleißig an Album fünf, versichert ihr Sänger Adam Olenius. Trotzdem legt Adam seine erste Solo-EP vor.

Überraschend ist dieser Alleingang nicht. Adam hat sich schon mit so manchem Nebenprojekt die Zeit vertrieben, mit We Are Serenades zum Beispiel oder Tutankamon. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann er mal solo loslegen würde.

Und wie klingt Adam solo so? Tatsächlich genau so, wie man sich das vorstellt, wenn man die Klangkurve der Shout Out Louds und We Are Serenades verfolgt hat. Will sagen: Klar erkennt man ihn in der ersten Sekunde, in der er seinen Mund öffnet. Adam IST die Stimme der Shout Out Louds, er hat seinen wiedererkennbaren Songwriting-Stil entwickelt, und diesen zieht er hier durch. Nur, dass er diesmal ohne seine vier Mitstreiter agiert, also noch ein bisschen bedächtiger, noch ein bisschen eigensinniger.

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Alme-chtiger!

Nicht immer nur Neues, Neues, Neues! Manchmal sitzt man in der Küche beim Arbeiten und der Shuffle-Mode pickt genau den perfekten Song, an den man schon lange nicht mehr gedacht hat. Joel Almes „The Queen’s Corner“ von 2008 ist ein Klassiker für die Ewigkeit – auch wenn die Welt und die Ewigkeit davon wenig zu wissen scheinen.

Have you ever met a girl like that?
Have you ever met a girl like that?

Wenigstens die Schweden, sie wissen Bescheid. Für sein jüngstes Album „Flycktligan“ (sein erstes auf Schwedisch und sein viertes insgesamt) war der Göteborger letzte Woche für zwei „Grammis“ nominiert, als „Texter des Jahres“ sowie in der Kategorie „Rockalbum des Jahres“. Letzteren Award gewannen zwar die Deportees für „The Big Sleep“, aber von denen darf man schon mal geschlagen werden. Übrigens, das Album des Jahres ging verdientermaßen an das herrliche „Sky City“ von Amason. Diese Platte war auch mein persönlicher SWE-Favorit 2015.