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KLeine Kollektion 2020/26

Hurra, es tut sich wieder was! Eine neue Single von Shame! Mit genau der Kladderadatsch-Wucht, die wir uns von ihnen wünschen!

Zu Shame muss ich nichts dazu schreiben, oder? Die haben 2019 schließlich ganz schön gerulet. Das habt ihr doch noch nicht schon alle wieer vergessen? Ansonsten als Reminder: HIER mein Interview zum ersten Album, aus der Zeit, als ich mir noch die Zeit nahm, hier Transkripte meiner Interviews zu posten…

Auch von Django Django gibt’s was Neues! Die Single „Spirals“ läutet – alles andere würde keinen Sinn machen – die Kampagne für ihr viertes Album ein. Auch wenn dieses noch bekannt gegeben werden muss.

Zum Abschluss eine Band aus Liverpool, die allerdings sehr kalifornisch klingt: Sunstack Jones veröffentlichen ihre Musik auf dem Label Deltasonic, das von The Coral geleitet wird. Das ist ja schon mal ne prima Referenz. Eine weitere ist The Verve-Gitarrist Nick McCabe, der als Fan bereits eins ihrer Alben produzierte. Sehr Byrds-y, das Ganze, aber auch ein bisschen psychedelisch ausufernd. Schön, die Single „How It All Went Down“

Review: The Fernweh

The Fernweh – The Fernweh

Ob man wohl bei der Plattenfirma Skeleton Key Records einen Vertrag unterschreiben sollte? Das Label hat seine Website seit zweieinhalb Jahren nicht upgedatet. Kein gutes Zeichen. Man findet nicht mal ein Wort über ihre aktuelle Neuerscheinung The Fernweh auf der Seite. 

Aber klar sollte man trotzdem den Stift nehmen und seine Signatur setzen, wenn Skeleton Key es anbietet! Das ist ein Ritterschlag! Dies ist die Firma von The Coral-Sänger (und Blossoms-Producer) James Skelly! Skeleton Key hat in gewisser Weise den Staffelstab von Deltasonic übernommen – hier lebt die „The Wirral“-Szene weiter, die uns in den Nullerjahren neben The Coral auch Bands wie The Zutons, The Stands, The Basement, The Bandits, The Dead 60s oder The Little Flames schenkte. Ein mal Googlen ergibt dann auch: Die Firma hat ihre Webpräsenz halt auf facebook verlegt und alles Neue liest man dort. Nicht so schlimm also, die schlafende Website.

Was bringt uns zu Skeleton Key Records? Es ist die Band The Fernweh. Die sind uns in den letzten Monaten schon mit eine starken Single nach der anderen aufgefallen. Jetzt ist ihr Album da. Ich darf verkünden: Es hält alle Versprechen!

Review: The Fernweh weiterlesen

Review: The Coral

The Coral – „Move Through The Dawn“

Über zwei Wochen ist diese Platte schon draußen, als ich endlich dazu komme, was zu ihr zu schreiben. Aber passt das nicht irgendwie zu The Coral? Die Liverpooler sind eine Band, für die man keine Purzelbäume schlägt. Man übersieht sie fast ein bisschen, man nimmt sie für selbstverständlich. Weil sie nun mal so lange schon dabei sind und weil sie so verläßlich gute Platten machen, dass eine weitere davon niemanden überrascht.

Zugegeben, die Zeiten, als sie spektakuläre Hits wie „Dreaming Of You“ oder „Pass It On“ schrieben, als es auf ihren Alben auch Seeräuber-Popsongs wie „Spanish Main“ und lärmiges Gebell wie „Skeleton Key“ gab, die sind vorbei. Sowas gab’s noch auf ihren ersten Alben („The Coral“, 2002 / „Magic and Medicine“, 2003). Spätestens seit „Roots & Echoes“ (2007) ist die Band gemütlicher geworden und hat sich in ihrer Nische häuslich eingerichtet. Dafür ist es aber auch wirklich hübsche Nische: Klassischer, melodischer Sixties/Seventies-Gitarrensound, näher am Merseybeat-Original als am 90s-Britpop.   Review: The Coral weiterlesen

Say you Vryll

Na, die haben sich aber Zeit gelassen! Schon zur Jahreswende auf 2016 erklärte ich The Vryll Society aus Liverpool zu meinem Top-Tipp fürs kommende Jahr, denn 2015 hatten sie ein paar brillante Singles bzw. eine famose EP veröffentlicht, mit der sie in die Fußstapfen der jungen Verve traten.

Seitdem tröpfelten immer mal neue Singles ein, doch erst jetzt haben die Vryllies (wie man sie meines Wissens nicht nennt) endlich, endlich ihr Debütalbum bekannt gegeben.“Course Of The Satellite“ erscheint am10.08.!!

Vorab gibt’s schon seit wenigen Wochen die Single „Andrei Rublev“. Bei dem Titel kratzt man sich natürlich am Kopf. Andrei Rublev, 20, ist aktuell Nr 31 der Tennis-Weltrangliste der Männer und gilt als Mann der Zukunft. Aber warum sollten die Jungs ihm einen Song widmen? Offenbar ein In-joke der Band. Das Lied ist von einem anderen berühmten Andrei inspiriert: von Andrei Tarkovsky, der russischen Regisseurs-Legende.

UPDATE, Monate später: Der Engländer sagt „egg on your face“, wenn man sich blamiert. Ich habe mit diesem Post ein ganzes Omelett auf meinem Antlitz gemacht. Ja, Andrei Rublev ist ein junger russischer Tennisstar.  ABER: „Andrei Rublev“ ist ebenfalls der Titel eines Films von Andrei Tarkovsky, der als einer seiner Meilensteine gilt. Ich kannte halt mal wieder nur „Solaris“. Also: Kein In-Joke der Vryllies, sondern 100% Tarkovsky. Auweia.

Time Vryll Tell

Ist euch schon mal aufgefallen, dass in Performance-Videos die Kamera immer von links nach rechts schwenkt? Nee, oder? Also mir jedenfalls nicht.

The Vryll Society aus Liverpool haben nämlich zu ihrem neuen Video extra dazu geschrieben, dass hier die Kamera das Gegenteil tut. Sie schwenkt immer von rechts nach links. Das tut sie, um eine Rückwärts-Zeitreise anzudeuten. Oha. Psychedelisch, Mann!

Auch wenn ich das jetzt ein bisschen albern finde, so mag ich doch The Vryll Society sehr. Seit 2015 kommen die Jungs alle paar Monate mit einer neuen starken Single um die Ecke, und immer wieder schreibe ich dann dazu, dass ich ihnen zutraue, so was wie die neuen Verve zu werden. Die aktuelle Nummer „Shadow Of A Wave“ ist da keine Ausnahme. Bleibt nur die Frage: Wann, verdammt noch mal, bringt ihr endlich euer Album, Vryllies?

Review: The Vryll Society

Pangea - EPThe Vryll Society – „Pangea EP“

Ich habe länger nachgedacht, wie ich diesen Text strukturiere. Es gibt nämlich eine Band, an die die jungen Liverpooler The Vryll Society mich erinnern, und die Frage war jetzt: Soll ich mit dem Vergleich am Ende herausrücken und im Text darauf hin arbeiten? Oder gleich sagen, wer’s ist?

Ich sag’s gleich. Das Gefühl, das ich bei den Liedern dieser Jungs habe, ist eins, was ich 1992 hatte, als eine Band auftauchte mit Singles namens „All In The Mind“, „She’s A Superstar“ und „Gravity Grave“. Genau, Verve.

Verve, wohlgemerkt. Nicht „The“ Verve. Zu „The“ Verve wurden Richard Ashcroft & Co erst 1994, als sie ihr erstes Album „A Storm In Heaven“ schon veröffentlich hatten. Und mit dem „The“ hatte sich einiges geändert (nicht, dass das „The“ was damit zu tun gehabt hätte, es fiel nur zeitlich zusammen). Wegen seiner andauenden Streitigkeiten mit Gitarrist Nick McCabe, der zwischenzeitlich mehrmals ein- und ausstieg, wurde Ashcroft zum alleinigen Autor vieler The Verve-Songs – und damit wurden auch tatsächlich Songs draus. Griffige Lieder wie „History“, „Lucky Man“, „Sonnet“ oder „On Your Own“ gab’s erst, seitdem das „The“ vor ihrem Bandnamen stand. Vorher hatten die vier ausschließlich im Proberaum vor sich hin gejammt und die transzendent-spacige Klangmalerei, die dabei entstand, in eine Art Song-Rahmen gespannt – was z.B. bedeutete, dass ihre zweite Single „She’s A Superstar“ über 9 Minuten lang war.

Es geht hier aber nicht um (The) Verve, es geht um The Vryll Society. Review: The Vryll Society weiterlesen

Review: Dave McCabe

DaveMcCabe-Ramifications-Church Of MiamiDave McCabe & The Ramifications –
„Church Of Miami“

Ich habe mich richtig gefreut, als ich den Namen Dave McCabe wieder gelesen habe. Denn immer, wenn der Shuffle-Modus meines Musikprogramms mir mal wieder einen Zutons-Hit aussuchte, war da zwangsweise die Frage: Was IST eigentlich aus denen geworden? Wie erstaunlich schnell ist diese Band damals von der Bildfläche verschwunden und war einfach weg, als hätte es sie nie gegeben?

Dabei waren The Zutons richtig groß, so in den Jahren 2004-2008. Aufgetaucht waren sie im Windschatten von The Coral, als Teil einer neuen Szene aus dem Liverpooler Umland, in deren Zentrum das Label Deltasonic stand. Diese Bands, zu denen auch The Rascals, The Little Flames, The Basement oder The Dead 60s gehörten, verbanden Liverpool’sche Beat-Tradition mit frischem Folk. Wie gut das funktionieren konnte, sah man an The Corals „Dreaming Of You“, das auch im letzten Atomic-Jahr immer noch als Evergreen garantiert die Tanzfläche zum Bersten brachte.

The Coral hatten „Dreaming Of You“, doch The Zutons hatten zu ihrer Hochphase gleich mehrere Songs im Atomic-Programm: „Remember Me“, „You Will You Won’t“, „Pressure Point“, „Don’t Ever Think (Too Much)“, „Creepin an’ a-Crawling“, „It’s The Little Things We Do“ und natürlich „Valerie“ fanden ins Set. Review: Dave McCabe weiterlesen