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Stuck In My Tees

Immer, wenn ich über die Deportees schreibe, schreibe ich in abgewandelter Form etwas in der Art: „Wie kann eine so gute Band, die in Schweden schon so lange zu den Kritikerlieblingen gehört, im Rest der Welt so kontinuierlich ignoriert werden?“

Jetzt haben die drei aus Nordschweden (Vindeln und Umeå heißen die Heimatorte der Mitglieder) es vor wenigen Wochen endlich „geschafft“ und ihre aktuelle EP „Re-Dreaming“ nicht nur auf dem schwedischen Markt, sondern gleichzeitig auch offiziell international veröffentlicht. Es wäre aber gelogen, wenn man jetzt schreiben würde, dass das Echo enorm wäre.

En Problem ist natürlich, dass EPs einfach nicht so wahrgenommen werden wie Alben. Die EP soll auch nur den Boden bereiten für einen im Herbst kommenden Longplayer.

Die zweite Sache ist die: Deportees sind nicht spektakulär. Ihr Songwriting ist brilliant, aber subtil. Es ist eine Kunst, die sich anschleicht. Die Popwelt wiederum ist aber naturgemäß eine Welt der Marktschreier. Die Deportees liegen folglich als schlicht verpacktes Qualitätsprodukt in einem Regal, in dem es um sie herum blinkt, neonbunt pulsiert, piept und pfeift, während aufploppende Popup-Fenster Reisen nach Florida versprechen. Bis man da bemerkt wird, dauert’s.

Bleibt dran, Deportees! Sie bleiben dran. Es gibt nun einen dritten Clip aus der EP, diesmal eine Live-Aufnahme vom Track „A Love Design“.

Vielleicht erkennt ihr den Drummer? Thomas Hedlund ist gefragt, international. Er trommelt live u.a. auch für Phoenix und für Boy, er ist Mitglied der Post-Metaller Cult of Luna und sprang unlängst auch bei den Hives ein.

What did you expect from 2018, Pt.2

Gestern habe ich eine Liste begonnen: „Ausgesuchte kommende Alben 2018“.

Anders gesagt: Auf welche Platten aus dem Indie-Bereich können wir uns im neuen Jahr einstellen? Ein paar Alben sind bereits bestätigt, andere sind realistische Prognosen und die eine oder andere Spekulation ist auch dabei. Hier nun Teil 2 meiner Aufstellung.

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Daze like these

Amelia Murray alias Fazerdaze macht ganz wunderbaren Neuseeland-Pop in bester Flying Nun-Tradition – und weil sie Fans in Deutschland bei Grönland Records gefunden hat (Poisel, Boy, Grönemeyer), wird bei ihrem kommenden Debütalbum hierzulande sogar richtig promotiontechnisch Gas gegeben! Neulich war die Lady in München für Interviews und wenn Anfang Mai ihr Album erscheint, könnt ihr hier unser Gespräch lesen. Hier schon mal das Video zur prima Single „Lucky Girl“

Review: Jack River

Jack River – „Highway Songs #2“ EP

Man hat früher ja auch immer Lieblingslabels gehabt. Wo zum Beispiel „Creation“ drauf stand, das war normalerweise prima, weil Alan McGee leidenschaftlich und geschmackssicher unterwegs war. Aktuell lautet das Zauberwort „I Oh You“ und stammt aus Sydney. Johann Ponniah heisst der Mann, der down under als Trüffelschwein unterwegs ist und uns einige der tollsten australischen Bands zutage gefördert hat. DMA’s, Snakadaktal (leider schon getrennt) und City Calm Down gehören zu meinen Spitzenfavoriten der letzten Jahre, und auch wenn ich in Sachen Punkpop/Grunge weniger versiert bin, kann ich doch erkennen, dass DZ Deathrays, Bleeding Knees Club und Violent Soho hier ganz weit vorne sind. Was ich sagen will, ist: Wenn Johann Ponniah jemanden signt, dann sollte man sich das anhören. Jack River ist die Neue auf I Oh You.

Ein Mädel namens Jack? Holly Rankin hatte zwei Schulfreundinnen, als Teenager gab man sich zum Spaß Piraten-Alter Egos und Holly war eben Jack River. Ich finde es schon mal sympathisch, dass dieser Name überdauert hat – zumal: Shakey Graves hat eine ganz ähnliche Geschichte, da gaben er und eine Gruppe Kumpels sich gegenseitig Gruselnamen. (Das hat mit Jack River nichts zu tun, ist aber eine coole Assoziation.)

Was macht sie denn, die gute Jack? Sie ist eine Singer/Songwriterin. Und jetzt stehen wir wieder vor dem üblichen Problem: Erklären, warum der eine Singer/Songwriter prima ist und der andere nicht, obwohl beide doch in der gleichen Disziplin unterwegs sind und alles auf einer Gitarre angefangen hat.

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It was like, so Husky Husky

Die feinen, sympathischen Australier Husky sind in den kommenden Wochen wieder sehr aktiv in Deutschland – da ist eine eigene Tour im Oktober, und auch im Vorprogramm von BOY wird man sie im November wieder sehen können.

Ihr deutsches Label hat nun das Video zum Song „Drunk“ online gestellt. Kann sein, dass es in Australien längst gepostet wurde, mir egal. Ihr aktuelles Album „Rucker’s Hill“ ist prima, da kann man gerne zwischendurch mal wieder drauf hinweisen.

Ach, da verlinke ich doch auch noch mal auf mein Interview aus dem Frühjahr.