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Kleine Kollektion 2020/13

Oha. Heute ist die freitägliche Clip-Ausbeute aber ergiebig! Nicht weniger als neun (!) sehenswerte Videos sind mir aufgefallen!

Fangen wir an mit Nile Marr. Der Junge entwickelt sich so langsam zu meiner ganz großen neuen UK-Classic-Indie-Hoffnung. Drei Singles gibt’s bis jetzt, inkl B-Seiten 5 Songs, und sie alle sind so richtig, richtig gut. (Kein Wunder, bei den Genen.) Das kann ein prima Album werden. Niles jüngste Nummer heisst „Are You Happy Now“ und hat jetzt ein seeehr schmales Video.

Weiter machen wir mit The Beths. Die Neuseeländer haben heute ihr zweites Album „Jump Rope Gazers“ veröffentlicht und es gibt on top ein Video zum Titelsong. Epic. Wundervoll.

… und noch eine Lieblingsband, die heute ihr neues Album vö’t hat: July Talk aus Toronto. Ich hab’s ja auf dem Blog schon gesagt: Bisher hat die Band die Kontraste forciert, die Stimmen von Raubein Peter Dreimanis und Zuckerfee Leah Fay extrem einander entgegen gestellt. Auf Album drei („Pray For It“) machen sie’s anders: Sie gehen aufeinander zu. Man sieht’s im Video: Früher war alles krass schwarzweiss, jetzt geht’s um all die Grautöne dazwischen.

Next! The fin. aus Kobe gehören zu meinen Favoriten aus Japan. Mit dieser Band begann quasi mein Interesse an J-Indie. Die Band hat einen neuen Liveclip geteilt. Der Song „Come Further“ stammt von ihrer letztjährigen „Wash Away“ – EP.

Von Kobe nach Kentucky! Auch kein neuer Song, aber was für ein drolliges Video! Alt.Country-Senkrechtstarter Tyler Childers hat einen Clip zum Titelsong seines letztjährigen Albums „Country Squire“ online gestellt. Wer genau hinschaut, kann ein verstecktes Tribut an die verstorbenen Größen John Prine und Chris Whitley entdecken.

In Manchester haben wir mit Nile Marr angefangen, dorthin führt uns auch die nächste Etappe. Das unerwartete Comeback der Doves nimmt Fahrt auf. Die Schwermut-Indie-Rock-Helden von 2000 legen ihre zweite neue Single nach „Carousels“ nach: „Prisoners“.

Apropos Comeback: Auch Bombay Bicycle Club hatten sich ja ein paar Jahre auf Eis gelegt, bevor sie im Winter mit einem neuen Album („Everything Else Has Gone Wrong“) wieder von sich hören ließen. Ende des Monats gibt’s eine Akustik-EP mit drei Unplugged-Neuaufnahmen von Songs dieses Albums. Dazu gibt’s diese neue Nummer namens „Two Lives“.

… und nun ein Sprung nach Glasgow, wo The Ninth Wave weiterhin spröden 80s-New Wave zelebrieren. Die neue Single heisst „I’m Only Going To Hurt You“. Ziemlicher Hit eigentlich.

So. Jetzt noch die neue Single von Neulich-noch-Wunderkind-jetzt-wohl-auch-zwanzig-werden-die-Hyper-ihn-noch-lieben? Declan McKenna, der demnächst sein zweites Album „Zeros“ vorlegt. (Müsste es nicht „Zeroes“ heißen? Intrigue! Hmm, ein Portmanteau aus „Eros“ und „Zeroes“? ) Na anyway. Der Songtitel „Daniel, You’re Still A Child“ könnte auch von einem Smiths-Album stammen und das ist immer ein guter Anfang. Außerdem haben wir mit der Erwähnung der Smiths eine vage Verbindung zu Song 1 dieser Liste (Nile Marr) geknüpft und damit einen Kreis geschlossen. Das ist doch auch was.

We Kür A Lot – Part 3

 

So. Jetzt aber. Ich habe mich lange um andere Dinge gekümmert, aber in Zeiten der Corona-Isolation habe ich keine Ausrede mehr. Der Ein-Kasten-Augustiner-Preis-Gewinner für 2019 will offiziell bekannt gegeben werden!
Worum geht’s? Wir haben ein Lied zum Song des Jahres gekürt, auf unsere bekannt beknackte Weise. Dies ist der zweite Teil zum diesjährigen Votum. Vielleicht wollt ihr erst mal Teil Eins lesen?

Oder ihr taucht direkt ein in Runde zwei… We Kür A Lot – Part 3 weiterlesen

We Kür A Lot – Pt. 2

Ein Mal im Jahr erlauben wir uns den Quatsch: Wir vergeben auf diesem Blog den unwichtigsten Music Award der Welt! Es ist unser 1-Kasten-Augustiner-Preis für den Song des Jahres!

Es geht so: Eine Band bzw Sängerin/Sänger soll von uns für den einen Kasten Münchner Bier kriegen. Wer aber gewinnen will, der muss sich in einem so komplizierten wie albernen Verfahren durchsetzen. Neulich war’s mal wieder so weit, da trafen wir uns zur Kür des Siegers. 

We Kür A Lot – Pt. 2 weiterlesen

The Bombay will bring us together

Als Band eine unbestimmte Auszeit zu nehmen und sein Comeback-Album dann ausgerechnet „Everything Else Has Gone Wrong“ zu nennen, das zeigt mal mindestens Selbstironie. Die Briten vom Bombay Bicycle Club erlauben sich diese Pointe.

Ich muss ja gestehen, dass ich „BBC“ nie so ganz verstanden habe. Ich meine, ich finde die echt okay, interessant sogar. Die Sache ist halt, diese Band hat weder den besonderen Kick, noch irgendwas, das sie von den Melodien oder vom Harmonien oder was weiss ich herausragen lässt.

Sagen wir’s so: Sie sind weder das Heizen über die Autobahn noch die malerische Fahrt auf der „scenic route“ mit der Aussicht. Sie sind irgendwie immer im mittleren Tempo auf der Bundesstraße unterwegs als Band, sind vernünftig, sie rasen nie, schmachten nie, weinen nie. Das Interessante daran ist halt, dass sie trotzdem (oder vielleicht auch grade deswegen) für so viele Leute eine echte Lieblingsband sind. Dass sie also ganz offenbar aus den Mitten so viel heraus holen, dass es einige Leute dann doch irgendwo tief drinnen erreicht. (Death Cab sind da quasi ihr US-Äquivalent.)

Der Titelsong zum kommenden Album unterstreicht, was ich gerade gesagt habe. Der Song ploddert im Midtempo dahin und von einer Melodie kann man nicht sprechen. Aber trotzdem hat das Ganze was, es hat was, auf das ich aber mit dem Finger nicht zeigen kann.

Café, de-caf

Was sagen wir eigentlich zu The Night Café? Die vier Jungs aus Liverpool werden ja schon seit ein paar Singles als Ding mit ganz großer Zukunft gefeiert. Gegründet haben sie sich laut Bio auf der Schule, weil sie alle große Fans von Fleetwood Mac und vom Bombay Bicycle Club waren.

Ich muss gestehen: Ich finde alles, was ich von denen bisher gehört habe, eher blutleer. Wie alt sind die? Sind die überhaupt schon 20? Und trotzdem klingen sie so… gesittet und distinguiert. Sollte man mit 20 nicht auch ein bisschen wild und nassforsch sein?

Aber gut, es kann ja sein, dass es ein paar Anläufe braucht. Dass zum Beispiel ihre neue Single „Finders Keepers“ nur ein paar mal gehört werden muss, dann wird aus einem schlaffen, gefälligen Midtempo-Popsong plötzlich ein subtiles Meisterwerk der Prefab Sprout-Melancholie. Ich will das nicht ausschließen. Aber ich bin aktuell noch auf Stufe 1, wo ich den Song eben eher zahm und tralala finde.

Café? Entkoffeiniert, würde ich sagen.