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In Blum

Als die Kopenhagener Blaue Blume im November ihre aktuelle EP „Sobs“ veröffentlichten, da war’s der Song „Ebony“, der mich am wenigsten überzeugte. Ich zitiere mal eben aus meinem Text zu der Platte„Ebony“ ist mir sogar fast schon zu poppig: Im Refrain kommen für Blaue Blume ungewohnt straighte Drumbeats ins Spiel, dazu ein paar kleine Synth-Effekte mit nervigen Millenial Whoops – das Ergebnis ist ein Harmoniegitarrenpop, der sich für meinen Geschmack nicht weit genug von Coldplay-Nettigkeit distanziert.“

Nun haben Blaue Blume ein neues Video geteilt. Der Song, den sie dafür gepickt haben? „Ebony“, eh klar. Okay, ich bin der Meinung, sie haben bessere Tracks. Trotzdem eine feine Band.

Review: Blaue Blume

Blaue Blume – „Sobs EP“

Besonders schnell sind sie nicht, die Dänen. Fast zwei Jahre ist „Syzygy“, das Debütalbum der Kopenhagener, inzwischen alt. Es wäre nicht zu viel erwartet, so langsam mit dem Nachfolger zu rechnen. Vorerst gibt’s allerdings nur 4 neue Songs auf einer EP.

Aber hey, wir wollen uns nicht beschweren. Denn „Sobs“ ist eine sehr feine Sache. Es zeigt sich auch mal wieder: Das Format EP ist eins, das Blaue Blume entgegen kommt. (Schon ihre ersten beiden offiziellen Releases waren EPs: „15.1.12“ sowie „Beau & Lorette“, beide 2014)

Kurze Einführung in Blaue Blume: Das Quartett hat sich auf einen himmlisch-sphärisch-psychedelischen Sound spezialisiert. Ihre Songs sind mehr Prog als Pop, leben von ihren Atmosphären, ihren verwunden verwobenen Soundschichten und von der komplexen Dynamik ihrer Rhythm-Section. Erstes Erkennungsmerkmal bleibt aber die Stimme von Sänger Jonas Smith, dessen Gesangsmelodien Wendeltreppen auf- und ab purzelbaumen und dessen volle Intonation immer wieder an Walgesänge erinnert.

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Review: Blaue Blume

BB_Digi_2400x2400Blaue Blume – „Syzygy“

„Du musst dir unbedingt Blaue Blume anschauen!“ hatte man mir gesagt. Und das stimmte.

Beim dem SPOT Festival in Aarhus schlurften vier dürre, langhaarige Dänen mit glasigem Blick auf die kleine Zeltbühne. Sie strahlten eine solche Bekifftheit aus, dass man in diesem Moment keinen von ihnen losgeschickt hätte, um Münzen in eine Parkuhr zu stecken – aus Angst, dass übermorgen ein Anruf aus Peru kommt: „Wie bin ich jetzt hier gelandet?“ Aber als sie die Gitarren umgeschnallt und den Bass umgehängt hatten, da verwoben sich alle vier konzentriert zu einem vertrackt-psychedelischen Klangwolkenteppich. Mit Gitarrenlinien wie Wendeltreppen oder Spiralnebeln, mit Bassläufen wie Wasserfällen, zusammengehalten durch einen präzisen Drummer. „So würden Tame Impala in einer rosa Schwerelosigkeit klingen“ dachte ich mir noch, dann machte der Sänger seinen Mund auf. Seine glockenhelle Stimme schien kaum menschlich, viel mehr klang das, was er von sich gab, nach Walgesang. Nur trauriger. Wie ein Wal mit Liebeskummer. Und die Gitarre plick-plinktere das Sonar dazu, der Bass das submarine Blubbern.

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Earth Is The Longlist Planet, Pt 5

VRYLL Header

Ich hatte meine eigene Best Ditches – Longlist für 2016 versprochen. Meine Antwort auf die Longlist der BBC. Anstatt nur über deren langweilige Newcomer zu lästern, wollte ich meine eigenen Tipps mit in den Topf werfen und prognostizieren, welche Bands nächste Saison groß rauskommen. Naja, vielleicht nicht unbedingt groß rauskommen – meine Vorhersage soll eher besagen, dass diese genannten Acts 2016 hoffentlich ein gutes bis tolles Debütalbum vorlegen können. Letztes Jahr habe ich das Gleiche gemacht, mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Also okay. Nach dem Break findet ihr meine Tipps für 2016.

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Earth Is The Longlist Planet, Pt 2

Header AmasonIch habe eine kleine Artikelserie versprochen. Es geht ums Thema: Wer sind die Newcomer-Tipps für 2016? Dabei werde ich die „Longlist“ der BBC kommentieren und meine eigenen Favoriten vorlegen – aber ich checke auch nach, wie korrekt wir (also die BBC und ich) mit unseren Prognosen vom letzten Jahr gelegen haben.

Nachdem ich neulich die letztjährigen Tipps der BBC beurteilt habe, folgt als Teil 2 der kleinen Serie nun die Nachbetrachtung meiner 15 Newcomer Tipps für 2015.

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How Longlist Have You Known? Pt2

DMAs
Kürzlich habe ich mich hier im Blog über die aktuelle „Longlist“ der BBC ausgelassen, in der die ehrwürdige UK-Sender-Institution ihre Newcomer fürs Jahr 2015 sammelt. Dieses Jahr fand ich nur drei der 15 Acts gut, einen okay, elf daneben.

In dem Zusammenhang versprach ich, meine eigene Longlist zusammen zu stellen. Die kommt nun hier, aber ich ändere die Regeln ein bisschen. Diese folgenden Bands/Künstler sind keine Acts, bei denen ich unbedingt an einen kommerziellen Durchbruch glaube. Vielmehr sind es die Bands, von denen ich mir 2015 ein prima Debütalbum erhoffe. Einen Longplayer, der meinem Geschmack taugen wird – aber ob auch Erfolg über meine Küche hinaus folgen wird, wage ich in einigen Fällen sehr zu bezweifeln.

Ach ja: Ich erwähnte, dass die BBC-Poll fast nur Solisten beinhaltete und kaum Bands. Ich dagegen habe NUR Bands in meiner Liste. Was entweder zeigt, was für einen konservativen Geschmack ich habe, oder aussagt: „Es geht doch, Bands!“

Wer meinen Blog (oder seinen unerwartet vom Netz gegangenen Vorgänger) verfolgt, wird die meisten der folgenden Namen hier kennen, vielleicht sogar schon als Stammgast. Egal – fangen wir endlich an, nach dem Break.
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