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Review: Franz Ferdinand

Franz Ferdinand – „Always Ascending“

Okay, komplett irre Geschichte: Ein Musiker einer erfolgreichen Band lernt eine Künstlerin kennen. Er verfällt ihr, quasi. Fängt an, ihre experimentelle Kunst irgendwie in die Band mit einzubringen und startet mit ihr eigene sonderliche Art-Projekte. Am Ende steht seine Trennung von der Band. Man stelle sich das mal vor! Ist das, was Franz Ferdinand und ihrem Gitarristen Nick McCarthy passiert ist, etwa schon jemals in der Musikhistorie vorgefallen?

Höhö. Also, das war natürlich ein Witz jetzt. Den ich einfach nicht auslassen konnte. Es ist aber ja auch viel lustiger, sich das so vorzustellen, anstatt einfach den üblichen Verlautbarungen Glauben zu schenken, oder? Der offiziellen (und, zugegeben, glaubwürdigen) Version nach herrscht weiter dicke Freundschaft und Nick verließ die Band schlicht und ergreifend, weil er Papa geworden war und deshalb nicht mehr auf Tour gehen wollte. Seine Frau, die Künstlerin Manuela Gernedel, tauchte offenbar auch nicht mal eben plötzlich auf, sondern ist, wie man hört, schon seit Studienzeiten Nicks Partnerin. (Nun gut, sowas ist letztlich persönlicher Tratsch, den man vermutlich auch googlen könnte. Aber auf diesen Level will man ja nicht sinken.)

Fakt bleibt, Nick McCarthy ist eben nicht mehr dabei. Und Nick war natürlich ein substantieller Teil der bisherigen Franz Ferdinand. Review: Franz Ferdinand weiterlesen

We’re gonna be Franz

Schon klar, meine Seite wird nicht die einzige sein, auf der heute das neue Franz Ferdinand-Video geteilt wird. Aber hey, Alex Kapranos als irrer Geisterheiler, das ist doch eine prima Exposition für einen guten Clip.
Was lernen wir noch aus „Feel The Love Go“? Dass es für die Franzen auch ohne Gitarrist Nick McCarthy nicht nur weiter geht, sondern dass es sogar immer noch Spaß macht, was Neues von ihnen zu hören. Auch über 14 Jahre nach „Darts Of Pleasure“. Das kommende neue Album „Always Ascending“, eingespielt mit zwei jungen neuen Mitgliedern und dem Producer Philippe Zdar (Cassius), nimmt vielversprechende Form an. Zwar ist „unsere neue Platte ist elektronischer und tanzbarer“ ein Satz, der 1990 schon abgelutscht war, aber erstens: Letztlich steht und fällt eh immer alles mit den Songs. Zweitens: Den Grat zwischen sich-treu-Bleiben und sich-immer-auch-weiter-Entwickeln, den wandeln FF hier doch recht trittsicher.

Review: Catholic Action

Catholic Action – „in Memory Of“

Wie bitte? Das Internet hat die Mechanismen der Musikbranche verändert? Echt jetzt? Verzähl!

Keine Angst, nicht noch mal. Aber ich verweise hier eben noch mal auf meine Rat Boy-Rezension. In der Einleitung schrieb ich darüber, warum viele Bands heute einen langsamen Rollout von fünf, sechs, sieben Singles haben, bevor endlich das erste Album kommt, während Plattenfirmen ihre neuen Signings früher ganz anders positionieren konnten.

Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir einem Debütalbum immer noch solche Bedeutung beimessen. Aber es ist so, oder? Das erste Album ist noch immer der Punkt, ab dem eine Band „gilt“. Alles davor ist irgendwie Vorbereitung. Weswegen man so ein erstes Album sehr bewusst setzen muss.

Was uns nun zu Catholic Action aus Glasgow bringt. Seit über eineinhalb Jahren ist das Quartett fleißig dabei, uns mit Singles einzudecken. Review: Catholic Action weiterlesen