2003 habe ich das Album „The Strangest Things“ von den New Yorkern Longwave viel gehört. Die Platte passte in eine Zeit, als Interpol und The Strokes riesig waren und daher auch Bands, die irgendwo dazwischen lagen (wie z.B. Stellastarr*, The Stills und eben Longwave) viel Beachtung kriegten. Ein Zufalls-Erinnerungs-Flash brachte mich neulich dann drauf, ihr Video von „Wake Me When It’s Over“ zu suchen – und zu meinem Erstaunen fand ich neue Clips. Denn Longwave sind noch bzw wieder aktiv! Zwischen 2008 und 2018 haben sie pausiert, aber 2019 haben sie sich mit einem Album namens „If We Ever Live Forever“ zurück gemeldet. Von dieser Platte haben Sänger Steve Schiltz & Co heute ein neues Video geteilt.
Nach der Comeback-Band nun Newcomer: The Snuts aus einem Provinzörtchen in Schottland sind, so wird erzählt, der neue Hype nördlich des Adrianswalls. Wenn das stimmt, kann ich schon nachvollziehen, warum. Die Jungs klingen sehr Kooks-ig, aber ihre Beats sind mehr auf die heutigen Hörgewohnheiten zugeschnitten. Mich haut’s nicht um, aber ich freue mich immer über junge Indie-Gitarrenbands, die weiter Spaß an der Sache haben und die neue Kids für den Sound begeistern können.
… und wo wir schon beim Thema „junge Bands, die junges Publikum in Sachen Indiegitarren erreichen“ sind, dann poste ich doch auch mal die neue Single von Giant Rooks. Der Band, zu der man „Hammer Band“ sagen kann, alleine weil sie ursprünglich aus Hamm stammt, braucht meine Blog-Unterstützung null nicht. Es ist zur Zeit wohl kaum jemand gefragter in Indie-Deutschland. Man legt ein Lied der Giant Rooks auf und alle Girls rennen kreischend auf die Tanzfläche, alle! Sind Giant Rooks nun echt so viel toller als der Rest aller Bands zur Zeit? Nö, aber sie sind gut. Mich freut’s, dass es eine junge Band gibt, die was kann und die eine solche Wirkung hat. Ihre neue Single „Heat Up“ hat Pep, ist eine wirklich eine geschickt gestrickte, gut gemachte Popnummer, die die Indie-Dancefloors noch über kommende Jahre zum Hopsen bringen kann. Wenn Ende August das Album kommt, geht’s in die deutschen Top Ten. Ich weiss, wir Schlauberger haben diesen Reflex, enorm gefeierte Bands zu beargwöhnen – aber versuchen wir mal, diesen Snobismus abzulegen. Eine echte Hitband, die für neue Kids als Einstiegsdroge funktionieren kann, hilft der gesamten Szene.
Dass man so einen Satz über die Giant Rooks schreibt, noch bevor das Debütalbum draußen ist, das sagt doch schon ein Menge.