Freitag ist’s also erschienen, nach vielen verschlungenen Umwegen, das lang erwartete und verzögerte Debütalbum Londoner Art-Elektro-Popper HMLTD. Zur Erinnerung: Ganz am Anfang waren sie kurz voll der Hype, da wurden sie sofort von der SONY unter Vertrag genommen. Allerdings stagnierte es danach, das Label zog sich wieder zurück. Na, letztlich haben wir es immer noch mit einer spannenden Band zu tun.
Ob sie den frühen Buzz noch mal entfachen können? Das Album „The West Is Dead“ ist keine leichte Kost. Die Platte ist ziemlich all-over-the-place und wirkt trotz ihrer langen Entstehung wie eine unaufgeräumte Baustelle, auf der manche Zimmer schon einzugsfertig eingerichtet, sogar kitschig dekoriert sind. Andere Räume sind noch kahl und fensterlos, die Kabel ragen aus den Wänden. Wieder andere waren nie als was Andres als als staubige Folterdungeons geplant.
Der glitzernde Popmoment „Mikey’s Song“ ist ein Beispiel für eins der fertigen Kinderzimmer. Das Lied geht so lieblich bittersüß ins Ohr, dass sogar Mainstream-Radiohörer damit geködert werden könnten. Na, die werden sich wundern, was sie sonst so im HMLTD-Horrorhaus erwartet.