Review: DBFC

DBFC – „Jenks“

Indie-Songwriting meets electronic Dancemusic. Nix Neues, oder? Mindestens seit den späten 80ern wird das gemacht, seit in Manchester Acid House und Retro-Sixties-Bands aufeinander trafen, die DJs in der Hacienda Stone Roses-Remixe anfertigten und die Gitarrengruppen schließlich von selbst die Beats in ihr Songwriting einbauten. Es folgten u.a. Beck und Co, die Big Beats der späten 90er (Fatboy Slim, Skint Records et al), 80s-Revival, New Rave und Kitsuné in den 2000ern… inzwischen sind wir mit Bands wie Jagwar Ma, Bad Sounds und Superfood sogar schon beim Baggy-Revival angelangt. Indie und Beats, das kennen wir, oder?

Ja und nein. Doch, es geht immer noch, dem Indie-Dance-Mix was Neues abzugewinnen. Es kommt alles aufs Mischverhältnis an und darauf, was genau man mischt. So kann man neue Nuancen setzen und immer noch seine eigene Nische finden. Case in point: DBFC.

Hierbei handelt es sich um ein französisch/britisches Duo mit Sitz Paris. Zum einen haben wir da einen Herren, der sich Dombrance nennt. Der Producer hat bereits Tracks auf Kitsuné veröffentlicht. Sein Kumpan ist ein gewisser David Shaw. Der aus Manchester stammende Gitarrist ist vor einiger Zeit in Frankreich hängen geblieben. Zu zweit bilden die beiden also DBFC – und sie mischen fröhlich herum. Französische Club-Electronica und Manchester-Gitarrenpop, genau. Dazu bedienen sie sich in einem weiten Sammelsurium aus den Bereichen Song und Dance.

„The Ride“ beispielsweise verbindet Krautrock-Motorik mit einem gefühlten Surfpopsong. Der Titelsong „Jenks“ klingt, als würde ein schläfriger BRMC einen Depeche Mode-Midtemposong covern (oder umgekehrt). Bei „Disco Coco“ muss ich an die New Yorker Discoprofis Holy Ghost! (DFA Records) denken, doch DBFC haben nicht deren slicken Professionalismus, sondern ein knorrigeres DIY-Feeling, „In The Car“ erinnert mich dran, wie cool eigentlich The Teenagers waren, (die 2008 ziemlich ruleten und seitdem irgendwie komplett von der Bildfläche verschwunden sind). „Autonomic“ schichtet sich in sieben Minuten auf einen Gipfel, den Jagwar Ma über eine andere Route besteigen.

So, jetzt habe ich eine Menge Bands und Styles name-gedroppt. Kurz und gut lässt sich zusammenfassen: DBFC erfinden keine zwei Räder neu. Weder das Songwriting noch das Tanzmusik-Rad. Aber die Art und Weise, wie sie die zwei Räder ineinander verzahnen, die hält einen bei guter Laune, ein ganzes Album lang. Which is nice.

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